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Sonntag, 8. Februar 2015

Der Flug der Kältebrille

Meine Grundausbildung als Stewardess habe ich bereits hinter mir, jetzt bin ich neu ernannte Assistentin der Chef-Stewardess und leiste bei ihr mein Stewardessen-Praktikum ab. Die Chef-Stewardess ist gleichzeitig Ausbilderin von einigen ganz frischen Stewardessen. Als Assistentin begleite ich sie ebenfalls in die Klasse, wo sie ihren Unterricht abhält. Ansonsten folge ich ihr kreuz und quer über das Terminal, welches aus verschiedenen Gebäuden besteht, und sie erklärt mir, was ich in welchem Gebäude finde. Unsere Aufgabe besteht darin, auf diesem Terminal Aufträge von Kunden zu erledigen, zum Beispiel Einkäufe, wir gehören also zum Bodenservicepersonal und fliegen, zumindest vorerst, nicht mit den Flugzeugen mit.

Die Chef-Sterwardess überträgt mir nun meine erste Aufgabe, die ich selbständig erledigen soll. Es geht um eine Kältebrille für die Augen, welche eine (anscheinend reiche) Kundin über den Teich geflogen haben möchte. Dazu muß ich diese Kältebrille erst im Terminal einkaufen, ein kleines Flugzeug chartern, einen Piloten dafür anheuern, allen bürokratischen Schriftkram erledigen und beim Einchecken der Kältebrille dabei sein, damit nichts schief läuft. Irgendwie habe ich vergessen, wo ich jetzt mit der Kältebrille zuerst hin muß, da werde ich mich wohl durchfragen müssen.



Später im Traum befinde ich mich in Norwegen, genauer gesagt in Tromsø an der Eiskathedrale. Natürlich ist dort alles duster und Schnee liegt ebenfalls überall meterhoch. Die Eiskathedrale selbst ist so eingeschneit, daß sie wie ein unförmiger Eisberg aussieht. Deshalb ist sie auch geschlossen, allerdings befindet sich unter ihr ein Hohlraum, in dem es relativ warm ist und wo sich Landstreicher aufhalten. Die restlichen Norweger dagegen stehen in Gruppen auf den verschneiten Straßen und brennen selbstgebastelte Raketen ab, warum auch immer.



Eine Kältebrille könnte ich jetzt in der Tat gebrauchen, nachdem ich die letzte Nacht fast durchgemacht habe. Zwar im Bett, dennoch bin ich zum wiederholten Male in der ARD am Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" bis zum frühen Morgen hängen geblieben. Diesen Film habe ich bereits zigfach gesehen, aber er ist einfach phänomenal, weil es der einzige Film ist, den ich kenne, der mit jedem Anschauen besser wird und in welchem man immer neue Einsichten entdeckt. Diesmal habe ich ihn als Metapher für eine spirituelle Transformation gesehen, das war mir vorher noch nie aufgefallen.



from ❀Tänzerin zwischen den Welten (...oder ein Blumenkind im Asphaltdschungel) http://ift.tt/1vaxcCh

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