ThingsGuide

Sonntag, 6. Oktober 2024

Deutsche Baukünste

Neulich brachte der MDR eine >>Doku zum Brückeneinsturz in Dresden. Darin heißt es: "Wir rechnen eigentlich damit, das muß man so bitter sagen, daß Bauwerke uns jetzt einstürzen werden, weil wir einfach nicht umsteuern politisch. Wir kümmern uns nicht ausreichend um die Instandhaltung. Das ist von den Fachleuten seit vielen Jahren kommuniziert, und es wird leider in der Politik, wenn es um die Mittelverteilung geht, nicht gehört." Also ich wüßte eine sehr einfache Lösung: Geschäftliche Inlandflüge werden für alle Politiker gestrichen, nur noch Fahrzeuge und Bahn erlaubt, und zwar mit der Auflage, so viele unsanierte Brücken wie möglich zu überqueren. Ohne Brückenüberquerung kein Fahrgeld! Davon könnten nicht nur die Brücken, sondern auch die Deutsche Bahn profitieren, die im Ausland inzwischen Fremdscham auslöst, >>so daß man sie dort gar nicht mehr haben will. Wahrscheinlich gibt es dann immer noch ein paar Politiker, die glauben, wenn sie sich auf Twitter, äh X beschweren, wenn etwas nicht so läuft, wie sie gerne hätten, ändere das etwas, aber ich glaube, das tun die nicht mehr lange. 

Und ein Passant äußerte in der Doku: "Da kann man froh sein, daß wir unsere alten Brücken noch haben!" In der Tat. Die alten Gebäude und Brücken halten komischerweise Jahrhunderte, neue Gebäude und Brücken oft nicht mal ein einziges. Vielleicht sollte man sich ja doch wieder auf ältere Bauweisen zurückbesinnen, auch wenn diese zunächst aufwendiger und teurer sind. Diese ständige Abbruch- und Neuaufbaumentalität paßt allerdings zu gut zu einer Wegwerfgesellschaft, wo auf Billiges als Wertschöpfungsmotor gesetzt wird, als daß man das in Erwägung ziehen würde, nicht einmal für das Klima. Für das Klima zahlt man lieber sinnlose CO2-Zertifikate und rodet die Wälder, die CO2 filtern. 

Bei der Doku kam mir auch meine eigene Erfahrung mit Zement in den Sinn. Eine sehr frühe, aber eindrucksvolle Erfahrung. Auf dem Hinterhof meines Elternhauses lagerten nämlich mal über längere Zeit Baustoffe, Sand, Zement usw. Die waren dort aufgeschüttet und eines schönen Tages weg. Doch auf dem ungepflasterten Teil der Zufahrt hatten sie kunterbunte Flecken auf dem ansonsten schwarz-braunen Boden hinterlassen, von weiß-grau bis gelb-rot. Dann regnete es. Dieser kunterbunte Boden mit den Pfützen darin animierte mich ungemein, Eierpampe zu produzieren. Und meine Spielfreunde griffen diese Idee sofort auf. Also manschten wir Klöße aus Eierpampe zusammen und schmissen sie an die Hauswand. Zuerst ging es darum, so hoch wie möglich damit zu kommen. Die Klöße zerfielen an der Hauswand und prasselten herunter. Dann irgendwann bekam ich die Eingebung, daß eventuell, wenn ich noch etwas mehr von dem grau-weißen Zeug untermische, die Klopse vielleicht haltbarer werden und kleben bleiben, schließlich waren das Reste von Baustoffen. Tja, meine Eingebung behielt recht - nach ein paar experimentellen Klößen, um die richtige Mischung zu finden, blieben diese an der Hauswand haften. Die anderen waren begeistert und griffen meine Methode sofort auf. Auch ihre Klopse klebten jetzt und wir bemühten uns weiterhin, so hoch wie möglich zu kommen. Das heißt, nach einer Weile war die Hauswand mit einer Girlande aus halbrunden Klopsen in ca. drei bis vier Meter Höhe verziert. Ich glaubte damals noch, der Regen würde die wieder abwaschen. Pustekuchen. Sie klebten, und klebten, und klebten, hielten Regen, Wind und Wetter stand. Die Klopse hingen sogar noch an der Wand, als ich mein Abitur machte, das war ca. zehn Jahre später. Leider wurde dann nach der Wende das Pfarrhaus saniert und ab da waren sie verschwunden. Schade eigentlich! Ich hätte gerne gewußt, ob die mich ansonsten überlebt hätten. 

Elternhaus2

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Wohlfühl-Großeinkauf

Neulich dachte ich mal so bei mir, ein sehr hervorstechendes Merkmal der heutigen Zeit und Gesellschaft ist es, daß man ständig von Cremes und Bodylotions verfolgt wird. Und zwar selbst dann, wenn man sowas gar nicht kauft. Man kriegt sie überall hinterher geschmissen. Und jedes mal, wenn man ins Badezimmer kommt, steht da schon wieder sowas rum, obwohl man das eigentlich nicht benutzt und auch nicht kauft. Hilfe! Wo kommen die immer her? Was wollen die von mir? Ich schätze mal, das Zeug ist deshalb so beliebt, weil man billige Rohstoffe damit teuer verkaufen kann. Und das selbst bei relativ hochwertigen Bio-Produkten. Und noch mehr bei den hochpreisigen Markenprodukten. Ich habe zum Beispiel eine liposomale Bio-Bodylotion in Gebrauch, die richtig teuer ist, wenn man sie kauft, die ich aber geschenkt bekam. Und natürlich schmeiße ich sowas dann nicht weg, sondern denke mir, na ja, brauchste die halt auf. Normalerweise benutze ich im Sommer Pflanzenwasser und Körpersprays, im Winter dagegen mein Lieblings-Öl und für das Gesicht Seren, ab und zu mal eine getönte Creme. Handcreme benutze ich auch relativ selten, ich finde feste Creme am Stück praktischer. Und all das bekommt man sogar völlig plastikfrei! Aber trotzdem bin ich dauernd damit beschäftigt, irgendwelche Cremes aufzubrauchen. Wenn man das nämlich nicht tut, steht man ganz schnell einem ganzen Bataillon gegenüber und möchte sich die Haare raufen. Von überall kommen die einem ins Haus, sei es als "echte" Geschenke oder als Zugaben zu Einkäufen usw. usf. Und dann ist zum Beispiel der Winter vorüber, und mir fällt auf, daß ich fast gar nicht mein Lieblings-Öl benutzt habe, sondern nur den anderen Kram, den ich eigentlich gar nicht benutzen möchte, weil ich ihn nicht mag. Der Kampf mit den Papierbergen, die sich überall selbständig vermehren, läßt ja inzwischen etwas nach, aber der Kampf mit den Cremetuben geht weiter. 

Im Sommer brauchte ich mein Lindenblüten-Wasser auf, neben Rosenblüten-Wasser, das im übrigen auch Leonardo sehr gerne mochte. Er empfahl sogar ausdrücklich, sich regelmäßig mit Rosenwasser zu erfrischen. Also zog es mich zu meinem Lieblingshändler für ätherische Öle, nämlich Oshadhi, dort hatten sie aber leider kein Lindenblüten-Wasser. Das bedeutet jedoch nicht, daß ich nichts anderes zum Shoppen finden würde. Insbesondere die Duftmischungen würde ich ja am liebsten alle erwerben. Ich kaufe auch deshalb gerne bei Oshadhi, weil man mich dort nicht mit dauernden Sortimentswechseln verschreckt. Das finde ich nämlich ebenfalls so eine Unsitte bei vielen Marken, daß sich selbst bewährte Sortimente regelmäßig verändern und wenn man dann mal irgendein Lieblingsprodukt gefunden hat, muß man entweder eine Lagerhalle anmieten, um auf Vorrat kaufen zu können, oder man steht irgendwann wieder ohne da. Ich hatte schon Duftmischungen von Primavera o.a., mit denen hatte ich mich gerade angefreundet, und dann gab es sie nicht mehr. Deshalb ist mein Lieblingsöl auch eines von Weleda, dort bleibt das Sortiment ebenfalls relativ gleich, und dann natürlich, weil es mit Grapefruitduft ist (nämlich dieses hier: https://amzn.to/47Y1rqj). Grapefruitduft ist mein absoluter Favorit, was "körperliche Beduftung" betrifft, scheint aber irgendwie ein "Nischenduft" zu sein, denn allzu viele Produkte findet man damit nicht. Ich trauere heute noch einem Deostick von Yves Rocher hinterher, den ich vor dreißig Jahren mal besaß, der wirklich herrlich nach Grapefruit duftete und - aus dem Sortiment genommen wurde. Ich werde übrigens von Oshadhi nicht bezahlt, das ist alles nur meine unbezahlte Meinung. 

Im Adventskalender von Oshadhi sind zum Glück nicht so viele Basisdüfte drin, bzw. wenn, dann solche, die man auch in der Küche benutzen kann, deshalb nahm ich ihn gleich mal mit. Außerdem ein Set mit Aloe-Vera-Pflegegel in den Sorten Rose, Lavendel und Kamille. Ich habe noch eines mit Minze zu Hause, dieses habe ich aber in diesem Sommer nicht einmal benutzt, weil es so frisch ist, daß ich es tatsächlich nur für allerheißeste Tage geeignet finde. Statt Lindenblütenblütenwasser, kaufte ich Holunderblütenwasser und Geranie. Und ganz neu gibt es jetzt auch ein Zitronenthymian-Wasser, darauf war ich besonders gespannt, weil ich auf Thymian als Virenschreck und Arznei schwöre und seit dieser Erfahrung Thymian ebenfalls in meiner Küche immer beliebter wird. Das Wasser hat einen leichten, würzigen Duft. So ein bißchen wie Heu mit einem Spritzer Zitrone. Der Sommer ist ja leider vorbei, aber beim Sport ist so eine Dusche mit Pflanzenwasser ebenfalls sehr erfrischend. Weiterhin kaufte ich ein Set mit Rosenbad, Rosenöl und Rosenwasser. Das Rosenwasser von Oshadhi überzeugt mich allerdings nicht so sehr. Das Lindenblüten- und Rosenwasser, das ich vorher benutzte, war von einer anderen Firma, ebenfalls Bio und ohne Zusätze, hatte aber viel mehr Duft. Die Duftmischung "Inneres Licht" kannte ich noch nicht, aber "Hochstimmung" hatte ich schon einmal und kaufte sie erneut. Man kann übrigens mit den leeren Ölfläschchen super sich selbst ein Kopfkissenspray machen. Dazu sammle ich immer zwei bis drei leere Fläschchen. Die ätherischen Öle sind ja relativ zähflüssig, so daß etwas in der Flasche hängenbleibt. Man kann sie mit Wasser auffüllen, ordentlich schütteln und dann in eine Sprayflasche umfüllen. So bekommt man einen schön duftenden Nebel für das Kopfkissen oder die Yogamatte. Und weil ich so fleißig einkaufte, gab es wie immer ein Geschenk. Ratet mal was! Na, kommt ihr drauf? Eine Tube Handcreme....GRRRRR!

Großeinkauf

Dienstag, 1. Oktober 2024

Herbstinspiration

Der Ahorn vor meinem Balkon verliert langsam seine Nasen und diese werden oft zu mir herüber geweht. Als ich gestern eine besonders große Nase über die Brüstung werfen wollte, schwebte diese nicht nach unten, sondern begann sich in den relativ starken Windströmungen wie ein kleiner Propeller nach oben zu schrauben und stieg immer weiter in den blauen Himmel. Dort flog sie weiter, bis sie nicht mehr zu erkennen war. Fasziniert schaute ich der Propeller-Nase hinterher und dachte bei mir, Leonardo hätte jetzt den Hubschrauber erfunden. Im Grunde hat er das sogar, zumindest war ihm dieser Effekt bekannt, denn dieses Prinzip findet sich auch in den Zeichnungen von seinen Fluggeräten. Heute gibt es Hubschrauber ja nun schon. Ich frage mich dagegen, ob es sein kann, daß Ahornbäume irgendwie intelligenter als einige andere Bäume sind, wie zum Beispiel Kastanien, welche ihre Fortpflanzungswünsche einfach unter sich fallen lassen, manchmal auch jemandem auf den Kopf. Die rollen vielleicht höchstens noch ein wenig umher. Nicht so clever, wie diese ganz speziell geformte leichte Samenhülse des Ahorns. Doch, wenn die blitzblanken Kastanien auf den Wegen liegen, kommt man einfach nicht an ihnen vorbei, ohne einige einzustecken. Meine Jackentasche ist schon wieder voll. 

Als ich gestern das Heidekraut in meinen Blumenkasten vor dem Fenster setzte, fand ich wie immer einige Ahorn-Sprößlinge. Aber auch eine Eichel. Diese ist allerdings nicht geflogen, sondern wurde von der kichernden Hexe, dem Eichelhäher wie so häufig bei mir versteckt. Wenn ich wollte, könnte ich zusammen mit dem Eichelhäher in meinem Blumenkasten einen ganzen Wald mit Ahornbäumen und Eichen züchten. Will ich aber nicht. Wird ja eh nur ein Bonsai-Wald. Und meine Erdbeerpflanzen haben den Schuß nicht gehört - die kriegen lauter neue Erdbeeren. Einige sind sogar schon etwas rot, aber richtig reif werden sie sicher leider nicht mehr, selbst mit einem goldenen Oktober, da ich inzwischen nur noch gerade mal ein bis zwei Stunden Sonne am Tag in meiner Ecke abbekomme. Und heute, trüb und regnerisch, ist nichts von einem goldenen Oktober zu spüren. 

Auf YouTube hörte ich einige hübsch komische Begriffe, nämlich von einem zweigleisigen Schwert, was immer das ist, und davon, daß man Rezessionen schreiben kann. Warum nicht... Und dann gibt es dort auch noch diese Märchen, die uns früher als Kind gerne erzählt wurden: Als Häuptling muß man sehr helle sein, Gerechtigkeit lieben, und Schwindelei kommt immer raus. Na ja, das ist ja fast schon mehr Schwindelei als der Weihnachtsmann.

Mittwoch, 25. September 2024

Upps...

Beim Ansehen der Videos von der letzten Tanzsession stellte ich fest, daß das Leinentop, welches ich im Sommer häufig trug, etwas durchsichtig ist, genauer gesagt nicht nur etwas, sondern ganz schön viel - sozusagen halbtransparent. Das habe ich aber gar nicht gemerkt beim Tragen, man sieht es wohl nur, wenn von vorne Licht drauffällt. Und zum Tanzen hatte ich im Sommer immer Badesachen an. Jetzt verstehe ich auch, warum der letzte Postbote, dem ich mit diesem Top im Juli die Tür aufmachte, Syrer, Afghane (oder so) mit Mullah-Bart, so verschämt dauernd an mir vorbei geschaut hat. Die Deutschen mal wieder! Preußische Arbeitsmoral, aber nackicht oder halbnackicht herumlaufen. Irgendeine kleine Freiheit braucht man halt. Und zum Glück ist es ja bei uns noch erlaubt. 

Und noch mehr Upps-Momente gab es. Der Grünen-Vorstand tritt geschlossen zurück. Es sei Zeit, die Verantwortung zu übernehmen. Na ja, eigentlich wäre es in den letzten Jahren bereits dafür Zeit gewesen, also würde ich sagen, die Zeit ist eher verpaßt. Aber vermutlich ist es einfacher, für eine Partei Verantwortung zu übernehmen als für ein Land. Der Vorstand der Linken ist ja auch bereits geschlossen zurückgetreten, was aber niemanden mehr interessiert. Fehlt eigentlich nur noch der Vorstand der FDP. Oder darf der nicht, weil er gleichzeitig ein Ministeramt inne hat? Ziemlich doof, wenn man nicht nur für eine Partei Verantwortung übernehmen müßte, sondern gleichzeitig für die eigene Arbeit. 

Und wenn ich das richtig mitbekommen habe, wurde wohl im Innenausschuß des Bundestages ein Antrag der CDU für Grenzschließungen, genauer gesagt Grenzkontrollen und Zurückweisungen bei unberechtigtem Zutritt, abgewürgt. Über so einen Antrag der CDU wurde schon einmal im Juni abgestimmt. Dieser wurde vom BSW nicht unterstützt. Warum eigentlich? Eine Zustimmung hätte am Endergebnis natürlich nichts geändert, trotzdem unverständlich. Es ist richtig, daß die Politik der CDU uns das eingebrockt hat, aber das bedeutet ja deshalb nicht, daß man ihre Bemühungen, die selbst eingebrockte Suppe wieder auszulöffeln, nicht unterstützen darf. Es ist auch vollkommen richtig, daß es auf Dauer keine wirkliche Lösung ist, wie Experten und Sahra Wagenknecht meinen. ABER: Die Mühlen der Politik und Gesetzesentwürfe mahlen langsam, wie wir alle wissen, und genau für diese Maßnahme gäbe es derzeit schon alle rechtlichen Voraussetzungen. Deshalb fände ich es durchaus legitim, es als eine AKUT-Maßnahme anzusehen und einzusetzen, um die unkontrollierte Zuwanderung erst einmal zu stoppen. Wenn dann das Asylrecht verändert wurde, kann man die Grenzkontrollen immer noch wieder zurückfahren. Daß das mit den Grenzkontrollen allerdings schwierig wird, wenn man die Mittel der Bundespolizei kürzt, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Doch dann sollte man gleich ehrlich sein und sagen - nö, wir haben kein Geld für innere Sicherheit und Grenzkontrollen, bzw. wollen es dafür nicht ausgeben. 

Erfreulich hingegen ist, daß der Vorschlag des BSW für einen Corona-Untersuchungsausschuß die Zustimmung der AfD erhält. Das reicht allerdings alleine noch nicht aus, es müssen noch andere Abgeordnete aus dem Bundestag zustimmen. Es gibt ja einige seltsame Gestalten, die behaupten, solche Vorstöße für Corona-Untersuchungsausschüsse von "Putin-Parteien" seien geschickt eingefädelte Destabilisierungsmaßnahmen Russlands. Wahrscheinlich ist dann auch Russland an dieser merkwürdigen Pandemiepolitik nicht nur in Deutschland schuld, mit welcher Gesellschaften gespalten, gehetzt und ausgegrenzt wurde. Vermutlich ist sogar Putin schuld an der gesamten Pandemie. Sehr clever von Putin! Ich finde ja, die Querdenker sollten langsam mal ihre Aluhüte schnell weiter an die NEUEN Verschwörungstheoretiker geben, die sich mit den entschwärzten RKI-Files den A.... abwischen, statt sie zu lesen. Nee, Leute, das mit dem Destabilisieren kriegt der Westen schon alleine prima hin. Dazu braucht es Putin gar nicht. 

Abstimmung

Montag, 23. September 2024

Eindeutig

Also der Wille der Brandenburger ist wirklich eindeutig, das kann man drehen und wenden wie man möchte. >>Die EU-Abgeordnete der LINKE Carola Rackete stimmt für Taurus-Lieferungen und Aufhebung der Einschränkungen des Einsatzes westlicher Waffen gegen Russland mit der EU-Resolution und nun schau an, wo die Partei gelandet ist: unter "ferner liefen". Da ist jetzt nur noch die Rechtschreibung groß. Das ist mal wieder dieser typische Überraschungsei-Effekt der LINKE - die Parteispitze erklärt das eine und die Abgeordneten tun das andere. Die Strafe folgt auf dem Fuße. Die CDU landet noch hinter dem BSW! Was für eine Klatsche! Die Grünen ebenso und die FDP mit unserer Lieblings-Kriegstreiberin wird nicht einmal mehr erwähnt. Daß die SPD diesmal gut abgeräumt hat, liegt wohl in der Hoffnung begründet, daß die SPD einschließlich des Kanzlers zur Abwechslung mal nicht einknickt, z.B. vor der EU-Resolution und den USA. Und Kubicki droht mit dem Ampel-Aus. Na ja, der redet viel, wenn der Tag lang ist und passieren tut trotzdem nichts. Allerdings stehen >>die Zeichen in Deutschland auf Veränderung, auch astrologisch, und zwar schon vor der nächsten Bundestagswahl, von daher lassen wir uns einfach mal überraschen. Übrigens stehen auch die Zeichen für die EU auf Veränderung, gleichzeitig mit Deutschland. Diese letzte EU-Resolution könnte der Anfang vom Ende sein. So eine EU, die bloß noch den Willen der USA-Eliten und Lobbies durchsetzt, und dabei keine Skrupel hat, zum Schaden von Europa zu eskalieren, braucht eh niemand mehr. >>Anscheinend hat diese mysteriöse Studie, welche das Pentagon in Auftrag gegeben hat, um den Ausmaß des Schadens eines Atomkrieges in Europa zu prüfen, in kürzester Zeit ergeben, daß die USA, die sich inzwischen längst aus diesem Krieg zurückziehen, einen Atomkrieg in Europa gut überstehen. Ich stelle mir nur vor, wie das wohl wird, wenn Europa ausradiert ist, und die USA dann allein den BRICS-Staaten gegenüberstehen, ohne irgendjemanden, der so blöd ist, sich vorschicken zu lassen.

Und dann wieder diese mysteriöse Fernsehsendung vor der Wahl! Ich selbst schau mir sowas ja eh nicht mehr an in den Öffentlichen.>>Aber wenn erneut irgendwelche Schauspieler und Politiker als normale Bürger ausgegeben werden, obwohl sie ja eigentlich wissen, daß da in den letzten Jahren sehr genau hingeschaut wird, >>kann man das wirklich nur noch wie einen Hilferuf verstehen. Journalisten können einfach nicht so doof sein. Wahrscheinlich ist die Botschaft dahinter: "Hilfe! Wir werden erpresst! Glaubt uns absolut kein Wort mehr, von dem, was wir hier sagen und tun!" Und zu allem Überfluß ist die Sendung jetzt für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bestes Infotainment“ nominiert. Die Verzweiflung muß groß sein. 

Überhaupt werden Orden zur Zeit vergeben wie Karamellbonbons, ganz besonders das Bundesverdienstkreuz. Und das an Leute, die so überhaupt nichts Wertvolles geleistet haben, außer von der Regierung bezahlt zu werden und denen nach dem Mund zu reden. Das erinnert mich irgendwie ebenfalls sehr stark an die DDR-Zeit. Jeder, der auf Linie war, durfte sich regelmäßig Lametta an die Brust heften. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das damals in der Schule war. Ich erhielt zwar jede Menge BlingBling-Abzeichen für gutes Lernen, aber bei den "hohen Ehrungen" war ich raus. Die erhielten nur jene, die sich für das sozialistische Kollektiv und die Partei hervortaten. Ich kann gut verstehen, >>wenn jetzt Leute das Bundesverdienstkreuz ablehnen oder es zurückgeben. In solch einem erbärmlichen Club möchte man kein Mitglied sein. 

Dämmriger Regenbogen

Freitag, 20. September 2024

Hat er oder hat er nicht?

Folgende Aussage stammt von Leonardo da Vinci, darüber gestolpert bin ich in der Biographie von Serge Bramly über ihn:

"Und dann beruht die Bildhauerei auf Handarbeit, die ermüdend ist und furchtbar schmutzig macht: das Gesicht des prustenden und schwitzenden Bildhauers gleicht  dem eines Bäckers, da es mit Marmorstaub bepudert ist. Man hat den Eindruck, als hätte es auf ihn herabgeschneit. Seine Unterkunft ist verschmutzt und voller Steinsplitter. Ganz im Gegensatz dazu der Maler: 'Er sitzt elegant gekleidet und bequem vor seinem Werk, rührt mit einem leichten Pinsel in angenehmen Farben, [...] wohnt in einem sehr sauberen Logis, und er läßt sich häufig von der Musik oder der Lektüre schöner und verschiedenster Werke begleiten, der er mit viel Vergnügen lauscht, ohne vom Lärm der Hämmer oder anderem Gepolter gestört zu werden.'"

Na ja, Leonardo wußte nicht, wie ich aussehe, wenn ich mit Farben herummantsche. Deshalb suche ich mir schon die saubersten Varianten aus, doch selbst denen würde ich mich nicht in eleganter Kleidung nähern. Aber ich kann verstehen, daß er Schmutz und Schwitzen nicht mag - ich nämlich auch nicht. Schwitzen ist das einzige, was mich am Tanzen stört. Leider bekommt man es nicht ohne Schwitzen. Neulich sah ich ein Video von einer Amerikanerin, welche vor Jahren in Deutschland gearbeitet hat. Sie erzählte darüber, was für ein schönes Land Deutschland einmal war, und daß es in den letzten Jahren sehr den Bach hinunter gegangen ist, gar nicht mehr mit damals vergleichbar. Außerdem daß die Deutschen, sobald sie eine Sauna sehen, dort nackicht hineingehen. Das hätte sie sehr schockiert. Tja, die alten Germanen waren halt auch nicht zimperlich und schwitzten so wie die Wikinger gerne. Ist bei den nordischen Temperaturen vielleicht normal. Die Römer hatten ja Temperaturen, mit denen sie ohne Sauna schon ins Schwitzen kamen. Aber zurück zu Leonardo.

In der Biographie wird darüber berichtet, daß die Marquise Isabella d'Este von Leonardo gerne ein Porträt haben wollte, dieser aber keine Lust hatte, von ihr ein Porträt zu fertigen, weil sie berüchtigt dafür war, daß es ihr nicht um Kunst ging, sondern darum, mit diesen Porträts berühmt zu werden und sie den Malern, die solch einen Auftrag annahmen, ständig kleinliche Vorschriften machte, sie tyrannisierte und an allem herummäkelte. Also nahm er nur eine Zeichnung von ihr, die er ihr in einer Kopie überließ, und machte sich dann aus dem Staub. Isabella hat ihm ständig hinterhertelefoniert geschrieben, und schließlich gebettelt, er sollte ihr doch wenigstens irgendein Bild malen. Aber Leonardo soll darauf gar nicht geantwortet und sie ignoriert haben. Wenn man dann im Internet nach der Zeichnung sucht, findet man diese, >>aber auch Berichte über ein Bild, welches 2015 in einem Schweizer Banksafe aufgetaucht ist, und von welchem vermutet wird, daß es von Leonardo stammt und genau diese Dame darstellt. Dies ist nicht gesichert, obwohl die Übereinstimmung zwischen der Zeichnung und dem Bild unleugbar ist. Mir persönlich fallen ja an den Leonardos immer zuerst die langen, spitzen Finger auf. Was das betrifft, würde das Bild passen. Hat er sich von ihr also doch breitschlagen lassen?

Apropos, Finger. Als sein letztes Bild, von den Kunsthistorikern auch gerne als sein Vermächtnis bezeichnet, gilt das Bild von Johannes dem Täufer. Geht es eigentlich nur mir so, wenn ich dessen Lächeln als extrem anzüglich empfinde? Jedes mal denke ich, wenn ich das Bild sehe, Leonardo hätte genauso gut den ausgesteckten Mittelfinger malen können, dann würde es viel besser zum Lächeln passen. Ich habe allerdings noch nirgends von solch einer offiziellen Theorie gehört, deshalb bleibt es meine eigene inoffizielle Theorie. Leonardo hielt Menschen für bösartig, konnte sowohl der Ehe als auch der Fortpflanzung nichts abgewinnen und fühlte sich oft hintergangen. Glückwünsche an seinen Halbbruder, dem ein Sohn geboren wurde, formuliert er wie folgt: "Ich habe deinem Brief entnommen, daß du einen Erben bekommen hast, ein Ereignis, von dem ich zu verstehen glaube, daß es dir große Freude bereitet hat. In dem Maße jedoch, in dem ich dich mit Vorsicht begabt glaubte, bin ich nunmehr davon überzeugt, daß ich ebenso weit davon entfernt bin, scharfsinnig zu urteilen wie du davon, vorsichtig zu sein. Denn du beglückwünschst dich, einen wachsamen Feind gezeugt zu haben, dessen sämtliche Kräfte auf eine Freiheit zielen, die er erst mit deinem Tod gewinnt." Angesichts von Leonardos Misanthropie, stelle man sich nicht einmal so abwegig vor, ein okkulter, im Lächeln angedeuteter Mittelfinger wäre sein wirkliches Vermächtnis. Das hätte etwas Komisches, wenn heute die Kunsthistorie behauptet, daß Johannes der Täufer nach oben "auf die Quelle dessen deutet, was ihn verwundert und was er nicht greifen kann", auf die Grenzen menschlichen Wissens. >>Im übrigen kannte man die Geste des 'Stinkefingers' schon bei den alten Römern, also lange vor Leonardo. 

Es gab sogar Kunsthistoriker, die in der Mona Lisa ein Bildnis der Isabella d'Este sehen wollten, was ich ziemlich weit hergeholt finde, denn dann hätte Leonardo sicherlich nicht die vorliegende Skizze gefertigt, sondern eine, die dem Gemälde entspricht. Eine hübsche Geschichte über die Mona Lisa ist diese: "Dagegen hatte ein Wärter des Louvre sich in die Mona Lisa, die er bewachen sollte, so sehr verliebt, daß er sich mit ihr unterhielt, neidisch auf die Touristen reagierte, die sich ihr zu sehr näherten, und manchmal behauptete, sie beantworte deren Lächeln - der Mann wurde in Rente geschickt." Dabei ist die Mona Lisa heute nicht einmal mehr das, was sie einmal war. Vasari, der als erster Kunsthistoriker bekannt ist, von 1511 bis 1574 lebte und ebenfalls eine Biographie Leonardo da Vincis verfasste, beschrieb die Mona Lisa so: "...Augen hatten Glanz und Feuchtigkeit, wie wir es im Leben sehen; rings umher bemerkte man die rötlich blauen Kreise und Wimpern, welche nur der zarteste Pinsel ausführen kann; bei den Brauen sah man, wo sie am vollsten, wo am spärlichsten sind, wie sie aus den Poren der Haut hervorkommen und sich wölben, so natürlich, als nur zu denken ist. An der Nase waren die feinen Öffnungen rosig und zart aufs treueste nachgebildet, der Mund hatte, wo die Lippen sich schließen, und wo das Rot mit der Farbe des Gesichts sich vereint, eine Vollkommenheit, daß er nicht wie gemalt, sondern in Wahrheit wie Fleisch und Blut erschien; wer die Halsgrube aufmerksam betrachtete, glaubte das Schlagen der Pulse zu sehen." Die Haut besitzt heute einen häßlichen grünen Widerschein und vom Rot der Lippen, dem Gesichtsteint, den Adern und den feinen Wimpern ist nichts übrig. Dies alles befand sich vermutlich in den leonardotypischen Lasuren, die ein Restaurator irgendwann einmal ausgewaschen hat. 

(alle Zitate stammen aus >>"Leonardo da Vinci - Eine Biographie" von Serge Bramly - bezahlter Link)

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Isabella

Johannes der Täufer

Montag, 16. September 2024

Sabotage

In meinem Supermarkt gibt es ein kleines Regal mit osteuropäischen Produkten und ich war heute eigentlich gewillt, mir mal wieder eine Krautsoljanka mitzunehmen. Ich finde, zur Zeit ist genau das richtige Wetter für Krautsoljanka, aber mein Vorhaben wurde sabotiert. Das ganze Regal war rundum fein säuberlich mit Stapeln von Getränkekästen zugestellt, und zwar so, daß zwar davor ein kleiner quadratischer Platz offen blieb, aber kein Durchkommen mehr war, man hätte erst die Stapel abbauen müssen. Also keine Krautsoljanka, wozu brauche ich auch Krautsoljanka? Ich habe ja die Suppen von meinem Geburtstag. Die sind auch perfekt für so ein Suppenwetter. Ich kann mich irgendwie noch nicht so richtig vom Sommer trennen und empfinde diesen Übergang zwischen heiß, woran man sich gerade gewöhnt hatte, und arschkalt mit fast schon winterlichen Temperaturen, als eine Zumutung. Kein langsamer Abschied und unmerkliches Hineingleiten in den Winter, nein, gleich der unerbittliche Kälteknüppel als Vorgeschmack auf das, was noch kommt. 

Im Briefkasten fand ich heute eine Karte von der Ostsee und ich dachte erst, die wäre von meinem Bruder und seiner Frau, weil die genau jetzt ebenfalls an der Ostsee sind, aber halt nicht auf Rügen, sondern auf Usedom. Die Karte stammt von einer früheren Kollegin. Und mir fiel auf, als ich das Datum des Absendens suchte, daß sie gar nicht abgestempelt ist. Es war so eine neuere Briefmarke mit Matrixcode drauf und es beschäftigte mich jetzt die Frage, ob solche Marken einfach nur noch abgescannt und nicht mehr gestempelt werden. Ziemlich übel, wenn man einfach nur schnell das Datum des Abschickens sucht. Mit einem Stempel, hätte ich es in zwei Sekunden gesehen. So mußte ich mir dafür erst mein Handy holen, es einschalten, die App der Post runterladen und installieren und dann noch die App aufrufen und den Code scannen, das hat alles ungefähr zehn Minuten gedauert nur dafür, um das Datum zu erfahren. Die Recherchen im Internet ergaben keine sichere Antwort auf meine Frage. Dafür erfuhr ich aber, daß es jetzt sogar schon mobile Briefmarken gibt. Man kauft die Briefmarke über die App und schreibt auf die Karte oder den Brief nur einen Code. Die Sendung kommt dann trotzdem an, heißt es. Das finde ich ja sogar recht nützlich, zumindest dann, wenn man gerade irgendwo ist, wo man nicht so schnell an Briefmarken kommt. Ich frage mich aber, ob das auch im Ausland funktioniert. Ich befürchte eher nicht, denn die haben ja ein anderes Postsystem. 

Donnerstag, 12. September 2024

Ordnung ade!

Kaum geht der Sommer, zieht das Chaos in mein Haus ein. Und während ich in den letzten Tagen damit beschäftigt war, die Ordnung zu vernichten, hörte ich heute abend durch Zufall, daß man wohl mal wieder den bundesweiten Warntag gefeiert hat. Jedenfalls feiern die Behörden sich in der Tat selbstzufrieden und sprechen von einem erfolgreichen Warntag. Ich weiß ja nicht, was die unter erfolgreich verstehen, aber bei mir ist auch diesmal keine Warnung angekommen, so wie seit Jahren. Bei mir würden die Russen jetzt schon vor der Tür stehen. Und dabei hatte ich erst neulich beiläufig irgendwo gehört, daß mehr neue Sirenen installiert worden wären, aber anscheinend nicht bei mir. Die kriegen es einfach nicht auf die Reihe. Durchgefallen, würden ich sagen. 

Schreibtisch