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Montag, 30. Juni 2025

Verwandtschaft aus grauer Vorzeit

Meine beiden historischen Verwandten Ludwig XVI. und der Architekt der Frauenkirche in Dresden George Bähr sind ja eher "jüngerer" Geschichte, das heißt aus der schon halbwegs modernen Zeit. Es gibt aber noch zwei weitere historische genetisch Verwandte, die mit Namen bekannt sind, und welche in grauer Vorzeit existierten. Da wäre zum einen >>König Béla III. aus Ungarn, welcher von 1148 bis 1196 lebte. Der wurde und wird dort wohl auch heute noch verehrt. Auf einer ungarischen Seite heißt es:

 >>"Innerhalb des Landes förderte Béla III. die Kultur, und durch seine Frau Ágnes Châtillon wurden die französischen Beziehungen gestärkt, die Zisterzienser erhielten eine größere Rolle im Königreich Ungarn, und die Wanderschaft zu den westlichen Universitäten begann. Im öffentlichen Leben war die Geburt der Legislativtage ein Moment, der als eine frühe Form des Parlaments angesehen werden kann. Außerdem wurde 1181 die königliche Kanzlei eingerichtet, die den Grundstein für eine moderne und professionelle Verwaltung legte, die für ihre Zeit herausragend war. An den Orten der Beglaubigung begann der Prozess der schriftlichen Aufzeichnung von Angelegenheiten. Ausgehend von den byzantinischen Erfahrungen führte er eine Finanzreform und eine Steuererhebung ein. Daraus geht hervor, dass die Einkünfte von Béla III. mit denen Frankreichs und Englands konkurrierten, und seine jährlichen Silbereinnahmen von mehreren zehn Tonnen machten ihn zu einem der reichsten Monarchen Europas. Er beendete die zügellose Münzprägung, prägte wertbeständige Silbermünzen und ebnete mit seinen Kupfermünzen den Weg für die Schaffung eines mehrstufigen Geldsystems. Neben der Staatskanzlei gab es mehrere unabhängige Notare. Es war auch die Zeit der Entstehung bedeutender kultureller Werke wie der Leichenrede und des Bittgebets sowie die Zeit des Lebens und Wirkens von Meister P. dem Namenlosen oder Anonymus, der einen Roman über die ungarische Geschichte schrieb und in seinem Werk zahlreiche archaische Elemente der ungarischen Vorgeschichte bewahrte. Frieden und Sicherheit wurden im Lande wiederhergestellt. Und 1192 gelang es ihm, László heiligzusprechen, wodurch er nicht nur die ungarische Nation, vom einfachen Volk bis zum Adel, kulturell stärkte, sondern auch das Ansehen des Königreichs Ungarn durch die Kirche erhöhte. Der gute Ruf und die sorgfältig gepflegten Beziehungen vergrößerten den Handlungsspielraum der Dynastie und boten ein hervorragendes Druckmittel in künftigen Konflikten. Béla III. war ein wahrer Staatsmann. Und er scheute sich nicht, die im Ausland erlernten Verfahren und Methoden, die sich von denen in Ungarn stark unterschieden, zu übernehmen, wenn er sie für wirksam hielt. Seine Kompromissbereitschaft und sein Pragmatismus waren eine gute Grundlage für die Schaffung eines stabilen und erfolgreichen Ungarns." 

Auf MyTrueAncestry.com wiederum liest man, daß er, anstatt aktiv Krieg zu führen, immer darauf bestand, zu feige zu sein, um zu kämpfen, aber genau deshalb so großen Erfolg hatte. Ich weiß nicht, woher sie diese Behauptung nehmen, denn im Netz habe ich solch eine Selbsteinschätzung Bélas III. nicht gefunden. Aber so ein König wird wohl Gründe dafür haben, wenn er lieber Frieden fördert, statt Krieg zu führen und zu kämpfen. Das ist dann auch der Unterschied zu heute, wo diejenigen, die gerne Krieg führen, selbst gar nicht kämpfen, sondern andere lieber durch Propaganda davon überzeugen, dies zu tun. Im Mittelalter wäre solch ein "König" wohl nie damit durchgekommen. Leider hat sich Bela III. dann doch breitschlagen lassen, auf einen heiligen Kreuzzug zu ziehen, ist unterwegs krank geworden und verstorben. Wäre er mal zu Hause geblieben! Heute ruhen seine Gebeine in der Matthias-Kirche in Budapest, in einem Doppel-Sarkophag mit seiner Gemahlin. 

Der älteste namentlich bekannte genetisch Verwandte, und vorerst der Letzte unter den archäologischen Samples, ist >>Gleb Svyatoslavich, Fürst von Novgorod, Sohn des Großherzogs von Kiew, dem Zentrum des damaligen Großreichs Kiewer Rus. 

>>"Die Kiewer Rus war jedoch ähnlich wie das Heilige Römische Reich kein einheitlicher Staat, sondern bestand aus einer Vielzahl von relativ selbstständigen Teilfürstentümern, die von den Rurikiden regiert wurden. Einer von ihnen erbte jeweils nach dem Senioratsprinzip die Großfürstenwürde und zog zum Regieren nach Kiew. Andere Fürsten rückten währenddessen in der Regierungshierarchie nach und übernahmen die Macht in den einzelnen unterschiedlich wichtigen Teilfürstentümern. Zu solchen Teilfürstentümern der Rus zählten im 11. und 12. Jahrhundert Kiew, Tschernigow, Perejaslaw, Smolensk, Polozk, Turow-Pinsk, Rostow-Susdal, Murom-Rjasan und Galizien-Wolhynien sowie die Republik Nowgorod. Auf dem Fürstentag von Ljubetsch 1097 verzichtete man auf das Nachrückprinzip, so dass einzelne Rurikidenlinien von nun an dauerhafte Herren ihrer Ländereien wurden. Dies legte den Grundstein für das System des feudalen Großgrundbesitzes."

Am 30. Mai 1078 wurde er auf der Flucht getötet, nach seiner Vertreibung aus Novgorod. Laut Historikern hing die Vertreibung wohl höchstwahrscheinlich mit einer Notlage zusammen, denn es heißt: "Anscheinend wurde das Leben des Prinzen von den Nowgorodern bedroht, die ihn des Unglücks (Mangel an Früchten der Erde) beschuldigten, das das Land von Nowgorod befiel." Seine Gebeine ruhen in Chernigiv im Norden der Ukraine und rotieren zur Zeit sicherlich im Grab.  

King Bela III.

Prince of Novgorod

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