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Dienstag, 8. November 2022

Kategorie: Linolschnitt

Sicherlich gibt es einge Linolschnitte, die ich in der Schule anfertigen mußte, aber ich besitze nur noch einen einzigen als Druckplatte, den man mir wohl damals mit nach Hause gab. Vielleicht weil ich der Meinung war, daß er noch nicht fertig ist. Jedenfalls ist diese Druckplatte nie gedruckt worden und als ich ihn in meinen alten Zeichenmappen fand, dachte ich mir, das muß geändert werden. Wenigstens einmal würde ich das gerne auf Papier sehen. Aus diesem Grund suchte ich nach einem winzigen Tübchen Linoldruckfarbe. Online bekommt man nur riesige Gebinde, deshalb unternahm ich einen Ausflug zum Künstlerbedarf-Supermarkt. Es ist fast ein Tagesausflug geworden, denn man kann sich wirklich Stunden darin aufhalten. Als ich dort war, begann es auch noch zu regnen, man hörte den Regen auf das Glasdach schmettern, also ließ ich mir extra viel Zeit. Zum Glück gibt es sogar ein Ecke mit Kunstbüchern und Klappsessel, um darin zu schmökern. Ich fand, was ich suchte, ein kleines Tübchen schwarze Linoldruckfarbe, kaufte aber natürlich viel mehr. Neben einigen Stiften und Radierer, ein Skizzenbuch, das teilweise Seiten mit Naturpapier in herrlichen Rottönen enthält, und von Rot kann ich ja nie die Finger lassen, zumindest nicht, wenn es das richtige Rot ist. Und ein Fotoalbum! Ich hätte nie gedacht, daß ich mal mit einem Fotoalbum nach Hause kommen würde, denn ich brauche eigentlich keines. Allerdings ist es ebenfalls aus so schönem, festen Naturpapier mit bedrucktem Seidenpapier dazwischen, daß ich spontan beschloß, daß man es auch zum Malen und Zeichnen verwenden kann. Denn ich finde es wirklich schöner als die Bütten-Zeichenbücher und das Seidenpapier dazwischen ist sehr praktisch gerade bei Ölpastell, Kohle u.a., wenn man nicht so schnell dazu kommt, die Seite zu fixieren oder zu versiegeln. Jedoch ist das Naturpapier nicht für härtere Medien geeignet und meine alten Pastellkreiden sind inzwischen ziemlich hart. 

Papier zum Drucken fand ich zu Hause - mehrere riesige Bögen gelbes und rötliches Büttenpapier bei den Zeichenmappen. Die habe ich nicht selbst gekauft. Ich vermute, ich erhielt sie damals von der Freundin meiner Mutter, die mir, als ich noch Abiturientin war, manchmal aus ihrem Künstlerkatalog etwas mitbestellte. Ich habe mich dann auch nochmals still bei ihr bedankt, denn wenn ich bisher nicht soviel damit anfangen konnte, ist es doch zum Drucken tatsächlich ideal. Aus einem Bogen fertigte ich vier einzelne Abzüge. Da ich allerdings keine Druckwalze, nur einen wackligen, unebenen Tisch und kaum vernünftiges Werkzeug besitze, war zu erwarten, daß der Druck wohl gerade so eine annähernde Vorstellung vermittelt. Der erste Abzug war sehr schwach, beim zweiten war es dann zu viel Farbe, der dritte war schon viel besser, aber immer noch mit größeren Aussparungen und der vierte war dann nahezu unter diesen Umständen optimal. 

Und ich muß sagen, ich bin entzückt. So auf dem Papier sieht es ganz anders und vor allem besser als auf der Druckplatte aus. Und das beste am Drucken ist ja sowieso der Überraschungseffekt! Die Reste der schwarzen Druckfarbe verarbeitete ich weiter, indem ich noch ein bißchen spielte und wild herumrakelte und -druckte. Wäre ja schade drum gewesen, die einfach wegzuwerfen. 

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