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Mittwoch, 9. August 2017

Wasserrohrbruch, zumindest fast

Viel Regen schön und gut, aber Wasserrohrbruch geht nun doch etwas zu weit, dachte ich bei mir, als die Wand vor Feuchtigkeit Blasen warf und Wasser aus der Wandklappe lief. Ein Mitarbeiter der Hausverwaltung stellte allerdings fest, daß es kein Wasserrohrbruch ist, sondern "nur" ein defektes Heizungsventil. Ziemlich rasch kamen zwei Monteure, ein ältere Herr, der jedesmal wenn er es die vier Treppen zu mir hochgeschafft hatte (und er lief sie vier bis fünf Mal), so schnaufte, daß ich befürchtete, er klappt gleich zusammen, und ein sehr junger Mann, wohl ein Azubi. Letzterer hatte anscheinend einen kleinen Putzfimmel, denn als die Reparatur fertig war, was etwas länger dauerte, und ich ihm die gewünschten Handfeger und Müllschippe gegeben hatte (neben einem Lappen, der eh schon im Waschbecken wegen des Wassers lag), hörte ich es unentwegt fegen, wischen und Wasser fließen. Es hörte gar nicht mehr auf und verwundert schaute ich mal nach, was er da im Badezimmer macht, da war er gerade dabei meine Fliesen zu putzen. Ich sagte zu ihm: "Sie brauchen jetzt meine Fliesen nicht zu putzen, da kommen ja eh nochmal Handwerker." Er so: "Hm, na ja, ok." Ich ging wieder und hörte es aus dem Badezimmer weiter wischen und fegen und Wasser laufen. Ich grübelte schon heftig, was er denn da immer noch macht. Als der andere schließlich das letzte Mal hoch kam und das abschließende Protokoll ausfüllte, schaute ich erneut ins Badezimmer und mußte lachen, denn da hatte der Azubi doch meine Fliesen geputzt. Er hatte auch vorher, als es ein Problem damit gab, das Wasser abzustellen und der "Meister" weg war, irgendeinen Trichter gebastelt, damit das Wasser nicht mehr in die Wand läuft, wie er stolz verkündete. Wirklich ein sehr eifriger junger Mann. Da muß ich direkt ein offizielles Lob für besonderes Engagement erteilen. Das Engagement scheint bei den Trockenbauern, die jetzt noch in die Wohnung müssen, um das Loch in der Wand wieder zuzumachen, das zusätzlich hineingestemmt wurde, nicht so ausgeprägt zu sein, denn mir wurde gesagt, heute würde niemand mehr kommen und auch in dieser Woche nicht. Ich solle mich auf die nächste Woche einstellen. Mein frisch renoviertes Bad ist total ramponiert - super Timing! Hätte dieses blöde Ventil nicht vor der Renovierung kaputt gehen können? Trotzdem empfinde ich originellerweise alles, das NICHT an meinem Körper, sondern woanders repariert werden muß, zwar lästig, aber längst als nicht mehr so schlimm wie früher. Keine Vollnarkosen, keine körperlichen Einschränkungen, keine bösen Überraschungen, zumindest keine, mit denen man sich abfinden muß und die die Person betreffen. Man kann das alles direkt positiv sehen. Ich würde meine notwendigen körperlichen Reparaturen sogar gerne mit einer Komplettmodernisierung der Wohnung eintauschen, die ich bereits einmal mitgemacht habe - und das war wirklich kein Zuckerschlecken während meiner Prüfungszeit. Das weitere Gute der jetzigen Situation ist, daß doch keine längerfristige Wassersperrung notwendig war, wie ich erst befürchtete und weshalb ich mir bereits Schüsseln und Kannen mit Wasser hingestellt hatte. Bei diesem Wetter nicht duschen zu können, wäre schon hart, aber trotzdem nicht so hart wie eine Op.

Wasserrohrbruch

from ❀Tänzerin zwischen den Welten (...oder ein Blumenkind im Asphaltdschungel) http://ift.tt/2vNAky4

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