Worte können Gefühle auslösen, das weiß jeder. Und das völlig unabhängig davon, ob sie überhaupt in einem sinnvollen Zusammenhang stehen oder Gefühle beschreiben. Zwei entgegengesetzte Beispiele dafür konnte ich eben an mir selbst beobachten. Im History Channel tobt gerade die Apokalypse - Milliarden Menschen sterben, die Erde zerreißt es, aber mir geht es gut. Ständig höre ich den Begriff "vagabundierender Planet", der Übeltäter des Weltunterganges, aber ich habe eine Schwäche für das Wort "vagabundieren". Es ruft in mir ausschließlich positive Gefühle hervor. Deshalb bekomme ich jedesmal einen Gute-Laune-Kick, wenn ich "vagabundierender Planet" höre, trotz grauenvollem Horrorszenario. Ein vagabundierender Planet ist super und kann nicht böse sein. Dazu ist das Wort viel zu schön.
Anders dagegen das Wort "Erstbesteller". Groß prangt es auf der Rechnung des Pizzadienstes, bei welchem ich das erste Mal bestellte. Die Pizza war super, keine Frage. Dünn, saftig, heiß, dick belegt. Da gibt es überhaupt nix zu meckern. Aber dieses "Erstbesteller" auf der Rechnung hat ungefähr den Charme von trockenem Bürostaub und könnte mich tatsächlich davon abhalten, dort noch einmal zu bestellen. Dabei könnte ich nicht einmal erklären, warum dieses Wort so abstoßend auf mich wirkt. Manche Worte mag man halt und andere nicht.
from ❀Tänzerin zwischen den Welten (...oder ein Blumenkind im Asphaltdschungel) http://ift.tt/2y4i94N
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