Die üblichen Fitness-Apps gibt es ja wie Sand am Meer, aber letztens dachte ich, daß es doch schade ist, daß es sowas nicht mit einem ausgeklügelten Motivationssystem gibt. So ähnlich wie bei Computerspielen, wo neue Level freigeschaltet werden oder man Belohnungen erhält. Jedenfalls brachte mich dieser Gedanke dazu, mal im App-Market zu schauen, ob es sowas nicht tatsächlich schon gibt. Und eine kleine Handvoll Apps fand ich dann doch, allerdings habe ich nicht das Gefühl, daß ich mit meinem Motivationsprofil zu deren Zielgruppe gehöre. Da gibt es z.B. YAS, eine App, die alle körperlichen Aktivitäten in Punkte umwandelt, für die man später Prämien erhalten kann. Praktischerweise wird sie automatisch mit Google Fit und einigen anderen Trackern abgeglichen, allerdings kann man Aktivitäten auch manuell eintragen, ob sie nun tatsächlich stattgefunden haben oder nicht, und man bekommt nur eine begrenzte Punktzahl pro Tag. Schaue ich in den Prämienshop, sehe ich da nur irgendwelche Gutscheine oder Rabatte. Sowas bekommt man woanders hinterhergeschmissen, ohne daß man sich dafür abstrampeln muß. Interessanter finde ich da schon die Challenges, bei denen man etwas gewinnen kann, z.B. ein Paar Inline Skates. Die App Zombie Run dagegen ist nur für Läufer, die durch ein Zombie-Apokalypse-Szenario zum Rennen motiviert werden, um den Zombies zu entkommen. Ich habe auch ein Spiel entdeckt, bei welchem körperliche Aktivität in Treibstoff für eine Rakete umgewandelt wird, mit welcher man ferne Galaxien erkunden kann, nur daß mir leider Weltraum-Computerspiele am A... vorbeigehen.
Ein auf den ersten Blick recht guten Eindruck macht die Fitness-App Keep, die mit Trophäen belohnt. Sie enthält eine große Menge an Trainingsplänen und Workouts, ebenso wie der Ableger Keep Yoga, die miteinander verbunden sind, man kann jedoch auch mit Google Fit und Samsung synchronisieren. Ich weiß allerdings nicht, ob es ausreichend ist, nur eigene Workouts zu machen und zu synchronisieren, um Trophäen zu erhalten. Wenn es ausschließlich mit den vorgegebenen Workouts funktioniert, ist das nichts für mich und leider kann man sich kein eigenes zusammenstellen. Eigentlich schade, zumal es eine große Datenbank für jede einzelne Übung gibt, die man nur noch anklicken bräuchte, um sie quasi in einer Playlist zu speichern. Ich habe inzwischen meine Lieblingsübungen, teilweise auch welche, die man so in der Datenbank wahrscheinlich nicht findet, weil sie in Prinzip eine Mischung aus Yin-Yoga, Ballett und Körpergewichtsübungen sind, die ich aber als extrem effektiv empfinde.
Jedenfalls sagt mir meine höllische Muskelkatze gerade, daß ich fürs erste genug Sport gemacht habe - und das völlig ohne Motivations-App. Leider bekomme ich bei Muskelkater oft auch Gelüste auf kritische Nahrungsmittel. Meist eher auf Fleisch, aber gestern habe ich ein halbes Glas Samba-Creme leer gegessen. Nun ja.
Ist es denn die völlige Preisgabe von fitness-Daten wert wenn es sich um ein paar läppische Kleinigkeiten handelt die man im Austausch dafür erhält?
AntwortenLöschenWenn ich daran denke wie sich die (in meinem Fall private) Kasse darum bemüht mich dazu zu bringen eine Gesundheits-App zu laden und Daten vom Arzt darauf zu speichern, Blutwerte etc., also solche Daten, an die sie im Normalfall nie kommen würden.
Bei mir altem Knochen ist das ja sehr gefährlich, denn mein Einkommen steht fest - wenn die Krankenkasse erhöhen würde geht das anderswo ab - und genau diese Befürchtung habe ich, weil es da um 'profit' und nicht um meinen Vorteil oder meine Gesundheit geht, wenngleich das natürlich immer behauptet wird.
Bei jüngeren Leuten wie Ihnen muss man befürchten, dass solche Daten dazu benutzt werden eine Art Erpressung vorzubereiten - mittels derer Menschen gezwungen werden mindestens diese und jene Sachen zu tun um weiter in den Genuss bestimmter Kassenleistungen zu kommen .... da tun sich Abgründe auf.
Ich bin in der Gesetzlichen versichert und mache mir wegen gesundheitsbedingten Erhöhungen weniger Sorgen, zumindest so lange das gesetzliche Kassensystem so berstehen bleibt. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß Kassenleistungen irgendwann mal nur bei Erfüllung gesundheitlicher Bedingungen gewährt werden könnten, denn das würde dem Sozialstaatsprinzip komplett widersprechen, was heißt, daß dazu das Grundgesetz erstmal ausgehebelt werden müßte. Natürlich kann man auch nie etwas ausschließen, allerdings halte ich meine Größe, mein Gewicht, meinen Puls und wieviel ich trainiere nun wirklich nicht für große Geheimnisse. Andere Gesundheitsapps- und angebote, die mehr Daten von mir wollen, meide ich jedoch ebenfalls.
LöschenIch hab in der Vergangenheit einige Apps ausprobiert, allerdings weniger wegen der Belohnungen, sondern einfach, um am Ball zu bleiben und unter "Anleitung" etwas für mich und meine Muskulatur zu tun. Am Anfang war ich sehr motiviert. Die erbrachten Leistungen wurden gespeichert und man konnte in der App gut die Entwicklung sehen. Das hat mich schon genug motiviert. Aber irgendwann kommt bei mir immer der Punkt, wo es "kippt". Ich vergesse dann mal das Training oder es kommt etwas dazwischen, dann auch noch am nächsten Tag, und irgendwie kommt schnell Ausrede zu Ausrede. Und nach ein paar Tagen sind sowohl Motivation als auch Fortschritt schon wieder dahin.
AntwortenLöschenMeist hält das bei mir nur länger an, wenn ich aktuell irgendwelche Probleme, in der Regel mit meiner LWS, habe. So toll können die Belohnungen gar nicht sein, dass mich das auf Dauer motivieren würde.
Na das ist klar, die Motivation sollte hauptsächlich schon von innen kommen - sonst hilft die beste App nicht. Deshalb sage ich ja auch immer, daß man sich etwas suchen sollte, woran man wirklich Spaß hat, wenn man fit werden oder abnehmen möchte. Ansonsten endet das meist so wie bei dir und bringt nur kurzfristige Resultate. Bei mir ist es so, daß ich ja Spaß am Tanzen und damit auch am Yoga habe, deshalb tue ich es sogar ganz ohne Motivationsapps schon so lange. Aber es gibt halt trotzdem immer wieder so Phasen, in denen ich keine richtige Lust oder Energie habe und nicht mal die 2 bis 5 Minuten mache. Das ärgert mich dann, weil ich weiß, daß man schon mit 2 bis 5 Minuten eine Menge erreichen kann, und die könnte man eigentlich immer schaffen, ausgenommen natürlich bei Krankheit. Ich könnte mir vorstellen, daß die richtige App für so eine Phase eine gute Überbrückung wäre, um motiviert zu bleiben.
LöschenIch habe zum Beispiel eine App zum Sprachen lernen auf dem Handy, da funktioniert es gut. Bei der Free-Version kann man immer nur 5 Minuten lernen, aber wenn man mehrere Tage hintereinander lernt, bekommt man ein paar Bonus-Minuten hinzu. Ich finde das im Grunde ideal und hätte gar keine Lust, mir die Vollversion zu kaufen. Erstmal ist die sowieso sehr teuer und zum anderen hätte man bei Vollzugriff weniger Motivation, dranzubleiben und würde sich schnell verzetteln, zuviel machen und bald die Lust verlieren.