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Mittwoch, 12. Februar 2025

Chapeau!

In diesem Interview der "Bild" mit Sahra Wagenknecht kommt sie mal ein bißchen ausführlicher und detaillierter zu Wort, auch wenn sich die beiden Kasper am Anfang darin versuchen, mit billigen Allgemeinplätzen ihre Argumentation anzugehen. Immerhin waren sie klug genug zu merken, daß sie sich damit selbst als intelligenzbefreite Trottel in der Öffentlichkeit darstellen und so hielten sie sich später mehr zurück und stellten vernünftigere Nachfragen. Und zum Schluß hatte ich den Eindruck, daß sie sich nur noch ganz schwach und aus politischen Prestige-Gründen dagegen wehrten, von ihr überzeugt worden zu sein. Von wegen Wischiwaschi-Wahlprogramm - ich kenne keine Partei, die ein so konkretes, durchdachtes und sogar realistisches Wahlprogramm vorgelegt hat, welches vor allem auch Maßnahmen enthält, die in anderen Ländern schon lange funktionieren, also quasi erprobt sind. Das schaffen nicht mal die Altparteien. Wenn Robert Habeck ganz offen sagt, daß ihn das noch nicht interessiert, wie man bestimmte Punkte im Wahlprogramm später durchsetzen kann, hört sich das für mich als Wähler an wie "Wir haben sowieso nicht vor, das wirklich zu machen - warum soll ich mir dann jetzt so viel Arbeit machen und das durchdenken?" Kleiner Fun Fact: >>Die Grünen werden in China als rechtsextrem eingestuft. Vermutlich lesen Wähler der Grünen, sowie von CDU, SPD und FDP, sowieso keine Wahlprogramme oder machen sich selbst Gedanken darüber, denn ansonsten wäre ihnen längst aufgefallen, daß sie verschaukelt werden (zumindest wenn man schon ein wenig älter ist - junge Leute haben diese Erfahrung noch vor sich). 

Auch scheint man sich nicht darauf einigen zu können, ob man das BSW nun als rechts oder links abtun soll. Das liegt vielleicht daran, daß es genau in einer sehr vernünftigen freiheitlichen, aber dennoch sozialen Mitte liegt. Das ist natürlich sehr ärgerlich! So ärgerlich, daß wahrscheinlich einige darüber in die Tischkante beißen möchten. Dumm nur für das BSW, daß es jetzt als Schreckgespenst sowohl für Rechtsphobiker als auch für Linksphobiker herhalten muß, aber halt nur dann, wenn man sich nicht mit den Inhalten beschäftigt. In Interviews und Talkrunden ist Sahra Wagenknecht richtig gut, viel besser als in ihren Werbevideos auf YouTube. Ich glaube, sie braucht immer jemanden, der Fragen stellt oder am besten noch, sie ein wenig in Wallung bringt. Die Werbevideos wirken oft ein bißchen gestellt oder verzweifelt, dabei hat sie gar keinen Grund, verzweifelt zu sein. Die letzten Umfragen sind stabil bei 5 Prozent aufwärts. Und ich bin sehr überzeugt davon, daß man die Zahlen schon so weit heruntergeschraubt hat, wie man es noch verantworten kann, ohne sich später lächerlich zu machen, wie bei den Trump-Umfragen. 

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