Großes Kino wieder einmal in Washington. Der kleine Wolodymyr wird in das weiße Haus eingeladen und bringt Mami und Papi mit, damit ihm vom bösen Onkel Donald nicht der Popo versohlt wird. Aber Mami und Papi müssen draußen bleiben. So böse war dann Onkel Donald auch gar nicht. Als Selenskji in der Pressekonferenz gefragt wird, ob er bereit ist, in der Ukraine Wahlen abhalten zu lassen, bejaht Selenskji das erst, schränkt dann jedoch ein, daß man keine Wahlen während eines Krieges haben könne. Trump hat sich darüber erstaunlich diplomatisch lustig gemacht.
Es ist verständlich, daß Putin, nachdem er mit dem Minsker Abkommen so gelinkt wurde, kein Interesse mehr an schnellen Waffenstillständen ohne Lösung hat. Selbst Trump hat das inzwischen begriffen, im Gegensatz zu unseren Staatsoberhäuptern, die gerne über Trumps Intelligenz herziehen. Mit ihrer eigenen kann es aber noch weniger gut bestellt sein. Vernünftige Außenpolitik geht halt nur mit Vertrauen und wenn Vertrauen zerstört wurde, gibt es keine andere Möglichkeit, als es langsam und mühselig wieder aufzubauen oder so lange zu kämpfen, bis es keine Sieger mehr gibt, sondern durchweg nur noch Verlierer. Aber ich finde, für eine kleine schnuckelige Wahl könnte man doch vielleicht eine Ausnahme machen? Das heißt, ein Waffelstillstand mit der Garantie, daß währenddessen keine Waffen geliefert werden und der ausreicht, um eine Wahl durchzuführen. Zumindest könnte das ganz neue und bessere Voraussetzungen für Friedensverhandlungen schaffen, von denen sogar beide Seiten profitieren. Denn Rückhalt in der Bevölkerung für diese Regierung gibt es doch schon längst nicht mehr. >>Selenskji hat inzwischen genauso viel Interesse daran, den Krieg am Laufen zu halten, um an der Macht und den Geldquellen zu bleiben, wie >>Deutschland und die EU, die unerklärlicherweise panische Angst vor Frieden empfinden.
Man kann ja über Trump sagen, was man will, aber wenn man ihm die magische Möhre des Friedensnobelpreises vor die Nase hält, wächst er direkt über sich selbst hinaus. Wer hätte gedacht, daß der Friedensnobelpreis nochmal für etwas gut sein könnte. Jedenfalls hat er jetzt, auch wenn noch kein Frieden herrscht, bereits mehr erreicht und geleistet, als alle anderen Staatschefs zusammen. Und dieses beliebte "harten Druck machen" von Merz ist wohl auch so ein ominöser Neusprech-Begriff, der übersetzt bedeutet "aus der Hand fressen". Man sieht förmlich, wie Trump und Putin vor ihm zittern. Aber für uns Normalos, die keine Rheinmetallaktien besitzen und nicht mit BlackRock liiert sind, und deshalb nicht interessiert daran sind, daß in der Ukraine Menschen sterben, um die freiheitliche Korruptionsordnung aufrechtzuerhalten, kann das alles nur gut sein.
Ich weiß nicht, ob Trump astrologische Berater hat, aber er hätte sich diesen Zeitpunkt gar nicht besser auswählen können. Und ich hoffe, daß sich Trump Selenskji genug zur Brust genommen hat, daß der sich nicht wieder kurzfristig vor den nächsten Treffen irgendwelche terroristischen Manöver ausdenkt, die er dann den Russen in die Schuhe schieben kann - das fällt ja auch langsam irgendwie auf.
Man würde sich wünschen, daß bald zu sehen ist, wie Trump und Putin sich abknutschen, aber ganz so weit sind sie noch nicht. Noch wird nur Händchen gehalten. Ich finde, je älter Putin wird, um so mehr ähnelt er im Gesicht einer russischen Babuschka. So mit einem Kopftuch drum herum und der passenden russischen Tracht, könnte man mit ihm die perfekten folkloristischen russischen Klischee-Fotos aufnehmen. Fast rutscht mir der Name "Mütterchen Putin" heraus. Aber das könnte despektierlich aufgefasst werden.

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