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Dienstag, 21. Oktober 2025

Entspannendes

Auf Facebook wurden mir in dieser Woche wundervolle Bilder von Polarlichtern über der Ostsee, genauer gesagt Warnemünde und Rügen gezeigt, und sogar ein paar Bilder aus dem Raum Potsdam waren dabei. Potsdam liegt südwestlich von Berlin. Wann kommen eigentlich diese verdammten Nordlichter endlich mal nach Berlin? Oder umfliegen sie Berlin ebenfalls schon weiträumig? Vielleicht sind ja die Meisen wegen der geomagnetischen Aktivitäten gerade so zerstörungswütig? Sie zerlegen mir jetzt jeden Tag weiter meinen Vorhang vor der Balkontür. Inzwischen hängen ebenfalls an den Seiten lauter Fransen herunter. Und ich persönlich fühle mich auch seit anderthalb Wochen ziemlich aufgekratzt und träume jede Nacht - letzte Nacht von einer Katze, die Handstand macht. Ich fotografierte sie sogar, aber da wir zwar KI haben, aber noch immer kein Gadget, um Traumfotobilder in die Realität zu beamen, kann ich es hier leider nicht posten. 

Nach längerer Abstinenz, wie meist den Sommer über, fiel es mir zudem schwer, wieder in Yin Yoga einzusteigen. Aber als ich vor ein paar Tagen es dann doch schaffte, dachte ich, warum hab ich das nicht eher gemacht? Man fühlt sich so viel entspannter. Ich hatte davor lieber zwei Choreographien geübt, wobei ich bei der einen immer mit den Armen Probleme hatte, weshalb ich nur die Schritte übte, ohne Arme. Nach sechs oder sieben Tagen ohne Üben und einen Tag nach dem Yin Yoga tanzte ich sie wieder und da ging es plötzlich von ganz alleine, ohne daß ich lange probieren mußte. Schon komisch manchmal, wieviel Entspannung ausmachen kann. 

Gestern lief auf Pro7 das Jenke-Experiment zum Thema Handy- und Social Media-Sucht. Interessant, daß meine Durchschnittsnutzungszeit (nicht für das Handy, denn das benutze ich außer für Videoaufnahmen und Online Banking kaum, und es hat außer WhatsApp auch kein Social Media) in der Durchschnittsnutzungszeit der Gruppe der Senioren liegt und damit am geringsten ist im Vergleich zu anderen Gruppen. Auch verblüffend, wie sehr Menschen sich vor Langeweile fürchten. Es gibt Studien, in welchen Menschen sich sogar selbst Stromstöße verpaßt haben, nur um sich nicht zu langweilen. Dabei ist Langeweile doch eigentlich purer Luxus und noch dazu ein Schatzkästchen, aus dem erstaunliche Ideen, Dinge und Einsichten entstehen. Und während sie sonst nie genug Luxus haben können, laufen sie ausgerechnet vor dem preiswertesten Luxus, der Langeweile davon. Ich glaube, das hängt auch stark mit der Genußfähigkeit zusammen. Und wenn man tief im Hamsterrad steckt, in welchem man ständig neue Reize von außen braucht, kann man irgendwann wahrscheinlich überhaupt nichts mehr so richtig genießen, weil man zum Genießen die eigenen Sinne benötigt, welche aber so abgestumpft sind, daß sie nur noch mit der Holzhammermethode anspringen. Ein Entzug von Reizen kann da manchmal ganz neue Welten eröffnen, also genau das, was die meisten stattdessen im Immermehr suchen. Und das ist etwas, was beim Jenke-Experiment auch ziemlich gut zum Ausdruck kam. Dieses Gefühl, daß der Tag plötzlich viel länger ist und man viel mehr Zeit hat, vor allem, wenn man sich sogar noch wirklich die Zeit nimmt, mal eine halbe Stunde absolut nichts zu tun und nichts an jedweder Ablenkung zu konsumieren, kenne ich selbst und ist verblüffend. 

Für diese Endlos-Timelines lohnt es sich daher, sich entsprechende Erweiterungen zu besorgen. Für Facebook habe ich eine, welche der Timeline ein Ende verpaßt und die Storys verbirgt. Wenn man mehr Timeline sehen will, kann man ganz einfach einen Link klicken. Aber das mache ich fast nie, es reicht mir zu wissen, ich habe das Wichtigste gesehen und bin am Ende angekommen. 

Von Instagram bekam ich übrigens weiter Emails, was ich doch alles Schönes verpasse, deshalb stellte ich einen "Abmeldeantrag", damit sie aufhören, mir Emails zu schicken. Darauf bekam ich dann eine Email, daß ich wohl Probleme beim Einloggen hatte und sie es mir jetzt ganz besonders leicht machen, mich wieder einzuloggen. Oh man - also inzwischen müßte mir Instagram Geld dafür bezahlen, und zwar nicht zu wenig, damit ich dort nochmal aktiv werde. 

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