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Montag, 9. Mai 2016

Das Gefüge fügt sich

Eigentlich bin ich auf dem Weg zu einem Seminar meines Kunststudiums, doch vorher muß ich aus dringenden Gründen zu Hause vorbei. Es ist das alte Pfarrhaus und als erstes schaue ich in den Briefkasten. Es liegt ein Zettel drin für mich und ein Stein. Der Stein sieht aus wie grünlich glänzender Granit aber mit einer Art transparenter leuchtender Umhüllung. Inzwischen in der Wohnung beginne ich den Zettel zu lesen. Darauf ist eine Mischung aus Anweisungen und Fragen, zusammen mit einigen Zeichnungen. Alles mutet irgendwie wie ein Rätsel an, denn den Sinn dafür weiß ich nicht. Trotzdem folge ich dem, was auf dem Zettel steht. Zuerst heißt es, daß ich das Transparente des Steines in meine Ohren träufeln soll. Ich frage mich, wie das gehen soll, sich einen Stein ins Ohr zu träufeln, doch dann merke ich, daß man das Transparente tatsächlich anstechen kann und dann Flüssigkeit herausläuft. Ich finde es ein wenig schade, den Stein anzustechen, denn ohne das Transparente wird er nicht mehr so schön das Licht fangen, aber ich tue es und gebe die Flüssigkeit in meine Ohren. Dann heißt es auf dem Zettel, nun soll ich darüber nachdenken, was am 9. Dezember 1929 geschehen ist. An diesem Tag wurde mein Vater geboren, allerdings bleibt es mir absolut ein Rätsel, was das mit dem Stein und mit meinen Ohren zu tun hat. Trotzdem nehme ich das als Antwort, da mir nichts anderes dazu einfällt und lese weiter. Auf der nächsten Hälfte des Zettels steht als Überschrift: "Das Gefüge fügt sich zusammen" und darunter ist ein gezeichneter menschlicher Schädel in der Seitenansicht, an dem man genau sieht, wie die Knochenstückchen sich wie kleine Puzzleteile zu dem Schädel zusammenfügen. Während ich noch über die Bedeutung nachdenke, wache ich auf.

from ❀Tänzerin zwischen den Welten (...oder ein Blumenkind im Asphaltdschungel) http://ift.tt/23AWDxB

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