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Donnerstag, 15. März 2018

Fettnäpfchen und Consulting

Gestern tanzte ich nicht vor dem Zumba-Abend, sondern versuchte zu schlafen, weil ich extrem müde war. Ich hatte in der Nacht auf Mittwoch ewig auf meine Waschmaschine gewartet, die ständig neu startete und jedesmal wieder eine Stunde oder mehr anzeigte, ohne daß es irgendwie weiterging. Schließlich gab ich genervt auf und ließ die nasse Wäsche drin liegen. Trotz frühem Aufstehen und Müdigkeit säuberte ich dann erstmal das Flusensieb und höchstwahrscheinlich war das auch der Übeltäter, denn es war total verstopft, nicht nur mit Flusen und einem Farbfanglappen, auch Geld fand ich darin. Nun bin ich eigentlich der Meinung, daß ich immer in die Taschen schaue, aber trotzdem finde ich in der Waschmaschine stets wieder etwas. Falls man mal einen Noteuro braucht, sollte man zuerst in der Waschmaschine nachschauen.

Obwohl ich müde war, freute ich mich darauf, entspannt ein bißchen herumzutanzen, doch gut, daß ich mir meine Kräfte gespart hatte. Mit Entspannung war nicht viel, sondern wir wurden richtig herumgescheucht. Gut außerdem, daß ich meine Textilschuhe trug, die weniger rutschen, ansonsten wäre es noch anstrengender geworden. Eigentlich würde ich lieber meine Wildlederschuhe tragen, nur leider habe ich noch nichts gefunden, das wirklich gegen das Rutschen hilft, obwohl ich alles nur mögliche durchprobiert habe. Am besten und am wenigsten rutschig sind da immer noch meine roten Tanzschuhe, nur daß ich sie nicht zu engen Hosenbeinen tragen kann, weil das total blöd aussieht. Und sie haben dadurch auch den Nachteil, daß mit ihnen schnelle Drehungen nicht richtig funktionieren, die wir allerdings mittwochs sowieso nicht machen. Vielleicht sollte es mir egal sein, wie es aussieht.

Merkwürdig finde ich, daß mich die App meines Fitnessarmbands neulich, nachdem ich zu Hause getanzt hatte, erstmals gefragt hat, ob ich zwei Stunden lang irgendeiner Aktivität nachgegangen wäre. Ich antwortete damit, daß ich Zumba getanzt hätte. Nur tanze ich schon seit Monaten wie blöd und die App hat mich das bisher noch nie gefragt! Nichtmal mittwochs hat sie mich gefragt, ob ich einer Aktivität nachgegangen bin, d.h. es ist bisher alles als Spaziergang durchgegangen. Nachdem es gestern nun wirklich anstrengend war und die Zumbine röter im Gesicht aussah als ich, wollte ich zu Hause gleich mal testen, ob die App diesmal bemerkt hat, daß ich einer echten Aktivität nachgegangen bin. Nichts. War wieder alles nur Spaziergang. So langsam macht mich das stinkig. Was ist denn das für eine Motivation, wenn die App mein wildes Herumgehopse - und gezappel nicht erkennt und mir indirekt dauernd sagt, ich sei nur spazierengegangen?

Gestern war außerdem eine Mittänzerin da, von der ich dauernd das Gefühl habe, daß ich ihr Gesicht irgendwoher kenne. Ich fragte sie deshalb, wo sie in die Schule gegangen ist. Sie nannte tatsächlich den Namen meines Gymnasiums, allerdings stellte sich heraus, daß sie 2000 den Abschluß gemacht hatte. Und ich war ja schon 1988 dort, wie ich ihr antwortete. Das konnte es also nicht sein. Nach ein paar Liedern brachte sie das Thema nochmals auf, kommt zu mir und fragt mich, ob ich 1988 gesagt hätte. Ja, bestätigte ich. "Dann bist du 47?" fragt sie mich mit großen Augen. Ich nicke. "Kann gar nicht sein, du siehst überhaupt nicht aus wie 47!" "Ja" sage ich, "das glaubt mir niemand." Sie meinte dann noch, sie hätte gedacht, ich hätte mich mit 88 irgendwie vertan oder versprochen. Nee, alles völlig korrekt. Allerdings ist es mir jetzt total peinlich, daß ich dachte, wir könnten uns auf der Schule gesehen haben. Immer diese Fettnäpfchen!
Von unserem Quotenmann erfuhr ich wiederum, daß es am Wochenende noch einmal richtig kalt mit minus 9 Grad, gefühlt minus 16 Grad, werden soll. Ich hatte mich eigentlich schon auf Frühling eingerichtet. Hoffentlich bleibt das dann auch bei diesem Wochenende.

Nach dem Zumba ging ich wieder in den Supermarkt, der auf dem Weg liegt, den ich aber eigentlich überhaupt nicht mag. Das liegt auch mit daran, daß die Gänge dort so eng und verwinkelt sind. Jetzt stehen in den Gängen zusätzlich noch die Paletten mit den Ostersachen, so daß man kaum noch irgendwo durch kommt. Ich las mal, daß man das teilweise mit Absicht so macht, weil die Leute durch die engen Gänge dazu angeregt werden soll, mehr zu kaufen. Ich weiß ehrlich nicht, wer auf diese Idee gekommen ist und auf was für Erkenntnissen sie beruht, aber bei mir ist der erste Impuls, wenn ich enge, verwinkelte Gänge sehe, rückwärts wieder rauszugehen oder gar nicht erst hinein. Wenn ich doch dringend etwas benötige, rase ich im Eiltempo nur zu den Regalen mit den benötigten Sachen und kann gar nicht schnell genug wieder draußen sein. Ich frage mich, ob ich da irgendwie untypisch bin oder ob die Supermärkte einer unternehmensberaterischen Ente aufgesessen sind. Dabei fällt mir diese Folge vom Tatortreiniger ein, die die Absurditäten der Unternehmensberatungen, wie ich sie selbst auch in meinem Job erlebt habe, sehr witzig zusammenfasst:

http://dai.ly/x66c2ak

Die Folge kann man auch in der ARD-Mediathek anschauen, jedoch nur noch zwei Tage:

http://www.ardmediathek.de/tv/Der-Tatortreiniger/Sind-Sie-sicher/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=24932130&documentId=50730178

from ❀Tänzerin zwischen den Welten (...oder ein Blumenkind im Asphaltdschungel) http://ift.tt/2HBQn4Q

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