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Donnerstag, 15. November 2018

Ohropax forever

Irgendwie ist zur Zeit echt der Wurm drin und dieser ganze Stress und Ärger schlaucht bei meiner ohnehin niedrigen Belastungsgrenze auch meinen Körper ständig, was dann noch zusätzlich Stress bedeutet, zum Beispiel in Form von Neuralgien. Ich habe die im Moment wirklich am laufenden Band mit kaum mal Pause dazwischen, und damit es nicht langweilig wird, switchen sie hin und her: von links nach rechts, von rechts nach links. Wahrscheinlich habe ich sogar mehr Schmerztage als normale Tage, weshalb ich auch nicht so viel zum Tanzen komme, da ich dann völlig ausgeknockt bin. Ich kann aber selbst einem Arzt nicht wirklich den Unterschied zwischen Kopfschmerzen und einer Neuralgie erklären und warum dann nichts mehr geht. Normale Kopfschmerzen, wenn sie nicht zu stark sind, kann man noch ganz gut ausblenden, eine Neuralgie nicht, selbst wenn sie leicht ist. Und bei Kopfschmerzen wirken in der Regel Schmerzmittel, bei einer Neuralgie nur bedingt. Vielleicht macht es den Unterschied aus, daß sie über mehrere Tage besteht, vielleicht auch die bleierne Müdigkeit, die oft damit verbunden ist, oder auch, daß die Schmerzen eben nicht nur im Kopf sind, sondern auch in Hals, Schultern, Armen und Rücken. Letzte Woche hatte ich sie rechts, jetzt links und eigentlich gehe ich normalerweise dann nicht zum Sport, weil Bewegung es schlimmer macht, zumindest heftige Bewegungen,

Irgendwie hatte ich gestern aber trotz allem Lust, mich ein bißchen zu bewegen und durch den Stress staut sich ja auch einiges an Energie, weshalb ich so wahnsinnig war, zum Zumba zu gehen und das sogar trotz Partyzwang. Nach Party war mir nun beileibe nicht, nur nach ein bißchen Vormichhin-Tanzen. Als schlechtes Zeichen sah ich es, als ich eine halbe Stunde vergeblich an der Bushaltestelle wartete und ich stellte mir das Ultimatum, wenn der Bus um 19:31 Uhr nicht gekommen ist, gehe ich wieder nach Hause. Der Bus kam so ca. um 19:30 Uhr und vierzig Sekunden, also mußte ich doch hin. Ich hatte mir vorgenommen, nicht viel zu hüpfen und zu wackeln, sondern es etwas ruhiger anzugehen, war mir aber schon darüber klar, daß ich wahrscheinlich mehr mitmachen würde als gewollt, wenn ich erstmal dabei bin. Das war dann auch so und die Strafe erfolgte stets auf dem Fuße mit einem Schlag auf den Hinterkopf. Nein, natürlich kein Schlag, sondern ein Reißen, ungefähr so, als würde jemand brutal den Kopf an den Haaren herumreißen. Glücklicherweise hatte ich daran gedacht, mir ein paar Ohrstöpsel mitzunehmen, da Krach in diesem Zustand kaum auszuhalten ist. Und das sollte sich als richtig gute Idee erweisen. Denn wie ich feststellte, war nicht nur die Lautstärke viel angenehmer, sondern ich bekam von allem anderen außer der Musik nichts mehr mit. Und das war wirklich perfekt. Daß ich darauf nicht eher gekommen bin! Das bißchen Herumtanzen hat mir sogar mehr Spaß gemacht, als ich mit den Beeinträchtigungen erwartet hatte und ich schätze mal, das war vor allem ein Verdienst der Ohrstöpsel. Ich habe beschlossen, die Ohrstöpsel jetzt regelmäßig mitzunehmen, denn das ist nicht nur schonender für die Ohren, sondern verhindert ebenso, daß mich irgendwelches Gerede nervt und runterzieht, egal ob ich nun gut drauf bin oder nicht. Genial!

Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, daß irgendwann mal einen Tanzkurs finde, wo ich wirklich am richtigen Platz bin. Es ist schon ein Drama, daß bei solchen fitness- und spaßorientierten Angeboten überhaupt keine psychologische Schulung vorhanden ist, während es bei psychologisch orientierten Tanzangeboten dann meist schon wieder zu viel "Therapie" und zu wenig Tanzen ist. Schade ist ebenfalls, daß es solche Tanzangebote wie Hip Hop, Streetdance usw. meist nur für Kinder und Jugendliche gibt, während man als Erwachsener mit irgendwelchen dämlich Paartanzkursen abgespeist wird oder allerhöchstens noch Jazzdance irgendwo machen kann. Da bleibt ja nur die Fitnessschiene mit Zumba, und wenn einem das Nachtanzen zu wenig ist, selbst Choreos zu machen und zu üben, so wie ich. Aber vielleicht sollte ich das eher positiv sehen, denn es hat ja auch Vorteile - man kann von anderen weniger verdorben werden und bleibt im Kopf frei (das allerdings nur, wenn man sich nicht selbst ein paar Bretter vor den Kopf baut).

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