In den letzten Tagen habe ich ja wieder so richtig gefroren, also auch zu Hause, und das trotz der dicken Schurwollhausstiefel. Deshalb war ich froh, daß ich noch eine Flasche Glühwein vom letzten Jahr herumzustehen hatte. Im letzten Jahr trank ich überhaupt keinen Glühwein, weil mir nie wirklich kalt genug war. Heute ist nun die Flasche halb leer und es sind plötzlich frühlingshafte Temperaturen. Als ich unterwegs war und mir die Sonne ins Gesicht und auf die Beine schien, fühlte sich das erstaunlich warm an. Also bis Weihnachten würde ich die Flasche dann doch noch gerne leer machen.
Von den Weihnachtssachen habe ich überhaupt nichts hervorgeholt, irgendwie fehlt mir in diesem Jahr die Lust dazu, mal ganz abgesehen davon, daß ich die Räuchermännchenfamilientauglichkeit des Rauchmelders anzweifle. Mir fehlt auch irgendwie total die Muße, obwohl es jetzt wieder etwas stiller geworden ist. Aber ich bekomme immer noch ständig neue Einfälle, was ich gerne tun würde oder müßte, und bin dauernd beschäftigt, doch zu wenig mit tanzen. Und wenn ich dann doch tanze, macht es mir nicht viel Spaß, sondern ist eher so ein notwendiges Übel, Sport halt. Gestern ärgerte ich mich total, weil ich für meine Tanzschläppchen Geleinlagen besorgt hatte, die auch tatsächlich bewirken, daß ich nun an die zwei Stunden durchtanzen kann, ohne daß die Sohlen anfangen zu kleben, aber jetzt verrutschen die Einlagen dauernd und ich kann keine zwei Tanzschritte machen, ohne daß ich sie wieder an die richtige Stelle zupfen muß, bzw. dann auf drückenden, verrutschten Einlagen tanze. Das hat mich so in Rage gebracht, daß ich am liebsten alles hingeschmissen hätte. Dafür habe ich dann aber eine etwas schwierigere Choreo, in der ich regelmäßig durcheinander komme, das erste Mal fehlerfrei getanzt. So ein bißchen schlechte Laune scheint manchmal ziemlich hilfreich zu sein. Nur leider sehr freuen konnte ich mich nicht darüber. Und mit stinkenden, kaputten Socken über den Schuhen zu tanzen, macht nun ebenfalls nicht so viel Spaß. Der Dezember ist einfach mehr ein Monat zum Kuscheln und zur Innenschau oder halt für stillere kreative Einfälle. Im Dezember fehlt mir auch am meisten meine Katze, denn dann vermisse ich die Zeit, als wir am warmen Kachelofen zusammen kuschelten. Im Dezember braucht man irgendwie ein Katze, die stundenlang schnurren kann - oder Weihnachtsbäume umwirft und Gänsekeulen unter dem Sofa versteckt. Die einzig sinnvolle sportliche Betätigung war damals Schneeschuh, Ski oder Schlitten zu fahren und das reichte völlig. Das waren noch Zeiten fast ohne Konsum, aber dafür mit Schnee. Nicht daß ich der Kälte wirklich nachtrauern würde, aber diese tiefe Stille der schneebedeckten Tage hatte auch etwas. Ich meine, wer hat schon etwas davon, wenn es zwar nicht mehr kalt wird, aber genauso lange dunkel bleibt wie früher? Dann lieber Dunkelheit mit glitzerndem Schnee. Wenigstens muß man da nicht auf Magie bis zum nächsten Frühjahr warten.
Irgendwie eine Katze könnte ich im Dezember wohl auch gebrauchen, obwohl ich nie eine hatte.
AntwortenLöschenIch glaube, im Dezember kann jeder eine Katze gebrauchen, ob er das nun selbst weiß oder nicht. ;-)
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