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Freitag, 15. Februar 2019

Von Tanz- und Farbindexen

Es ist irgendwie kein Wunder, daß ich kaum noch zum Lesen komme und die vielen ungelesenen Bücher mir ständig ein schlechtes Gewissen machen, denn ich bin immer mehr mit Notieren, Schreiben und Indexieren beschäftigt. (Natürlich auch mit Tanzen, aber hierfür gibt es ja - zum Glück, wie ich manchmal feststelle - so eine eingebaute Abschaltautomatik, wenn der Körper sagt: Jetzt ist es aber mal genug hier! Diese Abschaltautomatik kann man nicht wirklich übergehen, jedenfalls nicht, wenn man nicht zur Selbstzerstörung neigt. Wenn man körperlich weniger anstrengenden Betätigungen nachgeht, bei denen man in einen Flow kommt, wie beim Schreiben oder Malen, passiert sowas viel schneller und leichter. Da macht man dann schon mal länger durch, als eigentlich gut ist, nur um den Flow nicht zu unterbrechen. Und schwupps, hat man seine Gesundheit mit mangelndem Schlaf und was man dabei sonst noch so ignoriert, sträflich untergraben.)

Nach einer kurzen Erholungsphase nach dem Tanzen mit Faszienrollen, Savasana und Duschen geht es nämlich weiter mit der Handgymnastik, das heißt dem Aufschreiben. Irgendwie ist es manchmal schwierig, da noch hinterher zu kommen. Inzwischen besitze ich nicht nur ein Heft für das Tanzen, sondern es sind schon drei. Bei einen Heft alleine habe ich festgestellt, daß es durch die häufigen Änderungen doch ziemlich schnell unübersichtlich wird und daß es mitten in der Arbeitsphase zu einer Choreo eben nicht besonders hilfreich ist, weil ich nichts eintrage, wenn die Choreo nicht halbwegs beisammen ist. Das kann sich aber manchmal länger hinziehen, weil ich nicht unbedingt jeden Tag tanzen will und auch ab und zu gerne die Musik wechsel. Deshalb habe ich mir noch ein reines Arbeitsheft zugelegt, wo zu jeder Choreo erstmal alle Ideen gesammelt werden. In das bereits existierende Heft kommen die frisch fertig gestellten Choreos. Und weiterhin hatte ich mir ein Journal mit Inhaltsverzeichnis gekauft, in welches dann nur die wirklich fertigen Choreographien kommen, die ich auch tatsächlich tanze und die mir gefallen, was eben nicht alle sind. Es gibt auch Choreos, die ich hinterher links liegen lasse oder an denen ich immer wieder herumdoktere. Allerdings habe ich hier extra zu einem quadratischen Format gegriffen, weil ich so wie in einem Schulheft einen schönen breiten Rand abteilen kann, der sich gut dafür eignet, abweichende Versionen und Änderungen etwas übersichtlicher anzubringen. Außerdem habe ich mir überlegt, in dieses "repräsentative" Journal auch Ausdrucke der Liedtexte zu integrieren, zum einen, weil man sich so nebenbei etwas mehr vom Text merken kann, wenn man gerne mitsingt, und zum anderen, um vielleicht Unterteilungen einfacher zu markieren. Beim dritten Journal bin ich jedoch erst in der Vorbereitungsphase weil das Übertragen vermutlich längere Zeit und noch mehr Tanzen zum Referenzieren benötigen wird. Im Prinzip ist das eine Jahresaufgabe oder sogar eine für mehrere Jahre, je nachdem, was anderes dazwischen kommt und wieviel Energie zum Tanzen ich habe. Vorher möchte ich jedoch noch den Farb- und Werkzeugindex abschließen, eine Idee, die mir zum kleinen Blanko-Notizbuch mit Inhaltsverzeichnis gekommen ist, das ich letztens wiedergefunden habe. Bei der Auswahl an Stiften gleicht es nämlich meist eher einem Lotteriespiel, welchen ich zum Journaling oder zum Zeichnen gerade benutze. In dem kleinen Notizbuch habe ich nun eine Farb- und Verhaltensreferenz für jeden einzelnen Stift untergebracht und das gleiche soll aber für meine Makeupprodukte ebenfalls noch dort hinein, da ich diese gerne auch kreativ außerhalb des Gesichts einsetze. Ebenso meine Nagellacksammlung, sowie die Stempel, die ich besitze. So habe ich in dem kleinen Büchlein alles im Überblick bereits auf Papier abgebildet und muß nicht erst lange herumsuchen und herumprobieren.

Aber das ist noch nicht alles. denn oft fällt mir beim Tanzen oder Yoga etwas auf, daß ich gerne in mein Yogatagebuch notiere, bzw. mir zumindest vornehme, es zu notieren. Denn, wie gesagt wird, das manchmal ziemlich viel zu schreiben und dann schiebe ich es auf. Und immer wieder kommen neue Entdeckungen dazu. Überhaupt gleicht das Tanzen einer einzigen Abenteuerreise. Ständig stößt man auf weitere unerforschte Gebiete. Gerade z.B. ist es ein Rätsel, daß ich neuerdings nach dem Tanzen immer Muskelkater im Po habe. Das ist deshalb ein Rätsel, weil ich früher vom Tanzen (jedenfalls vom normalen Tanzen ohne spezielle Kraftanstrengungen) nie Muskelkater hatte , weder im Po noch in den Beinen. Ich habe überhaupt das Gefühl, daß sich in meinem Becken irgendwie etwas Grundlegendes verändert hat. Es macht mich aber auch zuversichtlich, daß ich am Po vielleicht doch noch auf etwas Muskelzuwachs hoffen kann.
Und jetzt überlege ich sogar, ob ich mir zum Tanzen noch ein viertes Notizbuch anlege, nämlich für einzelne Schritte, die ich ab und zu zwischendurch irgendwo aufschnappe oder die mir selbst unabhängig von Choreos einfallen. Erst hatte ich vor, die mit in das Arbeitsbuch zu schreiben, aber dann dachte ich, daß das auch wieder total unübersichtlich ist, wenn zwischen den Choreoideen dann einzelne Schritte stehen, die gar nichts damit zu tun haben. Und sie sind außerdem schwer wiederzufinden. Ich fand, daß die neu entdeckten kleinen Notizbücher, mit denen ich ja im Moment sonst nichts anfange, gerade durch die kleinen Seiten eigentlich ideal sind, um pro Seite einen Schritt, bzw. eine kurze Kombination übersichtlich zu sammeln. Andererseits fürchte ich, daß es so langsam doch etwas zu viel wird mit den Notizbüchern, wenn ich dann hinter den Stapeln verschwinde. Deshalb kann ich mich gerade nicht entscheiden.

Farbindex1

Farbindex2

5 Kommentare:

  1. Wenn ich bei Ihnen über Choreografien lese steht sowas wie ein großes Fragezeichen über meinem Kopf - der Gedanke: Wozu das Alles? Ist es nicht so, dass Sie das Tanzen im wesentlichen für sich selbst betreiben? Da kommt es doch nicht unbedingt auf die strikte Einhaltung einer einmal festgelegten Schritt- bzw. Bewegungsfolge an? Schließlich tanzen Sie doch nicht vor einer kritischen Jury sondern um fit und beweglich zu bleiben.
    Wenn ich nun in diesem Artikel lese welche zusätzliche Arbeit Sie sich mit der minutiösen Aufzeichnung machen bin ich wirklich baff: Benutzen Sie das irgendwie als Unterlage für etwas das Sie leiten oder lehren?

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    1. Ehrlich gesagt frage ich mich selbst häufig wozu ich das alles eigentlich mache.*lol* Ich mache das in der Tat nur für mich und manchmal denke ich: Warum machst du dir diese ganze Mühe? Ich trete weder mit den Choreografien auf, noch treten andere damit auf und ich bekomme auch kein Geld dafür. Vom Kopf her würde ich so antworten: Natürlich mache ich das Tanzen hauptsächlich um fit zu bleiben, aber ständig nur stumpfsinnig fremde Choreografien zu tanzen macht halt nur halb so viel Spaß, als wenn man Fitness mit einem kreativen Gestaltungsprozeß verbinden kann. Und natürlich könnte ich auch einfach so herumtanzen ohne jede Choreo, so wie früher ja auch. Das hat weiterhin seine Berechtigung und macht zeitweise ebenso Spaß, aber der Nachteil ist, daß es beliebig ist und in der Komfortzone bleibt. Man tanzt eben nicht alleine eine Stunde einfach so mal richtig durch. In Choreografien habe ich die Möglichkeit, bewußt zu gestalten, mich damit auch bewußt zu steigern, indem ich z.B. für mich schwierige Bewegungen einbaue, die ich üben möchte, bewußt meine Bewegungsmöglichkeiten zu erweitern und dann bewußt beim Üben auch Steigerungen wahrzunehmen. Außerdem habe ich mich früher schon geärgert, wenn ich einfach so tanzte, es toll fand, und mich dann nicht mehr erinnern konnte, was ich da eigentlich gemacht habe. Wenn man Choreos aufbaut, gehört es einfach mit dazu, daß man diese aufschreibt, zumindest bei mir, weil ich sie sonst, wenn ich sie länger nicht übe, wieder vergessen hätte, zumal ich nicht unbedingt ständig die gleichen Sachen tanzen will. Auf das Aufschreiben würde ich ansonsten vielleicht lieber verzichten, aber ich fände es einfach zu schade, wenn alles, was ich erarbeitet habe, wieder weg ist, was auch jetzt noch manchmal passiert und mich jedesmal ärgert.
      Aber wenn ich den Kopf beiseite lasse muß ich gestehen: Jedesmal wenn mich die Lust packt, eine Choreo zu entwickeln, Ideen zusammenzutragen und auszuprobieren, wenn ich in diesen Prozeß eintauche, macht mich das glücklich. Und gibt es überhaupt besseres, als etwas zu tun, was einen glücklich macht? Da erübrigen sich dann alle Fragen. ;-)

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    2. Völlig richtig, wenn etwas glücklich macht soll man es festhalten und versuchen zu wiederholen, es gibt ja genug andere Ereignisse, da braucht man etwas auf das man zugreifen kann um sich selbst wieder hoch zu ziehen. Soweit aus Bildern, die Sie hier veröffentlichen zu sehen ist, sind Sie ja sehr gut in Form und da ist es verständlich, wenn Sie sich nicht immer die gleichen Ausdrucksformen zumuten wollen ....
      Sie könnten es sich möglicherweise einfacher machen, wenn Sie ihre Tänze mit einer "go-pro" Kamera aufzeichnen würden, nur für sich selbst, da sähen Sie die Bewegungen später und könnten Teile ändern ohne Alles aufschreiben zu müssen. Diese kleinen Kameras sind sehr preiswert geworden, ich habe vor einem halben Jahre eine zu knapp 70€ bekommen - nicht das "Marken-Orginal", aber die Qualität identisch [SJCam]. Es ist schon erstaunlich wie die Optik dieser kleinen Videokameras selbst auf engem Raum eingesetzt werden kann ohne (sichtbar) zu verzerren.
      Jedenfalls "Danke" für die Erklärung, es ist nicht immer leicht sich das von der Motivation her zu erklären, da ist es besser zu fragen.

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  2. An eine Kamera an sich hatte ich auch schon gedacht, aber mit der Handykamera und auch der von meiner Fotokamera funktioniert es auf so kleinem Raum definitiv nicht. An diese Go pro-Kameras hatte ich bisher nicht gedacht, bzw. meinte, es sei so ziemlich dasselbe. Auf Ihren Hinweis, daß diese auf engstem Raum eingesetzt werden können, ohne sichtbar zu verzerren, habe ich dann doch mal ein wenig unter Weitwinkelmodellen gestöbert. Ehrlich gesagt bin ich weiterhin skeptisch, ob diese unter meinen Gegebenheiten mehr bringen, aber ich liebäugel jetzt doch mit der Idee, zumindest mal eine zu testen.

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  3. Ja, machen Sie das mal, es ist dabei wichtig die Kamera so weit wie möglich von dem aufgenommenen Objekt weg aufzustellen und dann mit Zoom heran zu holen - die Kamera näher ran zu holen ist nicht gut, da bekommt man Beugungen an den Rändern.
    Ein Test ist eine gute Idee - man bekommt ja die Möglichkeit alles zurück zu senden - und wenn sie eine eigene Speicherkarte benutzen können sie es probieren ohne etwas aus der Packung benutzen zu müssen - außer der Kamera natürlich.
    Wenn es Ihnen nicht gefällt senden Sie es eben zurück ....

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