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Donnerstag, 30. Mai 2019

Tracker-Rekord und Zumba früher, heute und morgen

Der Tracker hat gestern für einen Zumba-Tag einen neuen Rekord geschrieben, nämlich fast 17 km bei nahezu 20.000 Schritten. Aber irgendwie kommt mir das komisch vor, denn ich habe zwar abends eine Stunde Zumba getanzt, bin danach eine halbe Stunde nach Hause gelaufen, hatte außerdem vormittags etwas mehr als eine Stunde getanzt und danach eine halbe Stunde gestretcht und Yoga geübt, aber Zumba war nun eigentlich nicht so anstrengend wie in der letzten Woche. Zum Glück, denn meine Beine waren schon ziemlich wie Watte nach dem Vormittagssport. Deshalb erscheint mir das doch etwas sehr viel. Und mit dem Freitagstraining ist es wieder vorbei, wie abzusehen war. Aber auch am Mittwoch kommen jetzt immer weniger. Am Anfang waren ja weniger Leute noch schön, weil man mehr Platz hat, aber wenn es dann ganz wenig werden, kann man sich nicht mehr so leicht verstecken, um für sich Spaß haben.

Inzwischen fand ich fast in der gleichen Nähe tatsächlich einen Hip Hop-Kurs für Erwachsene, allerdings habe ich zur Zeit wenig Motivation etwas neues anzufangen. Im Prinzip müßte ich erstmal mit sämtlichen Sport aufhören, bis nichts mehr weh tut und ich wieder bessere Laune, Kraft, Beweglichkeit und Motivation habe. Denn gebrechlich in einen neuen Kurs zu gehen, wo vermutlich fast alle jünger sind als ich, bringt wahrscheinlich nicht sehr viel. Wenn ich jetzt drei Tage mit einem Tag Pause stretche, bin ich nur am Ächzen, weil die Blockade echt fies ist und die Beine tun natürlich ständig zusätzlich vom Tanzen weh. Dazu kommt, daß ich pro Monat 35 Euro bezahlen müßte und ich will mich erst erkundigen, ob ich damit auch in die Zumba-Kurse der Tanzschule gehen kann, für denn Fall, daß ich mit den jungen Hüpfern nicht mithalten kann und mich dabei total zum Löffel mache. Probestunden gibt es dafür leider nicht. Aber es wäre natürlich blöd, diese Gelegenheit jetzt nicht irgendwann zu ergreifen, denn schließlich ist es genau das, was ich verzweifelt gesucht habe. Dazu wäre in den Zumba-Kursen einer Tanzschule vielleicht auch die Chance höher, daß es wieder etwas abwechslungsreicher und spannender zugeht. Mir war es ja von Anfang an mit dem neuen Trainer etwas zuviel Zumba, aber irgendwie wird es immer mehr eintöniges Zumba-Hin-und Her. Ich vermisse Flamenco, Cha Cha, Jive, Charleston, Tango, Swing, Techno, Bollywood, Irisch, Russisch. Wobei ich noch nie einen Zumba-Trainer hatte, der wirklich alles verwurstet hat, das es an Tänzen gibt. Ich schon, ich verwurste alles und will auch alles tanzen. Ich bin da irgendwie wie ein Schwamm und sauge alles auf. Ok, außer Reggae, denn Reggae mag ich nicht. Aber wenn ich sonst noch überlegen müßte, was ich so überhaupt nicht mag, würde mir nichts mehr einfallen. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich sofort auf Zumba so angesprungen bin. Es ist genau das, was ich als Kind schon gerne getan habe - einfach alles nachäffen und nachtanzen, was ich an Tänzen sehe. Es bietet unendliche Möglichkeiten bei größtmöglicher Freiheit und ohne daß man dafür perfekt tanzen können oder sich spezialisieren muß. Ist nur schade, wenn diese Möglichkeiten dann nicht genutzt und angeboten werden.

So im nachhinein betrachtet, bin ich schon sehr dankbar dafür, daß ich als Zumba-Neuling im Kurs der wilden Raubmaus gelandet bin. Es war zwar sehr speziell, aber irgendwie genau richtig für mich damals. Die Choreos an sich waren, mit wenigen Ausnahmen, abwechlungsreich und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, aber dafür wurden viele wenigstens über ein VHS-Semester hindurch jede Woche wiederholt (was zwar dann manchmal auch langweilig sein kann, aber es hat wenigstens einen Nutzen). Dadurch hatte man die Möglichkeit (wenn man wollte), sie buchstäblich Schritt für Schritt zu lernen. Manchmal habe ich mir jede Woche nur einen Schritt mehr gemerkt, aber nach sechs- oder achtwöchiger Wiederholung konnte man dann eine gesamte Choreo für sich abgespeichert haben. Dadurch habe ich erst festgestellt, daß ich mir, wenn es auch lange dauert und nicht leicht für mich ist, überhaupt Choreos merken kann und daß Tanzen so noch mehr Spaß macht, weil man mehr bei sich selbst und der Musik, bzw. im Flow bleiben kann. Und durch das mühselige Lernen der Choreos habe ich gleichzeitig immer mehr Fähigkeiten erlangt, mir selbst welche zu "bauen". Nur dadurch kann ich jetzt zumindest alleine und ohne Zumba-Trainer ganz genauso tanzen, wie ich es möchte, bzw. können würde wollen. Diese abgefuckte Satzendung schreibe ich deshalb so, weil es natürlich trotzdem noch genug Grenzen durch den Körper und dessen Fähigkeiten gibt. Aber das sind für mich glücklicherweise die einzigen (und manchmal vergesse ich das zu schätzen). Ob es immer Spaß macht, alleine zu tanzen, ist wieder ein anderes Thema. Ich weiß nicht, wie das alles heute wäre, hätte es mich gleich als Neuling in den Verein verschlagen. Ich schätze mich zwar nicht als jemand ein, der sofort aufgegeben hätte und nicht mehr gekommen wäre, wie ich es bei so vielen sehe, denn dazu tanze ich einfach zu gerne und mir macht es auch nichts aus planlos herumzuhoppeln. Aber ich hätte bei weitem, ja nicht einmal ansatzweise das gelernt, was ich im ersten Kurs gelernt habe. Und ich glaube, das sollte so sein.



Edit: Aber was mich wirklich wahnsinnig macht - je mehr ich tanze, um so mehr lege ich an Gewicht zu und es ist noch nicht einmal Muskelmasse. Meine Onkologin hat ja immer nachgefragt, wenn mein Gewicht runtergegangen ist und war erst dann beruhigt, wenn ich sagte, daß ich viel Sport mache. Wenn ich ihr sage, daß ich tanze und tanze und tanze und dabei noch an Gewicht zulege, dann wird sie sicherlich sehr zufrieden sein, aber ich kriege eine Krise. Sowas kann einfach so überhaupt nicht normal sein. Das ist im Gegenteil richtig spooky. Oder kann es sein, daß es Knochenmasse ist, die sich aufbaut? Jedenfalls gruselig.

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