Der Kurs gestern konnte auch gar nicht anders, als mich wieder auf andere Gedanken zu bringen, da wir nur zu dritt waren, inklusive der Kursleiterin. Da ist es natürlich besonders anstrengend, weil man quasi immer unter Beobachtung steht. Es hat allerdings auch Vorteile, weil man dann explizite Hilfestellungen erhält. Dafür ist das Loslassen beim Tanzen wieder schwieriger, weil man dann doch mehr im Kopf bleibt, da man in dieser Konstellation ja alles richtig machen möchte. Die andere, die da war, hat schon gesagt, daß sie die nächsten beiden Male fehlt. Ich hoffe mal, daß dann von den restlichen Leutchen wieder welche auftauchen. Die Aufmerksamkeit ganz alleine auf sich zu haben, stelle ich mir sehr ermüdend vor. Andererseits ist es dann in dieser Intensität vielleicht besonders lehrreich. Ich wollte ja lernen, aber halt auch das Tanzen und den Platz dort genießen können. Gerade die Choreo, wie wir sie bisher tanzen, ist so, daß man ziemlich viel Platz benötigt, damit man sie mit Vergnügen tanzen kann. Ich hatte vorher ein paar Sachen in der Küche geübt, aber da muß ich immer sehr meine Kraft zurückhalten, um nicht irgendwo anzustoßen, so daß man für viele Sachen gar nicht den richtigen Schwung hat. Gestern kam noch eine ausladende Beindrehung dazu. Wenn ich die in der Küche übe, habe ich gute Chancen, mit einem Wisch die Küchenanrichte leerzufegen (so hoch komme ich schon) oder aber mir den Fuß zu brechen.
Immerhin war die Kursleiterin zufrieden mit uns. Sie hat sogar aufgezählt, was wir schon alles richtig gut machen, aber das war so viel, daß ich es mir nicht gemerkt habe. Außerdem habe ich festgestellt, daß die Technik, wie ich mir Eselsbrücken baue, um schwierige koordinative Bewegungen hinzukriegen oder mir umfangreiche Bewegungen zu merken, auch gut geeignet ist, um mir die komplexeren Bewegungen der Choreo zu merken. Mit den Begriffen, welche die Kursleiterin benutzt, wenn sie nicht gerade bildlicher Art sind, kann ich nämlich meistens nicht viel anfangen. Wenn ich dann aber endlich herausgefunden habe, was sie will, kann ich mir hier ebenfalls einfach Figuren im Raum vorstellen, die ich um einen Fixpunkt oder eine Achse ausführe, und dann sitzt es. Diese bildhafte Denken in Figuren funktioniert bei mir so viel besser, als wenn ich erst abstrakte Begriffe im Kopf übersetzen muß.

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