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Montag, 30. März 2020

Der vorgezogene Aprilscherz

Da habe ich mich und meine Bude also vorbereitet, um heute den Heizungstechniker zu empfangen. Ja, ich habe gestern sogar noch Fenster geputzt, umtanzt von Schneeflöckchen (die Schneeflocken von heute waren dagegen viel größer). Ich hatte sowieso schon lange vor, die Fenster zu putzen, denn seit der Typ unter mir seiner Brasilianerin hörig geworden ist, ihr alles nachgemacht hat und ich dadurch gleich zwei Suchtopfer unter mir hatte, habe ich sie nicht mehr geputzt, da ich die Fenster gar nicht so lange offen lassen konnte. Aber das ist ja zum Glück Geschichte und die Fenster waren langsam etwas peinlich. So ein Termin ist dann immer ein guter Antrieb, wirklich mal in die Gänge zu kommen, da ich ansonsten meine Energie sehr viel lieber zum Tanzen als zum Fensterputzen einsetze. Ich testete gleich mal den Fenstersauger von Bosch, den ich als eine Prämie erhalten hatte, aber irgendwie komme ich damit nicht klar. Da ich auch mit dem  berühmten Fensterleder nicht klar komme, vermute ich mal, ich stelle mich einfach zu doof an. Jedenfalls hätte ich als Fensterputzer meinen Beruf verfehlt und ich bleibe lieber beim Küchenkrepp. Diese zugehörige Sprühflasche mit aufgesetztem Wischtuch fand ich schon praktischer, allerdings stellte sie bereits nach zwei Fensterflügeln das Sprühen ein und ließ sich nicht mehr dazu bewegen. Ich bin enttäuscht, denn von Bosch bin ich echt mehr Qualität gewöhnt, auch beim Zubehör.
Meine Fenster glänzen also wieder und ich wartete zwei angekündigte Stunden lang auf den Heizungstechniker. Niemand kam. Niemand meldete sich. Dann schaute ich nochmal auf das Terminschreiben, ob ich mich vielleicht im Datum geirrt habe und erst da fiel mir auf, daß der Techniker Mike Krüger heißt. Nomen est omen. Das war wohl ein vorgezogener Aprilscherz.

Eigentlich hatte ich noch am Wochenende geplant, heute mal wieder einkaufen zu gehen und ich dachte sogar, es wäre erst eine Woche her, daß ich nicht mehr draußen war. Aber stimmt ja gar nicht. Es sind fast genau schon zwei Wochen und das ist mir überhaupt nicht aufgefallen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Dringend brauche ich im Grunde nichts, nur der Appetit mal nach etwas anderem, sollte befriedigt werden. Doch irgendwie ist mir heute nun doch wieder der Appetit und die Lust vergangen, zumal ich mir auch wieder Sorgen um meinen einen Zahn mache - und Zahnprobleme wären jetzt noch das Krönchen des Misthaufens, weshalb ich dann nicht draußen war. Stattdessen habe ich in meinem gewohnten Bio-Onlineshop geshoppt - doch dort war keine Chance auf Hefe oder normales Mehl. Aber Bananenmehl hatten sie noch und da ich dieses sowieso inzwischen hauptsächlich verwende, bestellte ich nochmal Bananenmehl. Außerdem bekam ich mit, daß anscheinend von Tomatenmark und Ketchup ebenfalls fast nichts mehr im Angebot ist, und deshalb schlug ich dann bei der allerletzten Tube Tomatenmark und der letzten Flasche Ketchup zu, danach war ausverkauft. Jetzt muß nur noch alles bei mir ankommen und nicht unterwegs verlorengehen, >>so wie die sechs Millionen bestellten Schutzmasken für Deutschland, die "spurlos verschwunden" sind.

4 Kommentare:

  1. Ich habe mir auch so einen Fensterputzer schenken lassen, weil meine Tochter so davon geschwärmt hat. Aber irgendwie bin ich auch zu doof dafür.
    Als ich Töchterlein mein Leid klagte, kam sie noch mal vorbei und zeigte mir, indem sie einige Fenster damit putzte, wie gut das geht. Schön.
    Ob sie wohl noch einmal darauf hereinfällt, wenn ich behaupte, ich krieg es nicht gebacken? ;-)
    Tatsächlich kann ich mit dem normalen Schwamm und Abzieher besser umgehen (putzt aber auch nicht sauberer).

    Gott, was hasse ich diese Geschäftemacher rund um die Coronakrise.

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    1. Ich glaube, ich brauche auch jemanden, der mir zeigt, wie der Fensterputzer funktioniert. :-))

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  2. Heute ohne Kaffee, dafür aber mit noch einer Tasse Tee ...
    Seniorenstudiumzeit.
    Wie ich das liebe!
    Als ich noch berufstätig war, habe ich immer davon geträumt:
    Wenn ich im unruhigen Ruhestand bin, dann gehe ich nochmal an die Uni und suche mir was Interessantes aus.
    Tschä, das habe ich doch jetzt viel komfortabler!
    Ort: Esszimmertisch.
    Beiwerk: ein Trinkpott Irgendwas und ein Keks, zwei brennende Kerzen und ein sich in die Luft verduftendes japanisches Räucherstäbchen aus der Reihe "Magnifiscents"
    Schreibwerkzeug: Tablet und E-Stift
    Studiensujet: Die ganze Welt und was darin tanzt, das Sichtbare und das steuernde Unsichtbare

    Noch saubere Fenster mit Blick in den Garten ...
    Fokussierung auf Dein Thema.
    Wie putzen wir unsere Fenster?
    Bei mir sehr archaisch, nachdem ich 1001 Varianten bezüglich Material und Technik erprobt habe.

    Man nehme:
    1 kleinen Plastikeimer
    1 Spültuch
    1 Rolle Küchenkrepp
    1 Abzieher
    Heißes Wasser
    1 guter Schuss Glasreiniger (der mit S anfängt und mit n aufhört)

    Und so geht's:

    Mit dem Spültuch ins heiße Wasser mit Glasreiniger tauchen und die Fensterläden gründlich abwaschen, ein bis zweimal, je nach Verschmutzung. Mit dem Abzieher abziehen. Einmal die Reste rundherum mit Küchenkrepp abtrocknen, fertig!

    So mache ich es jetzt nur noch, da bin ich stur. Die Fenster werden optimal sauber. Alles Zusatzgedöns habe ich entweder verworfen (z. B. elektrischer Abzieher) oder latsche nicht in die gleichen Pfützen, in denen sich andere schon vollgespritzt haben. Auch dazu dient dann wieder die Seniorenuni oder die internette VHS mit ihren lebenspraktischen Ratschlägen.

    Übrigens sprühe ich den Glasreiniger nicht mehr auf die Scheibe, seitdem ich von dem Sprühaerosol mehrmals Hustenanfälle bekommen habe. Meine Bronchien mögen das nicht.

    Und wann putzen wir wieder?

    Wenn uns der Dreck anschreit...

    LG Ulrike

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    1. Mache ich im Grunde genauso, bis auf den Abzieher, der mir zuviel Dreck macht. Deshalb benutze ich lieber einen zweiten Lappen, um die Feutigkeit aufzunehmen und poliere mit Küchenkrepp nach. Ich finde übrigens es gibt viele Dinge, die man an Unis gar nicht lernen kann. Und während man in der ersten Lebenshälfte das ganze oberflächliche Wissen anhäuft, ist die zweite Lebenshälfte eigentlich perfekt dafür geeignet, sich den inneren Weisheiten zu widmen.

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