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Donnerstag, 2. Juli 2020

Urlaub und Bolero

Wie aus einem Dämmerzustand tauche ich langsam in den Traum hinein und finde mich plötzlich in einem Auto sitzend wieder. Jemand muß mich aufgegabelt und hineingesetzt haben, als ich schlief. Wir kurven durch eine Kleingartenanlage mit sehr vielen ähnlich und gleich aussehenden Häusern, so daß ich vollkommen ohne Orientierung bin. Irgendwann landen wir in einem Hotel, bzw. scheint es doch eher eine Pension zu sein. Bald gibt es relativ früh Abendessen, doch zuvor sollen wir duschen oder uns frisch machen. Dazu gehe ich in ein weißes Kabuff, das kleiner als ein Schrank ist und in welchem ich mich nur einmal auf der Stelle umdrehen kann. Eine Toilette gibt es hier nicht und eine Dusche sehe ich auch nicht, nur ein Waschbecken. Jemand reißt die Tür auf, wodurch ich darauf aufmerksam werde, daß draußen schon eine Schlange von Leuten steht und ich weiß noch nicht einmal, wo ich hier meine Schuhe lassen soll. Dann beim Abendessen wurde ein kleines Buffett mit Brot und Aufschnitt aufgebaut. Es sind aber wirklich nur eine Handvoll Leute da, in einem kleinen Eßzimmer. Ich finde kein Besteck, jemand reicht mir welches. Meine beiden ReisebegleiterInnen gehen schon rauf ins Zimmer. Da ich dort noch nicht war und nicht weiß, welches wir haben, beeile ich mich, hinterherzukommen. Wir gehen eine endlos lange Treppe hinauf, als würden wir auf einen Turm steigen. Zudem sind die beiden so schnell, daß ich inzwischen zwei Stufen auf einmal nehmen und rennen muß. Türme hinaufzurennen hatte ich mir im Urlaub nicht vorgestellt. Oben treffe ich sie an einer Aussichtsplattform. Das Zimmer ist hier anscheinend nicht.

Auf einmal befinde ich mich im Traum in meiner Küche, in welcher ich tanze. Im Flur steht eine Person, ich glaube, ich bin es sogar selbst, die dort steht, und ich schaue neugierig zu ihr, bzw. zu mir hinüber, um zu sehen, ob ich beobachtet werde. Aber die Person schaut die ganze Zeit in eine andere Richtug und scheint mich gar nicht weiter zu beachten. Das beruhigt mich, denn so kann ich weitertanzen ohne mich beobachtet zu fühlen. Irgendwie sieht der Ausblick aus meinem Fenster merkwürdig aus. Ich sehe die große Kugel des Fernsehturms, die ich normalerweise am Küchenfenster nicht in Blickweite habe. Ich trete näher an das Fenster und sehe draußen nun überall Türme in ganz verschiedenen Formen. Da weiß ich sofort: "Aha, ich träume also noch!".
Nun ändert sich die Szenerie in ein großes Zimmer, in welchem ein Zumba-Kurs stattfindet. Es ist wirklich nur ein Zimmer, aber wir sind auch nur eine Handvoll Leute, die sich alle hinter meinem Rücken befinden, während ich nach vorne blicke und wohl auf einen Zumbatrainer warte, von dem aber nichts zu sehen ist. Von hinter mir ertönt Musik und ich fange an zu tanzen, bzw. denke, wir sollen schon tanzen. Zwei schnelle Taps links, zwei schnelle Taps rechts. Ich merke, daß hinter mir niemand mittanzt, dafür klopft mir jemand auf die Schulter. Dann ändert sich die Musik - der Bolero von Ravel wird gespielt. Auch jetzt mache ich Tanzbewegungen, daß sonst niemand tanzt, ist mir ziemlich egal, bekomme aber plötzlich mit, daß ich noch meine riesige, prall gefüllte und schwere Einkaufstasche in den Armen halte. So kann ich nicht tanzen! Deshalb stelle ich sie schnell in die Ecke und lege dann mit den Armen los.

Das seltsame an diesem Traum ist, daß ich den Bolero eigentlich hasse. Ich finde, der Bolero ist in der Klassik ungefähr das, was im Pop "Macarena" ist - ich kann beides nicht mehr hören (wobei ich "Macarena" aber generell noch nie hören konnte - einfach gräßlich). Deshalb habe ich auch nie versucht, danach zu tanzen. Aber jetzt nach diesem Traum ziehe ich durchaus in Betracht, es mal zu probieren.

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