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Freitag, 11. September 2020

Der Warntag

Gestern sollte ein bundesweiter Warntag sein, so theoretisch. Denn wenn ich nicht über Fernsehen und Internet vorgewarnt worden wäre, dann - wäre dieses komplett an mir vorbeigegangen. Ich saß also zu Hause und es passierte - nichts. Da war selbst der Waldkauz lauter. Zufällig weiß ich, daß es Sirenen in meiner Nähe gibt, denn vor Jahren gingen sie mal nachts los und ich stand darauf im Bett. Doch diesmal hörte ich weder eine laute Sirene, noch vielleicht leisere irgendwo aus der Entfernung. Und von Warn-Apps weiß ich gar nichts. Ich benutze eh keine Apps täglich und habe nur selten das Smartphone an. Ich kenne auch Leute, die gar kein Smartphone besitzen. Zum Glück gehört es ja noch nicht zur Bürgerpflicht, ein strahlendes Smartphone mit sich herumzutragen. Doch wenn man nur noch über Apps gewarnt wird, werde ich von künftigen Katastrophen wohl nichts mitbekommen. Vor allem frage ich mich aber, wenn diese Katastrophe mit einem längeren Stromausfall und/oder Ausfall des Funknetzes verbunden ist,  wie die Apps dann warnen sollen. Aber gut, daß künftig zuerst alle Smartphone-Junkies gerettet werden. Die laufen zwar dann mit Blick auf ihr Display vor das nächste Fahrzeug, aber Smartphone-Abhängige sind halt die Zukunft unserer Gesellschaft.

4 Kommentare:

  1. Ich fürchte, die "Native Digitals" gehen als allererstes über die Wupper, wenn sie sich auf Warn-Apps verlassen. Ich hab nämlich auf meinem Phone NINA installiert, die hochnotoffizielle App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die hat den gestrigen Supertestalarm komplett (!) verschlafen und meldete richtiggehend garnix.

    Das Beste wird also sein, man beobachtet gewöhnlich gut informierte Nachbarn, und wenn die den Dachgepäckträger auf's Auto montieren und einen Berg Koffer und Haustiere in ihr Auto stopfen, setze ich mich auch auf mein Motorrad und geb Gas. ;)

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    1. Wenn nicht September wäre, könnte man meinen, das war ein April-Scherz. Guter Tipp, aber ich fürchte, meine Nachbarn sind alle genausowenig informiert wie ich. Da ich allerdings an einer Ausfahrtsstraße aus Berlin wohne, dürfte ich spätestens dann, wenn sich dort die Flüchtlingsströme entlangwälzen und es nicht Freitagnachmittag ist, mitbekommen, daß etwas im Busch ist.

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  2. Von Klopapier-Hamsterkäufen wurde diesmal auch nix bekannt.

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