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Montag, 19. Oktober 2020

Eher geht Zucker durch einen Türschlitz

als zum Russischunterricht - oder so ähnlich könnte dieser Traum betitelt werden. Aber zuerst einmal lande ich in einem Klassenraum mit meinem früheren Russisch-Abi-Lehrer und erfahre, daß ich viele Jahre lang den Russischunterricht versäumt habe (habe ich ihn vergessen oder geschwänzt?), doch nun muß es weitergehen. Oh je, oh je, hektisch versuche ich mich ansatzweise an irgendwelche russischen Vokabeln zu erinnern, also außer достопримечательности und перестро́йка, aber mein Kopf ist, zumindest was Russisch betrifft, wie leergefegt. So ein Mist, wie soll ich denn jetzt noch im Russischunterricht mitkommen? Nun ja, es muß einfach irgendwie gehen, aber vorher muß ich noch etwas holen, das ich vergessen habe. Im Klassenraum ist sonst außer dem Lehrer und mir, und das sehr real, sonst niemand. Also habe ich wohl noch Zeit. 

Nachdem ich das Erforderliche geholt habe, möchte, bzw. muß ich wieder in den Klassenraum hinein, allerdings ist der Zutritt nur über einen sehr hoch sitzenden Türschlitz möglich, also so einen, durch den man früher Briefe gesteckt hat. Von außen habe ich mir Kisten und ähnlichen Kram aufgebaut, um hinaufzuklettern. Wenn ich durch den Türschlitz luke, sehe ich, daß schon einige mehr im Klassenraum anwesend sind. Ich versuche mich etwas weiter durch den Türschlitz zu schieben, doch als ich hinunterschaue wird mir schwindelig, denn es ist wirklich sehr hoch hier oben. Unten auf der anderen Seite liegen zwar irgendwelche gepolsterten Säcke, aber die sind doch ziemlich weit weg. Geschätzt bin ich ungefähr auf einer Deckenhöhe von 3-4 Metern. Mich überkommt leichte Panik, aber nicht nur, weil ich nicht weiß, wie ich es auf die andere Seite schaffen soll, sondern auch, weil ich mir vorstelle, was passiert, wenn ich nicht hindurchkomme, bzw. mich nicht traue, und wieder beim Russischunterricht fehle. Ich habe also keine Wahl und muß mir etwas überlegen. Deshalb rufe ich einen Klassenkameraden auf der anderen Seite heran und bitte ihn, mich festzuhalten und aufzupassen, daß ich nicht falle. Das Schwierige ist ja gerade, mich mit dem Kopf voran durch den Türschlitz zu quetschen, aber dann nicht hinunterzufallen, sondern mich festzuhalten. Ich bin nicht sicher, ob ich dazu die Gelenkigkeit besitze. Der Klassenkamerad steht also neben mir, auf den Säcken drauf, schaut aber nur, um notfalls einzugreifen. Das reicht aber schon, damit ich mich mutiger fühle. Langsam lasse ich mich mit dem Kopf voran nach unten gleiten, mache dann mit Leichtigkeit eine Art Rolle nach oben, um mit den Händen in den Türschlitz zu greifen, mich dort festzuhalten und den Rest des Körpers hindurchzuziehen. Dann lasse ich mich so mit den Händen am Türschlitz hängend langsam und vorsichtig hinunter. Geschafft! Das ging ja besser als ich dachte. 

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