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Mittwoch, 21. Oktober 2020

Zum Haare raufen

ist ja zur Zeit so manches, aber seit sechs Tagen betreibe ich es in der Tat regelmäßig mit voller Leidenschaft. Das liegt daran, daß mich schon wieder so eine blöde Kopf-Neuralgie erwischt hat. Ich bin wirklich ein komplettes halbes Jahr verschont geblieben, aber gerade, wenn man sich sicher fühlt, meldet sie sich aus dem Hinterhalt. Und dabei hatte ich nur zwei (!) Lebkuchen gegessen (die zudem noch eklig süß waren und gar nicht geschmeckt haben) und sonst wie gehabt keine Vollkornprodukte, von welchen ich ab und zu solche Reaktionen kenne. Vielleicht liegt es aber auch wieder an Sonnenstürmen, Schumann-Resonanz oder sonstigen kosmischen Gewittern, die ebenfalls sowas bei mir auslösen können. Im Moment geht es einigen Hochsensiblen ähnlich wie mir. Doch wie auch immer, es nützt ja alles nix und es hilft auch nichts wirklich dagegen, hab alles schon durch, von den stärksten verschriebenen Hammertabletten bis zu Hanföl, Johanniskrautöl, Baldrian, Mutterkraut, Lecithin (welches bei der Vorbeugung meist ganz hilfreich ist), Schungit, Massagen, Copaiba, Thymian, Pfefferminze, Homöopathie, Meditation, Visualisierungen, schamanische Rituale, mit dem Körper reden (wenn man verzweifelt ist, probiert man ALLES!) und mir fällt da nicht mehr viel ein. Wahrscheinlich hilft hier nur ein Kopfschuß oder eine Vollnarkose. Am Anfang denke ich mir immer, ok, dann ignoriere ich das halt einfach und denke gar nicht an die Schmerzen. Den ersten Tag geht sowas auch ganz gut, den zweiten Tag wird es schon schwieriger und ab dem dritten Tag kriege ich verdammt schlechte Laune. Gestern und vorgestern habe ich trotzdem getanzt, weil das tatsächlich manchmal, in eher seltenen Fällen helfen kann, vermutlich durch die Endorphine. Vorgestern war es so, daß ich nach dem Tanzen schmerzfrei war, doch in der Nacht sind sie wieder da. Und gestern hat es nichts geholfen. Es ist auch nicht wirklich einfach, sich in diesem Zustand zum Tanzen aufzuraffen, obwohl ich weiß, daß es mich zumindest von meiner schlechten Laune ablenkt, wenn ich es denn tue, wobei ich aber immer aufpassen muß, es nicht zu übertreiben. Die einzigen sonstigen Erleichterungen sind es, meinen Kopf stundenlang auf ein Nagelkissen zu pressen (ich nenne es Nagelkissen, es ist aber nur so ein pieksiges Akupressurkissen) oder eben mir die Haare zu raufen. Und wenn ich mir sechs Tage lang die Haare gerauft habe, sehe ich endlich so aus wie ich mich fühle - als ob mein Kopf explodiert ist. 

6 Kommentare:

  1. Ich habe den sanften Verdacht, dass die Kopf-Neuralgie eine Folge dieser Comic-Sans-Zeichensatzkopie namens Schoolbell ist. Wenn ich nämlich öfter als 3x pro Woche hier lese, fange ich auch an, mir die Haare zu raufen - und das bei vollen Johanniskrautölflaschen, phantastischen Mutterkrautbeständen und nicht angerührtem Lebkuchen!

    #FontsDieEinenVerrücktMachen ;)

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    1. Echt? Was gibt es denn an Schoolbell auszusetzen? Mir gefällt die Schrift gut und ich habe auch keine Probleme beim Lesen.

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  2. Ich denke, ich muss einfach meine Hanföl-Copahiba-Dosis erhöhen, bevor ich die Seite aufrufe.

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  3. Tja, ansonsten kann man nur noch herzliches Beileid sagen.

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