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Dienstag, 15. Dezember 2020

Tücken der digitalen Kommunikation

Wobei die analoge Kommunikation zur Zeit auch nicht gerade frei von Tücken ist, vor allem beim C-Thema. Ich mußte heute doch nochmal raus, da ich die Heidelbeeren für mein Joghurt vergessen hatte und noch einen zusätzlichen Sack Kartoffeln holen wollte, weil ich ja jetzt so eine tolle Kartoffelunterbringung habe. Es war tatsächlich merklich hektischer als gestern und die Leute waren irgendwie, na sagen wir - speziell. Der Kassierer an der Kasse begrüßte mich um ca. 13:30 h mit "Morjen!" und eine Kundin, die den Markt betrat, war extrem schlechter Laune. Sie schimpfte laut vor sich hin: "Die Deutschen - diese A...(piep)..er!!! Was für ein verf...piep, besch....piep Volk!!! So eine verf...piep Sch...piep nochmal!!! Ihr d..piep D..piep piep usw." So ging es die ganze Zeit, während sie in den Regalen stöberte. Laßt mich raten - alleinerziehende, berufstätige Mutter? Seltsamerweise hob das meine eigene Stimmung, wahrscheinlich weil ich froh war, selbst nicht so mies drauf zu sein. 

Im Lidl hatten sie übrigens eine fast 4 kg schwere Schinkenkeule in einem Koffer, also quasi ein ganzes langes Schweinebein mit Knochen in einem Koffer mit extra Griff. So ein halbes bzw. viertel Schwein im Koffer würde ich mir ja nicht kaufen wollen, aber andererseits ist ein Schweinebeinschinken kein schlechter Vorrat für karge Zeiten. Ich könnte davon vermutlich ein halbes Jahr leben. 

Aber zurück zur digitalen Kommunikation. Ich bin erst seit ca. einem Jahr mit WhatsApp und Co unterwegs, doch mir fällt immer wieder auf, welche Verwirrung Emojis stiften können. Besonders und vermutlich gerade bei Leuten, die man persönlich kennt. Jedenfalls bei Facebook denke ich nicht so viel darüber nach. Bei WhatsApp ist das anders. Ich ertappe mich häufiger dabei, daß ich den halben Tag über irgendein Emoji nachgrüble. Zum Beispiel verstehe ich nicht, warum viele User errötende Smileys verwenden, obwohl ich weiß, daß die definitiv nicht rot werden, wenn sie mit mir reden. Und genau das führt mich dann zu seltsamen Überlegungen. Gestern erhielt ich als Antwort auf meine Geburtstagsgrüße von meinem Neffen zwei betende Hände und ein Smiley mit Heiligenschein. Was soll mir das sagen? Daß er abends betet und die Hände über der Bettdecke läßt? Daß er ins Kloster konvertiert ist? Daß er sich bei Gott für meine Geburtstagswünsche bedankt? Daß er an diesem Geburtstag abstinent bleibt? Oder daß er sich lieb, also heilig, bedankt? Ich hoffe letzteres und ich glaube, ich sollte es mir wirklich abgewöhnen, über sowas nachzudenken. 

1 Kommentar:

  1. Nachtrag: Derselbe Kassierer, der mir um 13:30 h einen Guten Morgen wünschte, wünschte mir heute, am Dienstag, ein zauberhaftes Wochenende.

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