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Freitag, 21. Juli 2023

Himalaya-Expedition | 1

Gestern beschloß ich spontan, eine Himalaya-Expedition durchzuführen, und zwar sofort. Das Wetter dafür war perfekt - nicht zu heiß, wolkig, durchwachsen, mittags hat es sogar geregnet. So eine Himalaya-Expedition ist kein Ding - ein Tag reicht, um hoch und wieder runter zu kommen. Allerdings nur, wenn man das Himalaya-Gebirge im Berliner Tierpark meint. Die Manul-Wildkatze auf dem Gipfel hat im April gerade erst zwei kleine Kätzchen bekommen, die inzwischen auch schon wieder drei Monate alt sind. Doch während das Besteigen hier relativ einfach ist, ist es gar nicht so einfach, die Manul-Katzen zu Gesicht zu bekommen, selbst im Tierpark nicht. Das Himalaya-Gebirge kannte ich so noch nicht. Ich glaube, ich war während einer Weiterbildung zuletzt im Tierpark, denn da hatte ich in der Nähe Unterricht und mir deshalb eine Jahreskarte besorgt, um nach dem Unterricht in den Tierpark zu gehen. Dadurch kam ich immer erst spät dort hin und stellte fest, daß sich das viel mehr lohnt, denn zu späterer Stunde, besonders ab Einlassende, wird es plötzlich leer, die Kinder sind alle weg und die Tiere werden munter. Ein besonderes Erlebnis ist es auch, eine "Nachtwanderung" durch den Tierpark zu machen, also wenn man die Hand vor Augen nicht mehr sieht, aber im Hintergrund die Löwen brüllen hört und die Pfauen alle in den riesigen Bäumen sitzen.

Zur Zeit findet man im Tierpark keine Elefanten, weil sie nach dem Himalaya-Gebirge nun eine afrikanische Savanne hinbauen und wegen der Großbaustelle die Elefanten ausgeflogen wurden. Aber die interessieren mich eh nicht besonders, außerdem wollte ich mich gar nicht so lange im Basislager aufhalten. Trotzdem durfte natürlich ein Abstecher bei den Tigern nicht fehlen. Als Kind auf Tierparkbesuch war ich erst dann glücklich, wenn ich Tiger gesehen hatte. Während dieser Weiterbildung war ich manchmal im Alfred-Brehm-Haus völlig alleine mit den Raubkatzen und im Regenwald - das war echt cool. Diesmal war es mittags in den Ferien, also viel los. Und den Regenwald im Alfred-Brehm-Haus haben sie so verändert, daß er sich überhaupt nicht mehr von anderen langweiligen Tropenhäusern unterscheidet. Ich war über diese "Verschlimmbesserungen" nicht begeistert. Das Besondere war gerade, daß man sofort wenn man dort rein ist, eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse der vielen Vögel hatte, welche frei herumflogen, manchmal auch an einem vorbei - als Kind habe ich mich manchmal gar nicht rein getraut wegen dieses ohrenbetäubenden Lärms und der massenhaft herumsegelnden Vögel. Und man hatte auf dem Durchgang freien Zugang zu den Gewässern dort, wo die Vögel drin saßen oder badeten. Tja, vorbei. Die Vögel sind anscheinend weg, jedenfalls hab ich nicht viele, eigentlich keine, fliegen sehen und es war auch sehr still. Nur auf der Erde pickten ein paar "Exotenhühner" herum und oben an den Fenstern schliefen die Fledermäuse. Weiterhin war das Gewässer mit Bambus und Glas abgesperrt, weil sie da jetzt Krokodile drin haben. Ist ja auch super aufregend, sich in so einem Regenwald hinter Glas Krokodile anzuschauen, die eh nichts machen als den ganzen Tag wie Baumäste herumzuliegen. Dafür haben sie mehr Wege durch den Regenwald geschaffen, die vorher nicht da waren, nur daß man auf denen gar nichts sieht außer viele Gewächse und ein paar paar dicke Vögel im Gebüsch. Sehr enttäuschend!

Ich mußte sogar zweimal auf den Himalaya kraxeln, um die scheue Manul-Katze zu sichten. Unterwegs zum Gipfel begegnete mir auch ein Schneeleopard - beim ersten Aufstieg pennte er, beim zweiten Aufstieg pennte er immer noch, hatte sich jedoch auf die andere Seite gedreht. Erst beim letzten Abstieg war er plötzlich nicht mehr zu sehen, bis ich merkte, daß er über meinem Kopf über die Dachbohlen tapste. Der Blick in das Schneeleoparden-Gehege ist nämlich überdacht und das Dach gehört wohl zum Teil mit zum Gehege. Nun sind zwischen den Dachbohlen sogar richtig breite Spalten. Man hätte im Grunde die Hand hindurch stecken können, um die Leopardentatzen zu berühren, allerdings weiß man ja nicht, ob der gefüttert ist oder nicht. Eine hungrige Raubkatze möchte man nicht unbedingt so nah über sich herumtapsen hören. 

In Berlin gibt es gerade "Löwenalarm". >>Bei Kleinmachnow wurde eine Löwin gesichtet, es gab Ausgangssperre für die Einwohner, und die Gefahrenwarnung gilt nun ebenfalls schon für Neukölln und Tempelhof. Mich wundert ein bißchen, daß sie den nicht auch schon als Folge des Klimawandels verkaufen, bei den Fakenews und Lügen, die man derzeit schon wieder, ähnlich wie bei Corona, zur Klima-Panikmache in den öffentlichen Medien findet, seien es nun Bodentemperaturen oder anderen Mist. Ich verstehe nicht, wie man sich freiwillig bei so einem ernsten Thema so unglaubwürdig machen kann, denn nichts anderes ist die Folge davon. Also wenn ihr irgendwo in Berlin, und es ist nicht im Tierpark, dieses Geräusch hört, nehmt die Beine in die Hand und lauft. 


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