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Samstag, 13. April 2024

April, April

Also meine Let's dance-Häppchenplatte gestern sah mehr nach einer ESC-Häppchenplatte aus. Aber extra Discokugel-Partyspieße zu kaufen war mir zu blöd. Wobei ich es vielleicht getan hätte, hätte es sowas im Supermarkt gegeben. Doch Discokugel-Partyspieße zu bestellen, war mir zu aufwendig. Es gab Gurkenscheiben mit Pesto-Hummus plus ein frisches Bärlauchfähnchen, da gerade Bärlauch-Zeit ist. Weiterhin glutenfreie Cracker mit Bruschetta und frischem Bärlauchfähnchen, ein hartgekochtes Ei mit Sardellenpaste und im Schüsselchen ein paar Chicken Nuggets. Ich vermute mal, daß es völlig unmöglich ist, Sardellenpaste visuell ästhetisch anzurichten, denn bei dieser Farbe kann man sie kringeln, wellen oder gerade Linien machen - es sieht doch immer nach Regenwurm aus. Da ich Sardellenpaste liebe, gebe ich mir nicht viel Mühe mehr damit. 

Der April war irgendwie bisher wie ein einziger Aprilscherz. An der Haustür hing seit Wochen ein Termin für Donnerstag, an welchem neue Wasserzähler eingebaut werden sollten. Es war am Nachmittag ein vierstündiges Zeitfenster vorgesehen. Auch am Dienstag stand der Termin noch dort. Ich also am Mittwoch schnell ein bißchen meine Seifenschalen geputzt und aufgeräumt, dann am Donnerstag vier Stunden gewartet. Niemand kam. Ich wartete sogar eine weitere Stunde, aber danach hatte ich genug und dachte mir, jetzt arbeitet eh niemand mehr und wenn doch, haben sie halt Pech gehabt. Schließlich hatte ich auch einige Besorgungen zu machen und ging los. Unten an der Haustür stand: Termin entfällt. Sehr toll! Dumm für Leute, die extra rechtzeitig vorher für sowas einen Urlaubstag anmelden. In den fünf Stunden Warterei habe ich jedoch immerhin rund 150 Seiten weggelesen. Dazu komme ich sonst gar nicht mehr. Was aber auch daran liegt, daß ich im Moment nicht viel Lust zu lesen habe, da es so viel andere interessante Dinge zu tun gibt und die Zeit eh nicht für alles reicht. 

Was eine der Beschäftigungen betrifft, konnte ich mich in dieser Woche diebisch über ein Schnäppchen freuen. Ich hatte mich nämlich in letzter Zeit in das Angebot an Aquarellpapieren "eingearbeitet" und einarbeiten ist das richtige Wort dafür, denn das Angebot ist fast ebenso endlos wie die Preise. Bisher bin ich ja noch ein stolzer Besitzer eines A2-Aquarellblocks aus der DDR. Ausgezeichnet auf der Leipziger Herbstmesse 1963 mit einer Goldmedaille und - kaum zu glauben - der Kaufpreis betrug 6,20 Ost-Mark. Ich frage mich, wozu es eine Goldmedaille brauchte, wenn es sonst sowieso nichts anderes im Angebot gab. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, daß man irgendeine Auswahl an Aquarellpapieren gehabt hätte. Ich kannte nur diese Blöcke. Heute dagegen hat man die Qual der Wahl zwischen grobkörnig, feinkörnig, kaltgepresst, heißgepresst, satiniert, Baumwolle, Bütten usw. Die Preise sind ebenso vielfältig und bei den richtigen Premium-Qualitätsmarken gibt man für einen A2-Block sogar mehr als 90 EUR aus! Da mein Block eher grobkörnig ist, hatte ich nach etwas feinkörnigerem Ausschau gehalten, Aber 90 EUR sind mir für meine wilden Experimente, bei denen mir zur Zeit nach Aquarellfarben ist, deutlich zu teuer. Selbst für die A4-Blöcke bezahlt man pro Stück mehr als 40 EUR. Es gibt natürlich auch preiswertere Marken, aber wenn man 300 g/m² Papierstärke sucht und feinkörnig, ist da nicht so viel Auswahl. Der preiswerteste war ein A4-Block mit 12 Blatt für knapp 11 EUR.

Doch stattdessen bin ich zufällig auf ein Schnäppchenangebot von zwei A4-Blöcken Aquarellpapier je 20 Blatt für 4 EUR gestoßen. Natürlich keine Marke, aber 300 g/m² Papiergewicht, schöne feinkörnige Oberfläche und sogar perforiert. Sicher nicht die Premiumqualität, aber für meine Experimente reicht es allemal. Und man ärgert sich dann auch nicht, wenn mal ein Experiment daneben geht. Außerdem kaufte ich zwei 30 cm x 30 cm Blöcke mit je 24 beidseitig bedruckten Scrap- und Collagepapieren für insgesamt 5 EUR. Für ein Block mit 20 Blatt bezahlt man normalerweise zwischen 6 - 10 EUR. Es hat sich also gelohnt. 

Weiterhin erfreue ich mich wieder mal eines sehr ausgeprägten Muskelkaters, zur Abwechslung nicht in den Beinen, sondern den Armen und Schultern. Whacking ist ein verdammt effizientes Arm-Training. Ich spüre an meinen Armen und Schultern Muskeln, von denen ich gar nicht wußte, daß es sie gibt, zum Beispiel hinter meinen Achselhöhlen. Erstaunlich! 

Und dann kann man ja nun seit dem 1. April legal Joints rauchen, und mit dem neu verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetz künftig einmal im Jahr sein Geschlecht wechseln. >>Auf der Autobahn unbegrenzt rasen darf man sowieso in Deutschland. So viele Freiheiten, aber leider keine für mich dabei. Ich hätte gerne die Freiheit, mir frei eine Wohnung wählen zu können, und zwar nicht nur theoretisch. Neulich sah ich einen deutschen Film, in welchem eine Dame plötzlich auf die Idee kam, ihr Haus zu verkaufen und sich eine Wohnung zu suchen. Diese Wohnung fand sie sofort ein paar Tage später. Und ich dachte mir so - die hätten mal den Film mit "es war einmal" beginnen sollen, damit man weiß, daß es sich um einen Märchenfilm handelt. 

Häppchen1

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