Der Ahorn vor meinem Balkon verliert langsam seine Nasen und diese werden oft zu mir herüber geweht. Als ich gestern eine besonders große Nase über die Brüstung werfen wollte, schwebte diese nicht nach unten, sondern begann sich in den relativ starken Windströmungen wie ein kleiner Propeller nach oben zu schrauben und stieg immer weiter in den blauen Himmel. Dort flog sie weiter, bis sie nicht mehr zu erkennen war. Fasziniert schaute ich der Propeller-Nase hinterher und dachte bei mir, Leonardo hätte jetzt den Hubschrauber erfunden. Im Grunde hat er das sogar, zumindest war ihm dieser Effekt bekannt, denn dieses Prinzip findet sich auch in den Zeichnungen von seinen Fluggeräten. Heute gibt es Hubschrauber ja nun schon. Ich frage mich dagegen, ob es sein kann, daß Ahornbäume irgendwie intelligenter als einige andere Bäume sind, wie zum Beispiel Kastanien, welche ihre Fortpflanzungswünsche einfach unter sich fallen lassen, manchmal auch jemandem auf den Kopf. Die rollen vielleicht höchstens noch ein wenig umher. Nicht so clever, wie diese ganz speziell geformte leichte Samenhülse des Ahorns. Doch, wenn die blitzblanken Kastanien auf den Wegen liegen, kommt man einfach nicht an ihnen vorbei, ohne einige einzustecken. Meine Jackentasche ist schon wieder voll.
Als ich gestern das Heidekraut in meinen Blumenkasten vor dem Fenster setzte, fand ich wie immer einige Ahorn-Sprößlinge. Aber auch eine Eichel. Diese ist allerdings nicht geflogen, sondern wurde von der kichernden Hexe, dem Eichelhäher wie so häufig bei mir versteckt. Wenn ich wollte, könnte ich zusammen mit dem Eichelhäher in meinem Blumenkasten einen ganzen Wald mit Ahornbäumen und Eichen züchten. Will ich aber nicht. Wird ja eh nur ein Bonsai-Wald. Und meine Erdbeerpflanzen haben den Schuß nicht gehört - die kriegen lauter neue Erdbeeren. Einige sind sogar schon etwas rot, aber richtig reif werden sie sicher leider nicht mehr, selbst mit einem goldenen Oktober, da ich inzwischen nur noch gerade mal ein bis zwei Stunden Sonne am Tag in meiner Ecke abbekomme. Und heute, trüb und regnerisch, ist nichts von einem goldenen Oktober zu spüren.
Auf YouTube hörte ich einige hübsch komische Begriffe, nämlich von einem zweigleisigen Schwert, was immer das ist, und davon, daß man Rezessionen schreiben kann. Warum nicht... Und dann gibt es dort auch noch diese Märchen, die uns früher als Kind gerne erzählt wurden: Als Häuptling muß man sehr helle sein, Gerechtigkeit lieben, und Schwindelei kommt immer raus. Na ja, das ist ja fast schon mehr Schwindelei als der Weihnachtsmann.
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