Rot ist als Farbe meine geheime Superwaffe, denn es wurde mir nicht nur schon immer gesagt, daß mir Rot besonders gut steht, sondern ich merke es auch stets in verschiedenen Situationen, daß Rot irgendetwas an mir verändert. Einmal z.B. ging ich noch in einer roten Windjacke in das Zimmer einer Kollegin, die dort gerade Sprechstunde hatte, redete kurz mit deren Gegenüber, und die Kollegin erklärte mir hinterher, sie hätte ich mich in der Jacke gar nicht erkannt, ich hätte so frisch ausgesehen (anscheinend sah ich sonst unfrisch aus, aber bei dem Arbeitspensum war das auch kein Wunder). Dennoch trage ich viel weniger Rot, als ich vermutlich sollte. Als Kind bin ich da überhaupt nicht rangekommen. Ich hatte eine totale Antipathie gegen Rot und schon gar nicht wollte ich es tragen, obwohl mich meine Mutter immer bekniete, weil es mir doch so gut stehe. Inzwischen bin ich mit dem Rot warm geworden und es ist eine meiner Lieblingsfarben geworden. So kann es gehen. Dennoch bin ich auch heute mit roter Kleidung eher pingelig, denn sie darf nicht gelbstichig sein, weil mir sowas dann wieder nicht steht als Sommertyp, darf nicht billig oder flach wirken, und schon gar nicht aufdringlich. Das ist bei Rot gar nicht so einfach. Dafür gibt es in meiner Wohnung viel Rotes: rote Wände, roter Schaukelsessel, roter Teppich im Flur, roter Bettüberwurf, rote Kissen, rote Yogablöcke, roter Mülleimer. Und natürlich nicht zu vergessen rot-metallic, >>meine obsessive Liebe: rot-metallic Backofen, rot-metallic Kamera, rot-metallic Pfeffer- und Salzmühle, rot-metallic Taschenlampen überall im Haus, rot-metallic Bastelmesser, rot-metallic Teedosen, rot-metallic Kartenleser, und wahrscheinlich noch mehr in den Schränken, das mir gerade nicht einfällt (richtig - die rot-metallic Übertöpfe vergaß ich z.B.) So fand ich glücklicherweise noch einen Rest rotes Metallpapier, welches ich zumindest für die Buchstaben in der Collage verwenden konnte, denn ohne rot-metallic wäre sie unvollständig gewesen.
Mit dieser Collage habe ich jetzt auch meinen großen Klebestift-Test abgeschlossen und bin reumütig zu Uhu zurückgekehrt. Eigentlich hätte ich mir die vielen Klebestift-Seitensprünge sparen können, denn Uhu war von Anfang an der beste. Aber gut, so weiß ich jetzt jedenfalls, daß ich mit den anderen nichts versäume. Ich testete sowohl verschiedene Klebestifte aus dem Supermarkt, No-names, als auch Klebestifte aus dem Künstlerbedarf. Aber sogar Pritt, der ja als Markenprodukt in einer ähnlichen Preisklasse wie Uhu ist, gefällt mir nicht, weil er weicher ist und klumpt, während bei den billigeren Produkten auffällig ist, daß sie oft einen klebrigen Film auf den Fingern hinterlassen. Nicht einmal Tombow konnte mich so richtig überzeugen, obwohl der viel teurer als Uhu ist.

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