ThingsGuide

Freitag, 1. August 2025

Ahnenvergnügen und Fallobst

Soll ich euch eine interessante Neuigkeit erzählen? Oder lasse ich es lieber? Ach, was soll's, ich tue es. Tada - es regnet. Blöderweise hatte ich mir auch eine Pflanze für den Balkon gekauft, die keine Staunässe verträgt. Die schwimmt jetzt dauernd in Wasser und sieht gar nicht gut aus. Das ist wohl ihr persönliches Armageddon. Laut Wetterdienst ist der Juli vergleichsweise zu warm gewesen. Also ich empfand das als den kältesten Juli, an den ich mich je erinnern kann. 

Gestern war irgendwie nicht mein Tag. Ich habe es nur geschafft, einkaufen zu gehen (wobei ich gleich mal in den Regen kam und naß wurde), vier Pfannkuchen zu verdrücken (immerhin nicht alle auf einmal), ein zehnminütiges Alibi-Workout zu machen und eine weitere Seite aus dem Tagebuch meines Urgroßvaters abzuschreiben (das kommt ja eh ständig zu kurz). Darin erfuhr ich von einer Wanderung an Pfingsten 1880, zu welcher sich die Wandergesellen um 4 Uhr früh trafen. Einer schlief bis 5 Uhr und holte die anderen aber auf dem Berg ein, weil diese im Dorf vor dem Berg sich ein Butterbrot und ein Bier schmecken lassen hatten. Mittags waren sie wieder zu Hause und turnten nach dem Nachmittagsverein trotz Müdigkeit noch auf dem Turnplatz. Das war wohl ein Turnplatz von der Bewegung des Turnvaters Jahn, denn 1842 war das Turnverbot wieder aufgehoben worden. Weiterhin erfuhr ich von einem Bekannten meines Urgroßvaters, der in Staßfurt als Krankenwärter arbeitete und daß mein Urgroßvater in der Laube eine eigene Original-Kegelbahn besaß, bzw. seine Eltern, denn zu dieser Zeit war er gerade neunzehn Jahre alt. Das waren so die Amüsements um 1880 ohne Social Media und Fernsehen. Leute, die gerne kegeln, sind mir heutzutage ja eher suspekt. 

Ich bin dann gestern um 22 Uhr im Bett gewesen, weil ich keine Ambitionen hatte, diesen Tag länger auszudehnen, und schlief trotzdem bis neun Uhr früh durch. Meine Smartwatch zeigte vier Stunden Tiefschlaf an - das ist ein neuer Rekord bei mir. Außerdem träumte ich von einem "Fallobst-Adventskalender". Das waren 24 große Holzkisten, die auf dem Fußboden nebeneinander standen, darin Heu und im Heu jeweils ein künstlicher Apfel so groß wie ein Fußball. Einige waren Rot andere Rot-Weiß gemustert. Die waren natürlich die Verpackung für das echte Fallobst. Ich öffnete sie aber nicht, sondern rätselte nur, ob da ausschließlich überall Äpfel oder vielleicht auch Beeren drin sind. Wobei Beeren eher kein Fallobst sind. In diesem Jahr ohne Sonne dürfte so ein Fallobst-Adventskalender ziemlich sauer schmecken. Sollte ich mehr Obst essen?

Ein bißchen psychedelische Entspannung von letzter Woche:

P1210305

Keine Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Die Kommentare werden im Tresor gebunkert und bei Gefallen freigeschaltet. ,-)