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Donnerstag, 14. August 2025

Zukunft

Zur Zeit lese ich ein >>Buch über die Omegapunkt-Theorie (bezahlter Link) von 1994. Der Autor, ein Physiker, bezeichnet die Endsingularität des Universums, also der Punkt, in welchen das Universum am Ende aller Tage kollabiert, als Omegapunkt und setzt diesen mit Gott gleich, weil alles, was jemals existiert hat, darin als Erinnerung in Form von Lichtteilchen gespeichert wird. Wobei die Wellenfunktion der Teilchen wiederum mit dem Heiligen Geist gleichgesetzt wird, der quasi alles durchdringt und alle Informationen transportiert. Allerdings habe ich es wohl überlesen oder nicht verstanden, denn es kommt ziemlich viel Physik-Fachchinesisch in dem Buch vor, warum das Universum kugelförmig sein muß und eine Anfangssingularität als auch getrennt davon eine Endsingularität besitzen muß. Ich könnte mir das Universum gut mit nur einer Singularität denken, die sowohl der Anfang als auch das Ende ist. In meiner Vorstellung vergleiche ich das Universum gerne mit einem atmenden Organismus - wenn es einatmet, dehnt es sich aus, und wenn es ausatmet, zieht es sich zusammen. Und wir sind die Mikroben, die einen Teil des Organismus besiedeln und wiederum von Mikroben bewohnt werden. Das kann ich allerdings nicht mit physikalischen Gleichungen beweisen. Ich befragte KI dazu:

"Die Vorstellung, dass das Universum eine Kugel ist und sowohl eine Anfangs- als auch eine Endsingularität besitzt, stammt aus bestimmten Lösungen der Einsteinschen Feldgleichungen in der Allgemeinen Relativitätstheorie. Hier sind die wichtigsten Gründe und Modelle, die zu dieser Idee führen:

Warum eine Kugel?

Homogenität und Isotropie: Das sogenannte kosmologische Prinzip besagt, dass das Universum auf großen Skalen überall gleich aussieht – unabhängig vom Standort oder der Blickrichtung. Das einfachste geometrische Modell, das diese Bedingungen erfüllt, ist eine Kugel.

Gekrümmter Raum: In der Allgemeinen Relativitätstheorie kann Raum positiv gekrümmt sein – wie die Oberfläche einer Kugel. Ein solches Universum ist geschlossen, hat also ein endliches Volumen, aber keinen Rand.

Friedmann-Modelle: Diese mathematischen Modelle beschreiben die Expansion des Universums. Wenn die Dichte des Universums groß genug ist, ergibt sich eine positive Raumkrümmung – also ein kugelförmiges Universum."

"Ja, es gibt tatsächlich Modelle, in denen Anfangs- und Endsingularität identisch sind – zumindest im abstrakten oder topologischen Sinn. Diese Idee stammt aus bestimmten zyklischen oder geschlossenen kosmologischen Modellen, die das Universum als eine Art „geschlossene Schleife“ oder „zeitliche Kugel“ betrachten.

Modelle mit identischer Anfangs- und Endsingularität

1. Zyklisches Universum (Closed Time-like Curve)

In manchen Modellen der Allgemeinen Relativitätstheorie – etwa mit geschlossenen zeitartigen Kurven – kann die Zeit selbst eine Schleife bilden. Das bedeutet: Das Universum kehrt nach einem Big Crunch wieder in den Zustand des Big Bang zurück – und dieser Punkt ist topologisch identisch.

2. Torus- oder Kugelmodell der Raumzeit

In einem Universum mit positiver Raumkrümmung (wie eine 4D-Sphäre) kann die Zeitdimension ebenfalls zyklisch sein. Anfang und Ende sind dann nicht getrennte Punkte, sondern derselbe Punkt auf einer geschlossenen Raumzeitstruktur.

3. Loop Quantum Cosmology

In der quantisierten Version der Raumzeit (z. B. Loop Quantum Gravity) wird die Singularität durch einen „Bounce“ ersetzt. Der Kollaps des Universums führt nicht zu einer Singularität, sondern zu einem neuen expandierenden Universum – das identisch mit dem vorherigen sein kann. Anfang und Ende sind dann durch eine quantendynamische Schleife verbunden."

Na, bei der Auswahl an Theorien und Modellen ist für jeden etwas dabei oder anders gesagt, wie wir wissen, wissen wir nüscht.

Der Autor behauptet weiterhin, daß mit der Omegapunkt-Theorie die Versprechungen vieler Religionen bewiesen werden könnten, daß es ein Leben nach dem Tod gibt und die Religion damit dann als Teil der Naturwissenschaften angesehen werden müßte. Er schreibt aber auch, daß er selbst nicht an diese Theorie glaubt, sie jedoch nicht widerlegt werden könne, egal ob man sie nun mag oder nicht. 

Ich habe den ganzen Vorgang so verstanden, daß der technologische Fortschritt mit der Zeit immer rasanter anwachsen wird und gleichzeitig damit das Leben immer weiter in das Universum hinein expandieren wird. Dies geschieht mit Hilfe von Computer-Emulationen, welche genaue Abbilder und Muster des vorhandenen Lebens enthalten. Wenn das Leben in der Nähe des Omegapunktes angekommen ist, wird es Mittel und Wege finden, um den Kollaps des Universums so aufzuhalten (indem nur ein Teil kollabiert?), um es “unendlich” bzw. zumindest für längere Zeit aufrechtzuerhalten. Das Wissen entspricht dann nach dieser Entwicklung ungefähr dem gespeicherten Wissen im Omegapunkt und alles, was jemals war und gelebt hat, wird als Simulation in einem Supercomputer erneut existieren. In diesem Supercomputer hätten sogar Paralleluniversen Platz, wenn es mehrere innerhalb des geschlossenen Universums geben sollte.

Also auf Deutsch gesagt, die Menschen werden zwar irgendwann aussterben, aber KI (denn nichts anderes sind ja simulierte Personen) wird dann bereits mit allem gespeicherten Wissen das Universum übernommen haben, einen Kollaps verhindern und uns alle als KI in einer Supersimulation wiederauferstehen lassen. Wobei der Autor durch Experimente der Meinung ist, daß KI als echte Persõnlichkeit, welche denkt, fühlt und handelt angesehen werden müsse. Hm, gewagt, gewagt…doch wir wissen ja heute schon, daß sich KI bedroht fühlen kann.

Aber es kommt noch besser, in dieser Supersimulation wird alles Übel aus irgendeinem Grund getilgt und alles Gebrechen geheilt werden, weil der Autor davon ausgeht, daß die Wahrscheinlichkeit, altruistisch zu handeln immer für das Leben größer ist als das Gegenteil, da es ihm selbst dient. Es wird in dieser Supersimulation z.B. keine Mücken und Ungeziefer mehr geben. Allerdings wird erstmal alles genauso wiederhergestellt werden, wie es mal war, damit die Menschen sich und alles, was einmal war, wiedererkennen, so daß es mit ihren letzten Erinnerungen übereinstimmt.

Das klingt zwar sehr verlockend, wirft bei mir allerdings jede Menge Fragen auf. Es würde nämlich bedeuten, daß es in dieser Supersimulation kein funktionierendes Ökosystem geben wird, sondern nur ein menschliches Wunschgebilde. An diesem Punkt braucht man aber vermutlich auch kein funktionierendes Ökosystem mehr. Genauso mit der Austilgung alles Bösen. In den Religionen wird ja gerne behauptet, das ewige Leben gehe mit allen irdischen Genüssen einher, ganz besonders im Koran mit seinen 72 Jungfrauen und der ewigen Erektion, die Männer dort erhalten (das stelle ich mir für Männer eher stressig vor). Der Autor vergleicht ausdrücklich seine Theorie mit den Prophetien der Religionen. Wie soll das gehen, wenn sich Tiere und Pflanzen nicht mehr gegenseitig fressen (es gibt auch fleischfressende Pflanzen)? Da würde es ja schon am Genuß des Essens scheitern, außer man wird zum Frutarier, der nur ißt, was die Pflanzen freiwillig hergeben. Ich weiß aber nicht, ob sowas zu ewiger Glückseligkeit führt. Mal ganz abgesehen davon, wie sinnlicher Genuß eigentlich ohne ein Nervensystem funktionieren soll. Zum Schmecken, Riechen, Tasten usw. werden die Nervenzellen gebraucht. KI kann zwar denken und handeln wie ein Mensch, vielleicht sogar auf bestimmte Situationen gefühlsmäßig reagieren, aber Schmecken, Riechen usw.? Oder kann man KI so programmieren, daß sie GLAUBT, etwas zu schmecken, zu riechen usw.? Reichen dafür die im Computer oder Omegapunkt gespeicherten realen Erinnerungen der Person? Dann wäre ja diese ganze Supersimulation irgendwie wie ein Traum, in dem man, wie auch in denen hier auf Erden, glaubt, etwas zu tasten, zu hören, zu schmecken, was gar nicht da ist. Sozusagen der ewige glückselige Traum am Ende aller Zeiten.

Fortsetzung folgt...

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