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Dienstag, 20. März 2018

Ulysses - ein Selbstversuch mit Folgen oder die Kunst, einen Berg zu besteigen - Tag 3 - Seite 14-45

Von den Seiten 15-17 unverhofft gefesselt. Ertappte mich dabei, manche Absätze zweimal zu lesen, nicht nur wegen des Verständnisses.

Zwei bis drei Male laut gelacht. Das Buch ist ja lustig. Na sowas.

Angenehmes Lesetempo. Nicht glatt und fliehend, sondern stolpernd und schweifend. Ein Zeichen, dass das Gehirn zu anderem als Routinearbeit gefordert wird. Kein Schlingen, sondern Kauen. Der Geschmack macht sich nach und nach bemerkbar. Zugang erhält man nach dem Lösen von Rätseln, doch wenn das System ansatzweise durchschaut ist - auch wenn man nur glaubt, es durchschaut zu haben - wird man eingelassen und es liest sich trotz allem relativ flüssig. Genaugenommen ist, bis auf die Fremdwörter und spezielle Textpassagen, nicht einmal wirklich Wissen nötig, sondern hauptsächlich Phantasie. Stichwort Grüne Beine.

Auch mein Vater konnte aus diesen Seiten eine fundamentale neue Erkenntnis gewinnen, die er deshalb dick unterstrich:

"Rothaarige Weiber sind bocksgeil wie die Ziegen."


Tagesfazit: Zuversichtlich.

4 Kommentare:

  1. Xchen - Fr, 16:38
    Und einmal mehr bin ich traurig keine echte Rothaarige zu sein... *G*
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    zuckerwattewolkenmond - Fr, 16:39
    ;-))

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  2. Jon_Schreibmaschinist - Fr, 18:18
    Ja,
    nachdem Du mir Appetit auf das Buch gemacht hattest, habe ich damit begonnen es zu lesen und bin begeistert.
    Die ersten dreißig Seiten schleppten sich so dahin, doch dann hatte ich mich eingelesen und bin in einem Rutsch auf Seite 169 gelandet.
    Auch ich habe mich köstlich amüsiert, vor allem mit und über Mr. Bloom und dessen (Gedanken)welt ;-)
    Bleibt nur die existenzielle Frage:
    Wo bitte gibt es naturrothaarige Weiber außerhalb Irlands? ;-)
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    zuckerwattewolkenmond - Fr, 18:33
    Boah..
    169 Seiten an einem Tag? Also ich bin schon froh, wenn ich nach der Arbeit nicht gleich bei er ersten Seite einschlafe, was dann allerdings meist nicht am Verfasser liegt. Die bisher 30 Seiten heute waren da schon ein Rekord, der Gutes verhieß./>
    PS: Meine existenzielle Frage ist zur Zeit die, ob ich vielleicht irgendwo Tantiemen einheimsen kann, wenn ich James Joyce mal wieder zu neuen Lesern verhelfe. *gg*
    antworten - bearbeiten - löschen https://weltentanz.twoday.net/stories/1408474/#1409050
    Jon_Schreibmaschinist - Fr, 18:41
    Ich hab mich vertan:
    Es waren nur 167 Seiten ;-)
    Na ja, mich hat´s Lesefieber gepackt und Streichhölzer, um sie in die Augen zu klemmen, habe ich auch noch gefunden.
    Ja, Handlungsreisende in Sachen unverkäufliche Bücher zu werden, könnte sich wirklich zu einer existenziellen Frage gestalten.
    Nur schade, dass Sie blond sind, Frau Sugar.
    Wären Sie häärlich Irischrot und Nas über Wangen sommergesprosst, könnte ich mir einen reißenden Absatz, zumindest bei der männlichen Leserschaft vorstellen ;-)
    Auch ich wäre dann gerne bereit, Ihnen das ein oder andere monumentale Werk abzutrotzen, kostete es mich auch mein allerletztes Hemd ;-)
    antworten - löschen https://weltentanz.twoday.net/stories/1408474/#1409093
    zuckerwattewolkenmond - Fr, 19:05
    Mist....
    mit meinen Sommersprossen, die ich an einer Hand abzählen kann, hilft wohl auch kein noch so täuschend echtes Färben. *gg*
    antworten - bearbeiten - löschen https://weltentanz.twoday.net/stories/1408474/#1409218
    Schreibmaschinist_Jon - Fr, 19:42
    Es sei denn,
    Sie würden sich ebenfalls künstlich pigmentstören, Frau Sugar.

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  3. neonlicht - Fr, 21:14
    Rothaarige Weiber pp.
    Liebe Zucker,
    nur ein paar kleine Anmerkungen um zu zeigen, dass die Nur-Leserschaft hier noch nicht resigniert.

    Du hast mich in der Tat dazu verleitet, das Werk völlig neu anzuschaffen (kommentierte Suhrkamp-Ausgabe 2004). Ohne kommentierte Ausgabe vermag ich an die Lektüre wirklich nicht heranzugehen, denn die Bildungswelt der tintenklecksenden Jahrhunderte ist leider nicht mehr die heutige; man kann dies bedauern, die Fakten aber nicht ändern. Natürlich habe ich nicht vor, hier mit dem angelesenen Wissen der Kommentatoren zu glänzen, möchte aber einen Punkt kurz ansprechen. Die kommentierte Ausgabe beruht auf der Übersetzung von Hans Wollschläger aus dem Jahre 1975, die - wie man vermuten muss - Grundlage für die von dir benutzte Ausgabe 1980 (Ost) war. Eventuell fällt ja mal jemandem ein interessanter Satz auf, an dem man den Wortlaut der beiden Versionen vergleichen kann. Der "rothaarige-Weiber-Satz" ist es zumindest nicht, der lautet in der West- und Ostversion gleich (darauf hätten unsere Politiker 1980 doch mal einen heben können).

    Generell frage ich mich schon, ob man sich wirklich ins Dublin 1904 versetzen sollte, wenn man Berlin 2005 vor der Haustür hat. Warum ein Buch lesen, wenn man mit nahezu vergleichbarer Arbeitszeit auch eins schreiben könnte, und das könntest Du. Glücksproduktiver für dich, liebe Zucker, sollte das Schreiben doch sein, wenn ich an den Erfolg der Kriminalgeschichte denke.

    Vielleicht ein kleiner Tipp, auch wenn es mich nichts angeht: Du scheinst es ja generell abzulehnen, dir fremdbestimmte Pflichtenkreise aufzuhalsen, in denen du - weil und wenn du voll engagiert und mit ganzem Herzen arbeitest - unterzugehen drohst (s. das kleine Beispiel Wortspielwiese). Warum fängst du dann nicht auf der kleinsten und einfachsten Ebene an, zum Beispiel mit einem kleinen Werk wie "Zuckers Weblog-Anekdoten". So etwas schreibt sich doch nahezu von allein und nebenbei (Stoffsammlung, Konzeptarbeit etc. entfallen weitgehend); das Werk ist fertig, wenn genügend Anekdoten da sind. Im übrigen schreiben die Leser doch mit und geben dir sicher gerne ihr Copyright ab. Wenn man es clever anfängt, schreiben die Leser die Anekdoten sogar weitgehend selbst (Beispiele liefer(t)e ich gerne ab).

    Zumal wir doch von höchster Stelle zur sinnfreien Lyrik aufgefordert werden:
    www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,394876,00.html

    Viele Gruesse
    neon
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    zuckerwattewolkenmond - Fr, 22:01
    Hallo Neon,
    dass ich lese heißt ja nicht, dass ich nicht schreibe. Wie du siehst füllt sich der neue Blog schon wieder ziemlich schnell, schneller als ich es vor hatte, und das, obwohl zur Zeit eigentlich ganz andere Sachen drängender sind. (Mir fällt gerade auf, dass ich das schon zum wiederholten Male erklären muss. *seufz*)
    Doch wo ein Output sein soll, muss auch ein gewisser Input sein, du verstehst? Das müssen zwar nicht immer Bücher sein, aber das ist das, was sich zur Zeit in meinem Chaos zu Hause am schnellsten und am leichtesten funktioniert und mich auch wieder ein bißchen in meiner noch vorhandenen Sofaecke zur Ruhe kommen lässt. Ich habe eine ziemlich lange Zeit hindurch relativ wenig gelesen, im Moment, passend zu den dunklen Wintertagen, habe ich wieder Lust dazu und das nutze ich jetzt auch.

    Im übrigen, wozu sollte ich "Weblog-Anekdoten" herausbringen? Mir reicht eigentlich, dass ich einen Blog führe, da noch ein Buch drüber zu schreiben hätte ich nun wirklich kein Interesse. Das ist ja wie doppelt gemoppelt. Ich schreibe an ganz anderen Sachen, die mich mehr reizen, ohne Rücksicht auf Verluste bei meinem einzigen Leser. ;o)

    Viele Grüße

    PS: Ich sag's ja, ich sollte langsam Verkaufsprovision beim Buchhandel kassieren. *gg*

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  4. neonlicht - Fr, 22:43
    Vom Bloggen und Dichten
    Hallo Zucker,
    na wenn du denn reales schreibst, ist es doch ok und keiner soll sich einmischen, auch nicht in die Themenwahl. Meine Sorge war eigentlich nur: Wenn sich jemand mindestens 800 Stunden Arbeit im Jahr mit dem Bloggen macht und dann zusehen muss, wie eine Weblog-Firma nach der anderen dicht macht oder umstrukturiert (so wie bei mir die Feld-, Wald- und Wiesenfirmen) und die Blogarbeit den Bach runtergeht, kann man doch leicht die Krise bekommen. Da ist ein reales Buch schon etwas anderes.

    Ein anderer Aspekt ist die mögliche Auflage. Ich selbst habe einmal ein Werk in 400er Auflage herausgebracht und war bei amazon bis zum Verkaufsrang ca. 210.000 aufgestiegen (und richtig stolz; Preis 95,00 DM für das Buch). Wenn man Auflage möchte, muss man die Stärken ausspielen, und deine Stärken liegen meiner bescheidenen Kenntnis nach dort, wo der Erfahrungs- und Intelligenzhintergrund liegt (also zB hier in der Weblog-Welt und einigen deiner "starken" Themen); der Krimibereich ist für dich IMHO schwieriger zu beackern (habe die Geschichte ja inzwischen gelesen).

    Viele Gruesse
    neon

    PS: Dein Cube-Bild scheint die Wohnung im renovierten Zustand vor Eintreffen der neuen Möbel zu zeigen, also mit viel Platz zum Tanzen, richtig?
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    zuckerwattewolkenmond - Fr, 23:07
    Hallo Neon,
    wer sagt denn, dass ich Auflage möchte? Wer sagt überhaupt, dass ich was veröffentlichen möchte? Ok, ich hätte im Grunde auch nichts dagegen einzuwenden, und wenn es hinterher klappt, dann freut es mich natürlich, aber zum Glück habe ich ja einen Job und muss mir nicht noch Gedanken darüber machen, mich zu verkaufen, sondern kann mich ganz dem Lustprinzip hingeben. Wenn ich beim Schreiben bereits auf die Auflage schielen würde, mal ganz abgesehen davon, ob es überhaupt jemals veröffentlicht werden würde, wo bleibt denn da der Spass, den ein Hobby machen sollte? Das Experimentieren, Ausprobieren, Entdecken? Einen zweiten Job brauche ich nun wirklich nicht.

    Und was das Blog angeht, so weiß ich ja, dass es vergänglich ist. Deshalb sind jetzt auch alle wichtigen Beiträge gesichert und können jederzeit als privates Tagebuch wieder ausgedruckt werden. Ich betone PRIVAT. ;o)

    Viele Grüße

    PS: Nicht die Wohnung, nur das Zimmer. ;o)

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