Montag, 7. Mai 2018
Sahneentgleisungen
Jugendherberge auf verschneitem Berg. Verschneite einsame Höfe zwischen
stillweißen Bäumen. Meine Freundin, ich und vier Doppelstockbetten für uns
alleine. Jede Nacht ein anderes Bett, tagsüber, neben rasanten
Schlittenabfahrten im menschenleeren Wald, Orgien mit Jojos, auswendig gelernten
Aha-Liedern und Sahnetorte aus der heimischen Bäckerei. Dazu drei Kilometer
durch den Schnee hinunter ins Dorf stapfen. Bei mindestens sechs Kilometer
Fußmarsch oder mehr und klirrender Kälte braucht man schließlich Energie, viel
Energie. Kichern und Lachen über unsere geheimen Sahneentgleisungen. Die Eltern
wissen ja nicht, wovon wir uns während der Ferien ernähren. Die sind weit, weit
weg im fernen Berlin. Und kein Wort wird jemals über unsere Lippen kommen.
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