Madame Lila hat mich gerade gefragt, was wir als
Kinder in Berlin im Winter gemacht haben. Also ich kann mich ehrlich früher an
keinen Winter erinnern, in dem wir keinen Schnee hatten, wenn man auch manchmal
etwas länger warten musste. Deshalb sangen wir dann immer "Schneeflöckchen,
Weißröckchen, wann kommst du geschneit?.....", was meistens gut half, denn
spätestens zu oder nach Weihnachten war der Schnee da und die Freude um so
größer. Jetzt traf man sich zum Schlittenfahren, Schneemannbauen oder einfach
nur im Schnee spielen.
Wir hatten zwar keine Berge, aber einen großen und einen kleineren Hügel, die vollkommen ausreichten, um Spaß zu haben, entweder mit Schlitten, Ski oder Gleitern. Ich fuhr am liebsten Gleiter oder Ski, letztere besaß ich aber nicht, sondern nur mein Spielfreund, der sie mir aber glücklicherweise immer überließ und den Schlitten bevorzugte. Wenn die Hügel uns zu überfüllt waren, fuhren wir auch einfach auf der Straße oder spielten ganz andere Sachen.
Als meine Mutter einmal im Winter mit mir zum Arzt musste, da ich nach Entfernung der Mandeln dauernd Racheninfekte kam, verriet sie dort, dass ich mich den ganzen Tag mit Rock im Schnee wälze. Die Aussage "den ganzen Tag" war zwar etwas pauschal übertrieben, aber ansonsten stimmte es durchaus und es war mir furchtbar peinlich, dass sie es der Ärztin erzählte. Die sah mich etwas komisch an, sagte aber nichts.
Wenn wir uns nicht draußen trafen, gab es auch drinnen einiges, was man spielen oder entdecken konnte. Ich kann mich insbesondere erinnern, dass ich ernsthaft an der Verfeinerung meiner Weihnachtsnüsse arbeitete. Dazu kam ich nämlich eines Tages auf die Idee, die geschälten Nüsse in das Ofenfach des warmen Kachelofens zu legen, um sie zu "rösten". Natürlich waren sie nicht wirklich geröstet, aber ich bildete mir ein, dass sie so besser schmecken, weshalb ich nun stets alle geschälten Nüsse fein säuberlich im blanken Ofenfach aufreihte, liegen ließ und erst danach aß. Einmal testete ich auch, wie Schokolade auf diese Behandlung reagiert, kam aber nach dem Experiment zu dem Schluß, dass Schokolade löffeln nicht so das Wahre ist. Künftig durfte sie nicht mehr in das Ofenfach.
Außerdem hatten wir eine Katze, mit der man auch im Winter die lustigsten Sachen erleben konnte. Zum Beispiel fraß sie unheimlich gern Lametta, und wenn man sie mit dem Weihnachtsbaum alleine ließ, konnte es passieren, dass es einmal laut schepperte und der ganze Baum der Länge nach im Zimmer lag. Dies sorgte dafür, dass wir endlich von dem alten Weihnachtsschmuck wegkamen und neuen besorgten.
Meine Eltern fanden das meist aber weniger lustig. Überhaupt muss Weihnachten für die Katze wohl mehr Festzeit gewesen sein, als für uns alle zusammen. Nicht nur, dass es einen glitzernden Weihnachtsbaum gab, dessen Schmuck sie auffressen konnte, an dem sie sich die Krallen schärfen und den sie umschmeißen konnte, es gab auch noch jede Menge Kisten und Papier zu erforschen. Beim Geschenkeauspacken war sie immer die erste, die ihre Nase irgendwo hineinsteckte. Nicht zu vergessen, die leckeren Enten, Gänse und Kaninchen, von denen sie schon vor dem Weihnachtsessen ihren Teller voll bekam. Überhaupt ist so eine Katze im Winter noch kuschliger als im Sommer. Man kann sich mit ihr zusammen an den Ofen rollen und den Winter verschmusen.
Wir hatten zwar keine Berge, aber einen großen und einen kleineren Hügel, die vollkommen ausreichten, um Spaß zu haben, entweder mit Schlitten, Ski oder Gleitern. Ich fuhr am liebsten Gleiter oder Ski, letztere besaß ich aber nicht, sondern nur mein Spielfreund, der sie mir aber glücklicherweise immer überließ und den Schlitten bevorzugte. Wenn die Hügel uns zu überfüllt waren, fuhren wir auch einfach auf der Straße oder spielten ganz andere Sachen.
Als meine Mutter einmal im Winter mit mir zum Arzt musste, da ich nach Entfernung der Mandeln dauernd Racheninfekte kam, verriet sie dort, dass ich mich den ganzen Tag mit Rock im Schnee wälze. Die Aussage "den ganzen Tag" war zwar etwas pauschal übertrieben, aber ansonsten stimmte es durchaus und es war mir furchtbar peinlich, dass sie es der Ärztin erzählte. Die sah mich etwas komisch an, sagte aber nichts.
Wenn wir uns nicht draußen trafen, gab es auch drinnen einiges, was man spielen oder entdecken konnte. Ich kann mich insbesondere erinnern, dass ich ernsthaft an der Verfeinerung meiner Weihnachtsnüsse arbeitete. Dazu kam ich nämlich eines Tages auf die Idee, die geschälten Nüsse in das Ofenfach des warmen Kachelofens zu legen, um sie zu "rösten". Natürlich waren sie nicht wirklich geröstet, aber ich bildete mir ein, dass sie so besser schmecken, weshalb ich nun stets alle geschälten Nüsse fein säuberlich im blanken Ofenfach aufreihte, liegen ließ und erst danach aß. Einmal testete ich auch, wie Schokolade auf diese Behandlung reagiert, kam aber nach dem Experiment zu dem Schluß, dass Schokolade löffeln nicht so das Wahre ist. Künftig durfte sie nicht mehr in das Ofenfach.
Außerdem hatten wir eine Katze, mit der man auch im Winter die lustigsten Sachen erleben konnte. Zum Beispiel fraß sie unheimlich gern Lametta, und wenn man sie mit dem Weihnachtsbaum alleine ließ, konnte es passieren, dass es einmal laut schepperte und der ganze Baum der Länge nach im Zimmer lag. Dies sorgte dafür, dass wir endlich von dem alten Weihnachtsschmuck wegkamen und neuen besorgten.
Meine Eltern fanden das meist aber weniger lustig. Überhaupt muss Weihnachten für die Katze wohl mehr Festzeit gewesen sein, als für uns alle zusammen. Nicht nur, dass es einen glitzernden Weihnachtsbaum gab, dessen Schmuck sie auffressen konnte, an dem sie sich die Krallen schärfen und den sie umschmeißen konnte, es gab auch noch jede Menge Kisten und Papier zu erforschen. Beim Geschenkeauspacken war sie immer die erste, die ihre Nase irgendwo hineinsteckte. Nicht zu vergessen, die leckeren Enten, Gänse und Kaninchen, von denen sie schon vor dem Weihnachtsessen ihren Teller voll bekam. Überhaupt ist so eine Katze im Winter noch kuschliger als im Sommer. Man kann sich mit ihr zusammen an den Ofen rollen und den Winter verschmusen.
Madame Lila - Di, 13:08
AntwortenLöschenWunderbar geschrieben !
Fühle mich in die Kindheit versetzt und plötzlich riecht es hier nach Schnee und Vanille und Weihnachtsbaum .
So also roch Berlin als du Kind warst.
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zuckerwattewolkenmond - Di, 13:13
Ganz genauso roch es, wobei die Kachelöfen auch noch einen sehr besonderen Geruch ausstrahlten, wenn sie warm waren, vor allem wenn Nüsse darin lagen. ;o)
antworten - bearbeiten - löschen https://weltentanz.twoday.net/stories/3107431/#3107499
Treibgut - Di, 23:34
Schnee
Eine Katze hatten wir nie, aber an viel Schnee kann ich mich auch noch erinnern. Hinter unserem Haus gabe es eine vielleicht 3 m hohe Bodenwelle. In der Leelage lag der Schnee manchmal so hoch, dass wir Iglus in den Abhang bauen konnten.
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