Ich erhielt einen Brief. Den Brief zur Ankündigung meines neuen Personalausweises einschließlich dazugehöriger Pin und Puk. Diese braucht man nun nicht mehr nur für das Handy oder als Pin für diverse andere Gelegenheiten. Von all diesen Pins und Puks wird man langsam meschugge. Witzig dagegen fand ich das Passwort zum Sperren des Persos. Nicht nur, daß es einen Lacher wert ist, es läßt sich auch sehr leicht merken.
Da ich mal wieder zur Post mußte, nutzte ich wie immer die Gelegenheit, um im Biomarkt einkaufen zu gehen. Eine Frau vor mir an der Kasse wunderte sich, daß es keinen Wirsingkohl gibt, schließlich sei doch jetzt Saison. Der Kassierer erklärte daraufhin, daß die Bauern einfach nicht mit der Produktion hinterher kämen, weil so viel Bio gekauft wird. Sie hätten dafür nicht mehr die nötigen Kapazitäten und Flächen. Oh wow, da bleibt ja nur zu hoffen, daß dies ein Ansporn für mehr Bauern ist, auf Bio umzustellen. Vor allem das bioverde Löwenzahn-Pesto mußte diesmal ausreichend mit. Ich hatte einmal ein anderes Löwenzahn-Pesto, das mir aber nicht geschmeckt hat, weil so viel Zitronensaft drin war. Und ich finde, der doch eher bittere Geschmack des Löwenzahn mit saurem Zitronensaft paßt irgendwie nicht besonders zusammen, zumindest nicht, wenn es zu sauer ist. Beim bioverde-Pesto schmeckt man aber keinen Zitronensaft heraus. Da ich den ganzen Januar hindurch bisher kaum Lust hatte, viel in der Küche zu hantieren und zu kochen, mache ich mir oft einfach nur Nudeln mit Löwenzahn-Pesto und Cashew-Parmesan. Und komischerweise habe ich auch ständig Heißhunger auf dieses Pesto, obwohl es relativ bitter ist. Und ebenso auf Rosenkohl, obwohl ich früher eigentlich mehr auf Blumenkohl abonniert war. Rosenkohl ist ebenfalls ziemlich bitter - ich glaube, nach dem ganzen Süßkram sind die Bitterstoffe anscheinend einfach eine Wohltat für Zunge und Leber.
Eigentlich war ich guter Dinge, daß ich bis Ende Januar den Süßkram von Weihnachten vernichtet habe. Da ich schon mal dabei bin, wollte ich gestern auch gleich die Süßkram-Schublade mit ausmisten, weil dort noch eine angebrochene Kekspackung vor sich hingammelte und sie durch verschiedenes andere wie Eukalyptusbonbons und zuckerfreie Riegel etwas unübersichtlich geworden war. Und ich fand darin doch tatsächlich einen Osterhasen! Dieser überlebte, weil er sich in der hintersten Ecke verkrochen und versteckt gehalten hatte. Manchmal kommt es mir ja so vor, als würde sich Schokolade in Wohnungen ähnlich wie Papier verhalten, nämlich sich unkontrolliert vermehren. Ich hoffe, daß der Osterhase sich nicht mit den Weihnachtsmännern fortgepflanzt hat und ich irgendwann lauter kleine Ostermänner und Weihnachtshasen in der Schublade finde.
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