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Montag, 18. März 2019

Osterkekse und lebendige Menschen

Die Bank hat sich heute gemeldet und mir mitgeteilt, daß die Steuerbescheinigungen erst zum April vorliegen und auch erst dann die angekündigte Rubrik im Online-Archiv zu finden ist. Also kommt hier die Bank nicht aus dem Knick und ich bin nicht blind. Wenn sie aber einem schon so ein großes Ankündigungsschreiben schicken, wo man die Steuerunterlagen unter dem Stichtag 31.12.2018 findet, hätten sie ja gleich mal dazuschreiben können, wann die Bescheinigungen wirklich fertig sind. So habe ich mich ganz umsonst dusslig gesucht.

Dafür habe ich endlich geschafft, die Osterkekse zu besorgen. Von außen sehen die ja eher nicht besonders anziehend und so nach Gesund-Fraktion aus, wobei man "gesund" aussehende Verpackungen komischerweise weniger mit Genuß verbindet. Aber das ist hier reine Tarnung, denn sie sind erstaunlich gut, pur und lecker. Da mutiert man zum Krümelmonster. Wenn ich jetzt unbezahlte Werbung für das Gebäck mache, schneide ich mich wahrscheinlich ins eigene Fleisch, weil dann mehr Leute die Kekse kaufen und sie überhaupt nirgends mehr zu kriegen sind. Aber ich kann sowas einfach nicht für mich behalten.

Osterkekse

Verheimlichen kann und möchte ich aber auch nicht die tollen Texte einer Trauma-Therapeutin, die ich bereits eine ganze Weile auf Facebook lese. Diese spiegeln auf den Punkt genau all das wieder, was ich in den letzten Jahren für mich selbst erfahren und wie ich den Prozeß bisher erlebt habe, bis hin zu (gerade und ganz besonders) Psychologen, die noch selbst in ihren "Überlebenstrancen" feststecken.




6 Kommentare:

  1. "Lebendige Menschen" - ich habe mir mal die zugehörigen Informationen zu dieser "Therapeutin" angesehen und war auch auf den Seiten der Ausbildungsstätte die da im Hintergrund erwähnt wird.

    Sie wissen ja schon, dass ich bei solchen schwammigen Aussagen etwas kritisch bin - nicht zuletzt, weil ich einmal in kurzer Zeit für ein Unternehmen/Kunden mit sehr vielen Heilpraktikern gesprochen habe und dabei feststellen musste, dass von 100 Besuchten 99 Quacksalber waren und die/der Einen nicht sehr viel besser, aber wenigstens weniger gefährlich, weil die wussten wo ihre Grenzen lagen.

    Ein Begriff wie "Lebendige Menschen" im f-book Text macht mich schon deswegen stutzig, weil ich staunend an das Gegenteil denke - da wäre wohl jede Therapie zu spät .... was ich damit sagen will:
    Es ist ein Bapperl, ein Etikett, letztlich eine völlig unbestimmte Aussage.

    Der weitere Text gibt denn auch Hinweise:
    Es wird viel geschrieben und wenig ist 'fassbar', konkret.

    Bestimmte Rituale geben Menschen Halt und strukturieren ihren Tag, ihre Abläufe, ihre Gedanken - das zu leugnen oder gar als unnötig abzutun halte ich für höchst gefährlich, weil gerade in Bedrängung und Notsituationen ein Verhaltensgerüst hilft sich zu re-orientieren und wieder zur Ruhe zu kommen.
    Es muss gerade NICHTS immer NEU gefasst werden, sondern man muss an der Struktur der Muster solche Änderungen vornehmen, dass sie noch besser passen - was gemeinhin als Erfahrungszuwachs angesehen werden kann und noch besser auf allfällige Störungen vorbereitet.

    Beziehungen immer nur als 'kurz' oder 'fragil' (warum wird da nicht das Wort 'zerbrechlich' benutzt? es klingt gekünstelt und aufgeblasen, höhere Gedankenebene vortäuschend) zu bezeichnen ist irreführend:
    Es gibt Eindrücke, die trotz kurzer Begegnung lang anhaltende Wirkungen haben.

    Sofern es sich um eine engere Beziehung handelt (worauf der Begriff "Liebe" hindeutet) ist sicher richtig, dass man sich selbst gut kennen muss bevor man sich auf eine andere Person einlassen kann - das allerdings ist noch kein Garant für gutes Gelingen einer Beziehung, dazu kommen noch Duldsamkeit, Toleranz und der Wille zu vergeben - wenn es einmal etwas rauher wird als man es sich wünscht (damit meine ich Meinungsverschiedenheiten, beileibe nicht physische Angriffe).

    Die pessimistische, ja fatalistische Ansprache einer 'normalen' Beziehung die als mindestens problematisch, gar von Auseinandersetzungen bestimmt dargestellt wird, ist wirklichkeitsfremd, was mir sonderbar vorkommt, so, als ob diese 'Therapeutin' selbst nur traumatische Beziehungen durchgemacht hat und nichts Besseres kennt.

    Auf manches was sonst noch geschwurbelt wird will ich nicht eingehen - allerdings gebe ich zu bedenken: Was da als Auslöser für das Böse angesehen wird ist völlig aus der Luft gegriffen, eine pure Ansammlung von Negativbegriffen - so waren (beispielsweise) die KZ-Leiter zu Hause die liebenden Väter ihrer Kinder während ein paar Hundert Meter weiter Menschen grausam gequält wurden.

    Die Dame schreibt neutral, was natürlich die Möglichkeit bietet, dass jede/-r die/der liest das *hinein interpretieren kann* was sie/er möchte, wie in Horoskopen, die ja gerade gezielt so verfasst werden, dass sich möglichst Alle darin erkannt und geleitet fühlen.

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    1. Lieber Herr wvs,
      der Begriff "lebendige Menschen" wird hier als eine gefühlsbetonte Metapher verwendet und ich sehe der Autorin ihre Gefühlsbetontheit nach, da ich selbst erlebt habe, um wieviel lebendiger man sich tatsächlich fühlt, wenn man sich der alten Kindheitsmuster (der eingefahrenen im Unbewußten liegenden Denk- und Handlungsmuster, mit denen Gefühle kontrolliert werden sollen), bzw. der "Trancen", den Begriff, den sie dafür verwendet, bewußt wird und von ihnen nicht mehr getrieben wird, sondern frei wird, andere Optionen zu finden und die Konflikte dahinter zu lösen. Wenn man diese neue Lebendigkeit erlebt, kann man in der Tat etwas euphorisch werden. Wenn Ihnen der Text schwammig vorkommt, dann deshalb, weil man diesen ganzen Prozeß in sich selbst konkret erlebt haben muß - früher hätte mich sowas auch nicht interessiert, ich hätte gar nicht verstanden, was das Ganze soll. Leider sind innere Vorgänge und Bewußtwerdungen sehr schwierig zu beschreiben und auch nie abgeschlossen, weshalb ich selbst es ja meist vermeide darüber zu schreiben oder nur Andeutungen mache. Dafür verlinke ich aber diese Texte, da sie, wie ich oben schon schrieb, ganz genau all das Beschreiben, was ich in diesem Prozeß selbst erkannt, erlebt und gelernt habe, und zwar für mich selbst und bevor ich diese Texte gelesen habe. Sie sind quasi für mich einfach eine Bestätigung, aber auch in der Hinsicht erfreulich, weil ich sehe, das andere Menschen ebenfalls auf diesem Weg sind und das kann vieles besser machen und übergriffige oder selbstzerstörerische Handlungen, die auf einem Mangelbewußtsein und unerfüllten Bedürfnissen beruhen, vermindern.

      Übrigens finde ich, daß das Hineininterpretieren von Eigenem in Texte nicht nur bei fast allem Geschriebenen möglich, sondern sogar normal ist - man kann Geschriebenes nur aus dem eigenen Hintergrund, den eigenen Erfahrungen und dem eigenen Wissen heraus aufnehmen und interpretieren und da sich jeder Mensch darin unterscheidet, wird jeder Text auch von jedem Menschen anders gelesen. Das ist selbst bei Texten der Fall, die nicht von inneren Vorgängen oder Gefühlen handeln. Selbst mathematische Texte wird jemand, der sie versteht völlig anders lesen, als jemand, dem sie völlig unverständlich sind. Leider wird aber bei solch "schwammigen" Material, wie es halt Gefühle und das Unbewußte sind, viel leichter und schneller geurteilt, weil man sowas eben nicht als Fakten lernt, sondern es auf ein inneres Verstehen und Beobachten ankommt.

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    2. P.S. Was ich noch vergaß: Gerade die Texte dieser Autorin finde ich, natürlich unter ihren eigenen Begrifflichkeiten, erstaunlich konkret in Hinsicht auf Ablauf des ganzen Prozesses und der Hindernisse, weshalb ich ihr das auch so gut abnehmen kann, daß sie ihn selbst durchlebt hat. Es gibt sehr viel schwammigere psychologische Texte, bei denen man manchmal das Gefühl hat, es ist nur irgendwo abgeschrieben, aber noch nicht selbst erfahren.

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  3. Vielen Dank für ihren Versuch mir das, was ich offenbar nicht habe, aber brauchte um den Text der Autorin korrekt einschätzen zu können, zu erklären. Bedauerlicherweise kann ich zwar die Worte lesen, mangels einschlägiger Gefühle, die sich bei mir beim lesen /zuhören (Video!) nicht einstellen, jedoch nicht nachvollziehen.
    Fünfundvierzig Jahre in Berufen, die eine streng rationale/mechanistische Ausrichtung hatten, hinterlassen da wohl ihre Spur.

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    1. Im Grunde geht es weniger um das Fühlen als um das Beobachten der Gefühle im Körper und des Zusammenspiels zwischen Fühlen und Denken. Von daher ist Rationalität überhaupt kein Hindernis, sondern sogar ein Vorteil, denn sie hilft, eine stabile Beobachterposition aufzubauen und sich von negativen Gedanken und Gefühlen nicht mitreißen zu lassen, sondern sie quasi zu erforschen, was überhaupt erst diesen Prozeß möglich macht. Denn ohne die innere Beobachterposition treten wieder eher unbewußte Abwehr und Unterdrückung auf den Plan. Ich selbst habe ja auch durchaus eine sehr skeptische und pragmatische Seite an mir, bin allerdings auch neugierig und wenn ich merke, daß mir dieses Wissen über mich hilft, mich freier und lebendiger zu fühlen, lasse ich mich gerne darauf ein. Allerdings schreibe ich es tatsächlich meiner ausgeprägten Beobachtungsfähigkeit und meiner - na ja, ich weiß nicht, ob sowas eine Fähigkeit ist, deshalb nenne ich es mal Anwandlung zu, immerfort Dinge zu hinterfragen, daß ich für meine Begriffe erstaunlich schnell Fortschritte verzeichnen konnte darin, wie ich auf neue Weise mit meinen Gefühlen umgehe.

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