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Freitag, 9. August 2019

Der Säbelzahntanz und ein luzider Traumbegleiter

Der Säbelzahntanz, nicht zu verwechseln mit dem Säbeltanz, begegnete mir im Traum auf einer Art Reise. Diese begann am Meer, auf welches ich allerdings von oben schaute, da das Ufer gebirgig und mit hohen Felsen ausgestattet war, von welchen teilweise kleinere Bäche bis hin zu größeren Wasserfällen sich zum Wasser hinzogen. Zwischen die Felsen waren einzelne Rampen geschnitten, ungefähr wie Skiabfahrten, auf denen man im Winter tatsächlich nach unten rutschen kann.

Ich stehe also auf dem Felsen, schaue über das Meer und die Rampen und erinnere mich an Tage, in denen ich das Vergnügen hatte, dort hinunterzusausen. Gleichzeitig bete ich dafür, daß ich noch viele ähnlich schöne Tage erlebe. Dann klettere ich eine Weile auf den teils rutschigen und teils schlammigen Felsen herum, bis ich auf eine Straße treffe, die ich entlanggehe. Ich weiß nicht, wo ich mich befinde, lande aber bei einer Holzhütte mit einer offenen, überdachten Holzterrasse, auf welcher eine bemalte Frau steht. Ihr Körper ist mit einem Muster bemalt, das aus sich schlängelnden vertikalen Linien und Ornamenten dazwischen besteht. Ich werde eingeladen, einem Säbelzahntanz beizuwohnen, der nur für mich stattfindet, da es sich gleichzeitig um ein Wahrsagungsritual handelt. Dazu breitet die Frau nun eine Matte aus, deren Stoff dasselbe Muster hat wie ihre Bemalung und legt sich so auf diese Matte, daß beide Muster genau eins werden. Danach überreicht mir eine Assistentin eine Pallette mit kleinen Gegenständen, die alle verschiedenartig geformt sind. Aus dieser soll ich mir eine Form aussuchen. Ich wähle eigentlich etwas glockenartiges, aber aus irgendeinem Grund landet in meiner Hand immer etwas, das einfach nur eckig aussieht. Ärgerlich, aber vermutlich auch egal.

Ich wandere weiter, die Gegend ist mir immer noch unbekannt. Schließlich erreiche ich tiefe dunkle Häuserschluchten. Irgendwie wird es immer unangenehmer durch diese zu laufen, weil diese Häuserschluchten sehr eng sind, sich aber jede Menge Autoverkehr darin drängelt. Fußgängerwege gibt es eigentlich gar nicht und man kommt seitlich eben auch nicht raus. Endlich fällt mir ein, daß ich ja träume und ich beschließe zu fliegen. Es funktioniert auch augenblicklich und sofort ist es viel angenehmer. Nachdem ich bereits einige Schluchten durchflogen habe, fällt mir plötzlich auf, daß neben mir eine weitere Person fliegt, nämlich ein Mann mit blonden Haaren. Er muß mich bereits eine ganze Weile begleitet haben. Während wir so zu zweit fliegen, mache ich mir Sorgen, daß ich aus dem Traum aufwachen könnte und dann in den Autoverkehr hinunterstürze. Daß dies völliger Quatsch ist, fällt mir im Traum nicht ein, aber der Mann weiß es anscheinend, denn auf entsprechende Bemerkungen von mir beruhigt er mich immer und sagt mir, daß nichts passieren kann. Endlich fliegen wir um die letzte Ecke aus dem Schluchtengewirr heraus und erst da sehe ich, daß der Mann auch noch einen kleinen Jungen dabei hatte.

Hier geht ab jetzt meine Reise alleine weiter und ich wandere eine breite Straße entlang und weiß immer noch nicht, wo ich bin. Da sehe ich plötzlich in der Ferne den Turm vom Roten Rathaus und den Fernsehturm und auf einmal wird mir klar, daß ich mich bereits in Berlin befinde. Es ist also nicht mehr weit bis zu meinem Zuhause.

4 Kommentare:

  1. Ich frage mich immer wieder, ob Träume mir etwas sagen wollen, ob ich Schlüsse ziehen soll. Oder ob ich, nun endlich wach, alles schnellstmöglich vergessen sollte. Ob dieses Aufschreiben, ich habe es - wie du weist - jahrelang getan, jemals einen Sinn ergibt?

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    1. Ich schreibe Träume ja nun ebenfalls schon über viele Jahre hinweg auf und für mich ergibt es inzwischen immer mehr einen Sinn, weil ich über die Jahre sich wiederholende Symbole mit neuem Wissen und neuen Erfahrungen tatsächlich für mich entschlüsseln kann und konnte. Allerdings ist es auch so, daß ich, je mehr ich verstehe, was mir manche Träume sagen wollen, viel weniger träume, vermutlich weil ich ja dann eben nicht mehr so viele Botschaften brauche. Aber gerade in manchen Krisensituationen sind Träume oft sogar ziemlich hilfreich für mich, weil sie mich auf bestimmte Aspekte aufmerksam machen, die ich sonst übersehe. Aber selbst wenn es nicht um irgendeine Deutung geht, was eigentlich bei der Mehrzahl der Träume der Fall ist, bei denen ich mich nicht lange mit einer Deutung aufhalte, wenn sie mir nicht gerade ins Gesicht springt, finde ich das Aufschreiben einfach als kreatives Material sehr sinnvoll. Ich habe zwar keine Ahnung, was ich jemals mit diesem unzähligen gesammelten ktreativen Material anfangen soll, aber inspirierend ist es trotzdem. ;-)

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  2. Selbst wenn es nur dich inspirieren würde, wäre das ein hervorragender Grund, es zu dokumentieren.
    Vor wenigen Tagen träumte ich sehr erinnerbar und real und war danach benommen. Es hat den ganzen Tag beeinflusst, etwas niederdrückend, weil es eine tatsächliche private Situation sehr zugespitzt, grotesk überzeichnet, auf den Punkt brachte. Ich erinnerte es so gut, dass ich darüber nachdachte es aufzuschreiben. Dann erschien es mir zu --- entlarvend. Weil ich dachte, einer der Protagonisten sei zu kenntlich, ließ ich es sein. Wenn ich schon darüber geschrieben hätte, dann auch ehrlich, wenn auch, ohne Namen zu nennen. Kennst du das? Einen Traum unter den Tisch fallen lassen, aus Diskretion?

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    1. Nee, das kenne ich so nicht. So einen Traum würde ich zwar dann nicht veröffentlichen, aber in meine Datenbank kommt er trotzdem. Meist kürze ich ja in den Träumen sowieso auch mit den Anfangsbuchstaben des Namens ab, aber wenn das Auftreten dieser Person besonders pikant ist, tausche ich die Anfangsbuchstaben manchmal auch gegen andere aus. *gg* Wenn ich Träume nicht aufschreibe, dann meist entweder aus reiner Faulheit oder weil mir die Botschaft des Traumes unangenehm und dabei ziemlich offensichtlich ist. Davon hatte ich erst in der letzten Nacht wieder einen Traum, den ich nicht aufschrieb. Ich träumte von einem Dämonenkind, welches die ganze Zeit vor sich hin starrte und mir unheimlich war. Deshalb machte ich mich aus dem Staub. Jemand anders kann in diesem Traum vermutlich keine Botschaft entdecken, aber für mich ist sie ziemlich offensichtlich und führt dazu, daß ich mich etwas schuldbewußt fühle. Aber genau durch diesen Hinweis konnte ich das, wie mir scheint, heute in mir klären.

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