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Dienstag, 8. Oktober 2019

Kichernde Hexen, ihr Schuss und andere Unpäßlichkeiten

Auf Facebook und Instagram bin ich immer noch gesperrt, es tut sich nichts, aber egal. Instagram ist ja eh nur Spielerei und gerade, wenn ich anfange, etwas mitzuspielen, werde ich ausgesperrt. Wobei das stimmt eigentlich nicht, denn Fotos kann ich lustigerweise noch posten, nur kann ich nichts mehr dazu schreiben. ich kann auch keine Kommentare schreiben oder beantworten, kann niemandem mehr folgen und keine Beiträge liken - aber Fotos posten! Ich habe denn auch Bilder von meinen Turnereien gegen Rücken auf der Akupressurmatte dort hochgeladen. Irgendwie ist es sogar richtig entspannt, wenn man sonst nichts mehr machen kann und ich habe eine Ausrede dafür, wie fein! Dennoch spiele ich eh lieber woanders. Wobei meine gesperrte Seite auf Facebook blöd ist für die, die sich über Facebook über neue Inhalte informieren, wozu diese Seite ja eigentlich gedacht war.

Die kichernden Hexen sind nun immer häufiger auf meinem Balkon anzutreffen und fliegen nicht mehr nur an meinem Fenster vorüber. Kichernde Hexen nenne ich die Eichelhäher, die sich neben dem Herrn Specht, den man an den Sommermorgen häufig verträumt hämmern hörte, inzwischen ebenfalls vermehrt auf unserem Hof  niedergelassen haben. Und wenn ein Eichelhäher rufend vorüberfliegt, klingt das tatsächlich immer so, als würde eine kichernde Hexe auf dem Besenstiel vorbeifliegen. Anscheinend hat der Eichelhäher seinen Wintervorrat auf meinem Balkon, denn ich sehe ihn jetzt häufig in den Balkonkästen stochern. Dabei brauche ich doch gar keine Eichen auf dem Balkon!
Im Buch "Tierboten" von Angela Kämper heißt es "Es geht darum, nun besonders gut auf dich Acht zu geben, gut auf dich aufzupassen. Du scheinst im Moment dazu zu neigen, dich in gefährliche Situationen zu begeben oder aber eine Gefahr, die um dich herum lauert, zu übersehen..." Wenn ich so betrachte, was mir Woche für Woche gerade widerfährt, könnte direkt etwas dran sein. Jede Woche irgendein neues Schlamassel. Wenn diese Pechsträhne den Rest des Jahres anhält, kann ich wahrscheinlich sogar froh sein, hier lebend rauszukommen.
Manchmal frage ich mich, warum ich meinen Frust über diese Pechsträhne eigentlich nicht auch ordentlich in den sozialen Medien an anderen abreagiere, so wie das nicht wenige gerne tun. Ich könnte als Troll einer Menge Leute meine Meinung geigen, richtig viel Spaß haben, und würde ebenfalls genug Inhalte finden, um sie als Spam zu melden. Allerdings weiß ich genau, daß ich mich hinterher über die sinnlos verschwendete Zeit ärgern würde, wo man Frust doch so viel besser und sinnvoller abreagieren kann, z.B. durchs Tanzen. Und als netten Nebeneffekt kriegt man sogar noch einen tollen Körper und kann sich mächtig über die eigenen Fortschritte freuen. Das ist effiziente und effektive Gefühlshygiene!

Leider hat mir in den letzten Wochen jedoch der Rücken etwas einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hatte dauernd das Gefühl, daß im Becken irgendein Nerv eingeklemmt ist. Es zog extrem schmerzhaft vom ISG über das seitliche Gesäß in den vorderen Oberschenkel hinein. Auch das Springen war ziemlich schmerzhaft, weshalb ich auf das Tanzen zu Hause verzichtete. Aber auf den Contemporary-Kurs wollte ich keinesfalls verzichten, es war allerdings mit Schmerzen doch eher ein zweifelhaftes Vegnügen (und dennoch Spaß), zumal es von Mal zu Mal auch anstrengender auf dem Boden wurde. Beim letzten Mal vor den Ferien mußte ich schließlich bei einer halben Rückwärtsrolle auf dem harten Boden passen. Ich vermute aber, daß ich sogar ohne Rückenschmerzen Probleme gehabt hätte, weil ich es total unangenehm finde, mit meinen Rückenwirbeln mit Schwung auf dem harten Boden zu rollen. Ich frage mich, ob das andere nicht auch unangenehm finden, aber vielleicht gibt es ja ebenfalls irgendeinen Trick, um seine Rückenwirbel weich zu machen oder die anderen haben nicht so vorstehende Rückenwirbel wie ich. Jedenfalls bin ich ganz froh, daß jetzt erstmal zwei Wochen Ferien sind, um meinem Rücken Ruhe zu gönnen.

Am Samstag dann machte ich nur eine leichte vorbeugende Bewegung zur Seite, spürte etwas wie eine Sehne am ISG wegschnellen und seitdem scheint der Nerv wieder frei zu sein. Der Rücken war schlagartig besser, der stechende Schmerz verschwunden, trotzdem tut es noch etwas weh, egal wieviel ich meine Faszien rolle. Vermutlich muß sich der Nerv und das Gewebe nach dieser Blockade erstmal regenerieren. Doch böse Ironie des Schicksals - gerade hatte sich die Blockade in meinem Rücken gelöst, als ich mir nur eine halbe Stunde später einen Zahn ausbiß. Nur eine Außenwand steht noch, ansonsten ist alles samt Füllung weg. Heute vormittag war ich beim Zahnarzt und darf mich jetzt am 25.10. auf die mir völlig neue Erfahrung einer Wurzelbehandlung freuen. Yeah! Dabei war dies eines der Dinge, die ich nicht auf meiner Liste mit Dingen hatte, die ich unbedingt noch erleben möchte bevor ich sterbe. Da es ein schwieriger Fall ist, kann die Wurzelbehandlung mit Aufbau aber auch schiefgehen und dann muß ein Impantat rein. Das wäre dann ebenfalls mein erstes(also an den Zähnen). Doch meine "schöne" Wurzel hat die Zahnärztin anscheinend überredet, es zu versuchen.

Nebeneffekt dieses Dramas ist, daß ich zur Zeit nur noch Suppen esse, aber zum Glück ist ja im Moment die richtige Suppen- und Eintopfzeit, in der man derartiges gerne geniesst. Gleichzeitig habe ich jetzt wieder radikal alles an Zucker und Brot gestrichen, um den Zahn so lange durchzupäppeln und für die bestmöglichen Voraussetzungen dieses Eingriffs zu sorgen. Positiv dabei ist, daß durch diese etwas unfreiwillige Diät sogleich die im Sommer hinzugewonnenen Pfunde purzeln.
Der Zahn ist allerdings kein Grund, weiterhin nicht zu tanzen, wenn der Rücken inzwischen besser ist. Auch das Springen geht wieder, weshalb ich sofort nach langer Zeit eine Cardiosession einlegte. Und es ging trotz der Pause ganz gut, obwohl ich eher leichtere Choreos auswählte.

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