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Mittwoch, 4. Dezember 2019

Weihrauch und der Teufel

Letztens kam mir die Idee, mal wieder ein kleines Ritual auszuführen und meine Wohnung mit Weihrauch zu räuchern. Eigentlich beabsichtige ich mit sowas nichts weiter, außer ein wenig innere Beruhigung. Gerade in Zeiten des Chaos und der Unsicherheit können Rituale eine erstaunliche Kraft entwickeln, aus der wiederum neuer Halt und Zuversicht entspringen. Daran sieht man, wie auch kleine Handlungen stets mit dem Unbewußten verbunden sind, bzw. wie Gedanken durch Handlungen verstärkt werden. Nicht umsonst sind ja diese kleinen Glücksrituale so beliebt. Wahrscheinlich sind die ebenfalls noch ein Überbleibsel unserer uralten schamanischen Traditionen. Ich vollzog also das Ritual und am nächsten Tag bekam ich mit, daß sich in der Nachbarwohnung des anderen Hauses etwas tat. Es klang, als würden die Leute dort ausziehen und in der Tat - seitdem sind Babygeschrei und Asthmageröchel Vergangenheit und waren nie wieder gehört. Das hat mich nun allerdings noch nicht so sehr beschäftigt. Erst als ich ungefähr eine Woche später mitbekam, daß die Suchtopfer unter mir ebenfalls ausziehen, gab mir das zu denken. Ist schon irgendwie witzig - da räuchert man einmal seit Jahren in seiner Wohnung mit Weihrauch und plötzlich flüchten alle nervigen Nachbarn aus den Wohnungen. *lol* (Und die Wohnungen sind glücklicherweise absolut geruchsdicht, weshalb ich den Zigarettenqualm immer nur beim Lüften im Zimmer hatte. An Sommerabenden aber schlimm genug.) Als ich das meiner Schwägerin erzählte, meinte die zu mir: "Dann hast du alles richtig gemacht!" Inzwischen steht ein neuer Name an der Wohnung unter mir, ich habe aber noch nicht viel gehört und weiß nicht, ob schon jemand drin ist. Vorsichtshalber tanze ich wie immer nur in der Küche.

Stamp on the ground

6 Kommentare:

  1. Zigarettenqualm und trockenen Husten von morgens bis abends hatte ich früher auch von der Wohnung unter mir. Warum bin ich nicht auf die Idee mit dem Weihrauch gekommen? :-)

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  2. Zigarettenqualm und trockenen Husten hatte ich früher auch in der Wohnung...dann hab' ich aufgehört zu rauchen und der Spuk war verschwunden. :D
    Wobei ich mir noch nicht ganz sicher bin ob ich alternativ dazu Weihrauch jetzt so prächtig fände...aber wenn sie damit die lästigen Mitbewohner loswerden können, erscheint mir der Einsatz sicherlich nicht zu hoch um sich mit dem muffeligen Geruch des Harzes anzufreunden. ;)

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    1. Die Alternative Weihrauch hat man ja auch nur einmal (in zehn Jahren ungefähr bei mir) und nicht jeden Tag. Da geht das mit dem muffeligen Geruch schon mal. Ist ja am nächsten Tag weg. ;-)

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    2. .... wenn man nicht Gefallen daran gefunden hat.

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    3. Na ja, jeden Tag hätte ich diesen Geruch in der Tat nicht gerne, obwohl Weihrauch antidepressiv und beruhigend wirken soll.

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