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Sonntag, 22. März 2020

Geht doch

In China ist die Luft jetzt sauber und auch in Italien ist die Luftverschmutzung in den letzten Tagen plötzlich merklich zurückgegangen. Auf einmal geht alles, während vorher in den Klimakonferenzen nur salbungsvolle Reden geschwungen wurden. Und die Experten wundern sich, warum in den Gebieten mit der stärksten Luftverschmutzung die meisten Toten zu beklagen sind. Also dafür muß ich kein Experte sein, dafür reicht mir bereits der normale Menschenverstand, um zu verstehen, daß in Gebieten, wo die Lungen stärker vorgeschädigt sind durch die Luftverschmutzung, dementsprechend mehr Komplikationen, d.h. Lungenentzündungen auftreten und damit auch mehr Tote. Ist ziemlich logisch. Es ist schon relativ lächerlich, wenn manche Leute immer noch ihre "Will ich nicht sehen"- Brille aufbehalten, obwohl es offensichtlicher gar nicht sein kann. Und stellt euch rein theoretisch mal vor, wir würden in einigen Jahren feststellen, daß Corona unser Klima gerettet hat. Neben dieser positiven Nebenwirkung wäre es doch auch etwas beschämend.

Die neue Kontaktregelung in Deutschland wirft jetzt aber erstmal einige Fragen auf. Wenn Notärzte und Feuerwehr z.B. immer zu zweit sind und einen Patienten mitnehmen, sind es dann schon drei. Oder wenn so ein Unfall wie am Dienstag auf der Rolltreppe passiert und mehrere Leute helfen wollen. Müssen die dann erst "Schnick Schnack Schnuck" spielen, um auszulosen, wer helfen darf? Oder wenn ich ein Nachbarpärchen auf der Treppe treffe und ihnen nicht ausweichen kann. Oder wenn ich Handwerker in die Wohnung lassen muß, die eben keine Familie sind. Oder im Supermarkt - dürfen da nun immer nur zwei Personen zusammen am Regal stehen? Und was ist mit den ganzen Unternehmen, die kein Homeoffice machen, weil sie Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs produzieren? Diese werden ja weiterhin benötigt, aber dort werden sicherlich mehr als zwei Personen am Werk sein.

Apropos Lebensmittel. Wenn ich daran denke, wieviel Lebensmittel wahrscheinlich nach dieser Krise unverbraucht weggeschmissen werden, von eben jenen, die völlig maßlos alles zusammengerafft und gebunkert haben, macht mich das echt traurig. Wenn ich an der Macht wäre, würde ich nach der Krise erstmal jeden davon unter Quarantäne stellen und erst wieder rauslassen, wenn alles verbraucht und aufgegessen ist. Oder vielleicht auch noch ein paar Tage bis eine Woche Fasten-Quarantäne dranhängen. Denn ich glaube, die Leute, die sowas machen, sind vermutlich diejenigen, die überhaupt kein Kontakt mehr zu ihrem Körper haben und denken, daß sie von einer ausgefallenen Mahlzeit schon Hungers sterben. Aber der Körper kann viel mehr als Essen zu verwerten. Und es wäre an der Zeit, daß Menschen, die das noch nicht wissen und deshalb Panik schieben, mal wieder in ihre Macht kommen. Jedenfalls sind jetzt jene klar im Vorteil und viel gelassener, die in irgendeiner Form mit Fasten Erfahrung haben. Und zu allem Überfluß stärkt moderates Fasten auch noch das Immunsystem, also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe!

3 Kommentare:

  1. Notärzte und Feuerwehr + ein Patient dürfte unter den gegebenen Umständen zu rechtfertigen sein.
    2 Handwerker + Sie in Ihrer Wohnung, hier müssten 2 m Abstand drin sein, oder? Ich überlege auch grade, ob ich den Auftrag, die Wasseruhr im Keller auszutauschen, vllt. am besten jetzt gebe, denn da muss ich nur die Kellertür offen stehen lassen, der Rest wird ohne meine Anwesenheit erledigt.
    Auf der Treppe ist es m.E. noch zulässig bzw. unvermeidbar, an jem. vorbeizugehen, nur nicht stehenbleiben und ein Schwätzchen halten; notfalls die Luft anhalten (mache ich wirklich so!)
    Was mir gestern passiert ist, war nicht unausweichlich, es war eine Unverfrorenheit: Ich fahre ja noch hin und wieder Fahrrad bzw. habe es seither getan, das sah ich als relativ ungefährlich an. Wenn mir aber nun ein Jogger begegnet, der längst seinen Schritt verlangsamt hat, weil vermutlich sein Telefon klingelte, ausgerechnet in dem Moment, in dem er mit mir "auf Augenhöhe" ist, meint, einen keuchenden Luftstoß in meine Richtung schicken zu müssen, dann finde ich das nicht mehr akzeptabel. Aber das ist ganz sicher nicht der Zeitpunkt, mit dem darüber zu streiten!

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    1. In meiner Wohnung wäre teilweise nicht mal ein Abstand von 1,50 m möglich, da sie so klein ist. Allein mein Flur ist nur 1,50 m breit und mein Badezimmer 2,20 x 1,50m. Wenn jetzt ein Rohrbruch wäre, könnte ich mich natürlich in die andere Ecke der Wohnung verkrümeln, aber so ganz ohne Aufsicht und Kontrolle hat man ja oft nur Ärger.
      Was den Jogger betrifft, würde ich meinen, wenn jemand noch joggen kann, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, daß derjenige infiziert ist. Aber die Luft von anderen hat jetzt niemand mehr gerne im Gesicht.

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  2. Nun ja, eine Inkubationszeit von zwei Wochen lässt noch Zeit zum Joggen.

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