ThingsGuide

Freitag, 27. März 2020

Und schwupps...

>>kaum spricht man vom Teufel, äh Handwerker, ist er auch schon da. Ich fand gestern im Briefkasten die Ankündigung, daß meine Heizungsfirma am Montag in die Wohnung will, um den Heizkostenverteiler im Wohnzimmer zu überprüfen. Keine Ahnung, warum der überprüft werden muß, denn der wurde eigentlich erst vor einiger Zeit ausgewechselt. Es könnte sein, daß ich zu wenig verbrauche, denn ich hatte im letzten Jahr ein Guthaben von über 200 EUR bei der Betriebskostenabrechnung. Aber da kommen die ausgerechnet jetzt auf diese Idee? Wenn ich nicht zufällig zum Briefkasten runtergelatscht wäre, was ich eigentlich nicht vorhatte, denn ich erhalte nicht viel Post, hätte ich gar nichts davon mitbekommen und am Montag wahrscheinlich nicht aufgemacht. Normalerweise kommen die immer zu zweit, aber im Anschreiben ist nur ein Kundentechniker genannt. Ich überlege ja, ob ich, wenn die bei mir klingeln, hinter der Tür erstmal eine Runde huste. Mal schauen, was passiert. Könnte aber auch sein, daß dann sehr viele Leute in weißen Schutzanzügen plötzlich zu mir wollen.

Außerdem fand ich im Briefkasten einen Appell meiner Hausverwaltung, keine Klopapierersatzprodukte wie Feuchttücher, Küchenpapier und so weiter ins Klo zu schmeißen, um die Funktionsfähigkeit der sanitären Anlagen weiterhin zu gewährleisten, da man nicht wisse, ob die Notdienste noch zuverlässig arbeiten. >>Da hatte also die Hausverwaltung denselben Gedanken wie ich und vermutlich gibt es tatsächlich Dumme, die so etwas tun. Aber nicht nur Dummheit zeigt sich gerade vermehrt bei den Menschen, sondern auch andere häßliche Fratzen. Besonders die sozialen Netzwerke sind gerade das groteskeste Schattentheater. Ich schaue ja nur sehr selten rein, aber manchmal bin ich eben doch neugierig. Man hört sogar im realen Leben, daß sich Leute um Klopapier prügeln oder Infizierte dissen und angreifen. Es ist erstaunlich, wieviele Menschen sich schon in einer vergleichsweise kleinen Krise, in der man ja noch nichtmal völlig hilflos ist im Vergleich zu anderen großen Katastrophen,  nicht mehr Griff haben und von ihren Ängsten so abgespalten sind, daß sie jetzt auf einmal komplett überreagieren. Sowas macht mehr müde als jedes Virus.

>>Die letzten zwei Tage habe ich mich von Shirataki-Nudeln ernährt, und ich muß sagen, wenn man sie nicht nur 20 min kocht, sondern hinterher noch ordentlich lange in Butter anbrät, sind sie einigermaßen erträglich. Doch um so eine Prozedur künftig in Kauf zu nehmen, müßte mir ein Nahrungsmittel schon etwas mehr zu bieten haben. Deshalb werde ich diese Nudeln sicher nicht mehr kaufen. Als nächstes sind dann die komisch schäumenden Erbsennudeln, getrocknete Mangos und die halbe Tüte Buchweizengrütze dran. Ich habe auch noch jede Menge getrocknete Shitakepilze da, weiß aber nicht, was ich damit anfangen soll.


2 Kommentare:

  1. ich vermute mal, dass die Ableserei und Wartungsservice-Termine ein zentrales Standbein in den Haustechnik-Firmen sind, und wenn sie es auf einen Mitarbeiter reduzieren können, die Hygienevorschriften beachten, dann versuchen dieses Standbein der Firma am Laufen zu halten. Ich hatte ja gerade einen Schornsteinfegertermin, den ich auch gerne verschoben hätte auf das Happy End, aber dann hab ich gelesen, dass diese Verordnung Vorrang hat, die besagt, dass Gasfeuerstätten (also z. B. Gasthermen) regelmäßig auf Abgase kontrolliert werden müssen, und es nur für Risikogruppen spätere Termine gibt, die müssen dann so ein Formular ausfüllen, worauf der Status Risikopatient beruht. Ächz. Mein Schornsteinfeger hatte Handschuhe an, aber keinen Mundschutz, ich kenne ihn schon ein paar Jahre, deswegen war er kommunikativ wie immer, ich legte ihm nah, nicht so viel zu sprechen... an was man alles denken muss. Der besucht zahllose Wohnungen jeden Tag, da kann schon mal was rumschwirren, auch in seiner Spucke...

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    1. Mein Plan ist, im 1,50 m breiten Flur nicht zu atmen. Im Wohnzimmer kann ich es dann wieder, da ist etwas mehr Platz. Mal schauen, ob der Plan aufgeht.

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