ThingsGuide

Mittwoch, 3. Juni 2020

Vergeßlich und Tanzen vs. Fitness

Als ich heute mal wieder auf Futtersuche war, hatte ich mir extra, trotz des warmen Sommerwetters, mein Schlauchtuch um den Hals gemacht, um es im Supermarkt wie gehabt als Mund- und Naseschutz zu benutzen. Allerdings bin ich dann einfach so in den Supermarkt hineinmarschiert und habe mich eine ganze Weile dort umgeschaut, ohne daran zu denken, es hoch zu ziehen. Doch merkwürdigerweise hat niemand etwas gesagt, ja, ich hatte sogar den Eindruck, daß es niemandem wirklich aufgefallen ist. Denn wenn man mich irgendwie komisch angeguckt hätte, hätte ich es vielleicht eher bemerkt, doch es kamen keine Blicke, jedenfalls keine anderen als sonst. Erst als ich selbst dann mal auf andere Leute geschaut und den Mundschutz gesehen habe, fiel es mir endlich ein. 

In der Tanzschule in meiner Nähe sollen ab nächster Woche wieder Kurse angeboten werden. Allerdings muß ich ehrlich sagen, auf Zumba mit Mundschutz hätte ich weniger Lust. Beim Zumba schwitze ich auch so schon genug und bekomme kaum Luft. Bei Gesellschaftstänzen geht es ja etwas ruhiger zu, so daß es vielleicht nicht so das Problem ist. Ich stelle es mir nur seltsam vor, wenn man sich dann mit Mundschutz gegenübersteht. Auch auf Youtube kann man inzwischen Tanzvideos mit Mundschutz anschauen, was ich aber nicht mache, denn ich bekomme bereits vom Zuschauen keine Luft, mal ganz abgesehen davon, daß ich Tanzen mit Mundschutz auch nicht sehr ästhetisch finde, ausgenommen vielleicht Bauchtanz.
Als ich das von der Tanzschule las, fand ich durch Zufall den Live-Stream, mit welchem sie in den vergangenen Wochen Kurse online übertragen haben. Und noch zufälligerweise wurde heute genau Zumba übertragen, bevor es in der nächsten Woche richtig los geht. Also dachte ich mir, ich schau doch mal rein, dann sehe ich wenigstens gleich, ob das überhaupt etwas für mich ist. Im Sportverein geht das Training zwar ebenfalls wieder los, aber halt ohne Zumba. 

Nun ja, ich habe mir den Stream angeschaut und sogar gleich mitgemacht, und zwar durchgehend, das war aber nicht besonders schwer. Neben fast ausschließlich leichten Zumbaschritten, waren es ebenfalls viele einfache Aerobicbewegungen. Die Musik war wenig exklusiv. Zwei Lieder kannte ich bereits von Zumba für Playstation, ein Lied haben wir in meinem ersten Zumba-Kurs getanzt. Damals habe ich es gerne getanzt, da war die Choreo aber viel schöner. Im Stream war es alles wenig tänzerisch und so mit diesem reinen, zumindest für mich wenig ansprechenden Fitnessflair. Da hätte ich irgendwie von einer Tanzschule etwas anderes erwartet, zumal ich ja weiß, daß es auch anders geht. Mag sein, daß die Instructorin es extra pur gehalten hat, damit die Leute zu Hause keine Unfälle bauen oder bei der Stange bleiben, vielleicht hat sie aber auch Skrupel, schönere Choreographien online zu stellen, aus Angst, daß die geklaut werden. Jedenfalls hat das aber in mir wenig Lust geweckt, mich dort anzumelden. Wenn man wirklich mal nur einfach locker und entspannt sich mit anderen zusammen bewegen will, wäre es ab und zu ok, aber dauerhaft wäre es vermutlich kein Kurs um mich tatsächlich zu motivieren. Also wird es wohl doch weiterhin beim Tanzen zu Hause bleiben. 

Ich bin da sowieso irgendwie komisch: beim Tanzen, besonders wenn es cool aussieht, kann man mir fast jede Anstrengung andrehen und unterjubeln, vor allem wenn ich es auch tänzerisch und spielerisch üben kann, aber sobald etwas nur nach Fitness aussieht, ist es zwar mal in Ordnung es mitzumachen, aber weder motiviert mich das irgendwie, noch weckt das in mir besonderes Interesse oder Freude. Genau deshalb tanze ich ja lieber, als in ein Fitnesscenter zu gehen! Und gerade beim Zumba schätze ich es, daß es auf diese spielerische Weise fit macht. Da finde ich es richtig schade, wenn ich dann beim Zumba zur Musik ganze Reihen von Squats machen soll, als würde ich reine Fitness trainieren, obwohl man tänzerisch zum Beispiel viel schöner Drops machen kann, die auch noch cool aussehen und die man super in abwechslungsreiche Choreos einbauen kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß am Anfang schon ein Drop, also einmal runter und ohne Abstützen wieder hoch, ausreicht, um hinterher seine Muskeln zu spüren. Inzwischen könnte ich mehrere Drops in eine Choreo einbauen (ab einer bestimmten Anzahl würde allerdings mein Aufrichten weniger leicht und eher gequält wirken). Und dieser Kraftzuwachs kam fast von alleine und auch noch spielerisch, so ziemlich ohne jede drögen Squats. Zum Beispiel. Witzigerweise mache ich aber seit ich tanze tatsächlich zu Hause sogar viel mehr Fitnessübungen - nicht weil es mir so viel Spaß macht, sondern weil es mich wurmt, wenn mir für irgendetwas die körperlichen Fähigkeiten fehlen. Dadurch bin ich dann motiviert, auch mal in den sauren Apfel zu beißen und eine zeitlang  Übungen zu machen. Aber eben nur zu Hause. Wenn ich zum Tanzen woanders hingehe, wo ich Platz und Musik habe, dann möchte ich diese Gelegenheit nicht mit Fitnessübungen vertun. 

Und zur allgemeinen Entspannung verlinke ich mal heute ein wenig Katzencontent - das muß wahre Katzenliebe sein, wenn das Kätzchen sogar ins Wasser geht und schwimmt! Als ich in jungen Jahren zur Katzenmami wurde, nahm ich mein Kätzchen ja auch gerne mit runter zum Spielen auf die Straße und den Hof, allerdings saß die nicht auf meiner Schulter, sondern kroch immer in meine Jacke rein, bis nur noch die Öhrchen und die Augen herausblitzten. Ich glaube jedoch nicht, daß sie mir irgendwohin hinterhergeschwommen wäre. Wasser war stets ein Drama - die beiden Male, die sie in ihrem Leben gebadet wurde, hat sie einen Aufstand veranstaltet, als würde man sie abschlachten wollen.  


Keine Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Die Kommentare werden im Tresor gebunkert und bei Gefallen freigeschaltet. ,-)