ThingsGuide

Freitag, 2. Oktober 2020

Luzider Schabernack und bin ich jetzt wach?

Also daß ich dreimal hintereinander Aufwachträume habe, kommt auch eher selten vor, aber wenn diese Träume gleichzeitig luzide sind, ist das witzig. Sobald ich merke, daß ich in einem luziden Traum "gefangen" bin, überlege ich fieberhaft, was ich denn anstellen könnte, das im normalen Leben nicht möglich ist. Mein All time favourite ist natürlich das Fliegen. Komischerweise bin ich in solch einem Traum noch nie auf die Idee gekommen, zu tanzen, dabei wäre es ja sicher auch mal ein Erlebnis, völlig ohne körperliche Grenzen zu tanzen. Vielleicht sollte ich mir eine Luzide-Abenteuer-Wunschliste schreiben und auswendig lernen, damit mir bei entsprechender Gelegenheit mehr einfällt, als zu fliegen.

Jedenfalls wachte ich das erste Mal auf und war zuerst der Meinung wirklich wach zu sein. Doch dann merkte ich, daß Dinge nicht stimmen, z.B. mit dem Mobiliar um mein Bett herum. So einen komischen Tisch über dem Bettende habe ich real nicht. So langsam dämmerte mir, daß dies immer noch ein Traum ist und zuerst wurde mir mulmig, da ich die Erfahrung gemacht habe, daß in solch extrem realistischen Träumen oft gruselige Sachen passieren. Doch wurde mir auch bewußt, daß ich ja eigentlich selbst in der Hand habe, was passiert, wenn ich träume. Also schimpfte ich erst einmal drohend in die Luft, quasi den Traum an, und meinte: "Laß dir ja nicht einfallen, daß hier irgendetwas Unheimliches erscheint!" Dann überlegte ich, was ich denn jetzt anfange mit diesem luziden Erlebnis bis ich wirklich aufwache. Fliegen ist ja immer toll, also gleich mal probieren, ob ich hoch bis zur Decke komme. Leicht machen, noch ein bißchen leichter, ah schon schwebe ich und erreiche die Decke. Ich entscheide mich, aus dem Zimmer zu fliegen und mich mal ein bißchen umzuschauen, was draußen so ist. Ich lande in einer seltsamen Halle mit Pfeilern, die unten auf einer breiten Welle ruhen, sich aber nach oben hin extrem dünn verjüngen. Nun steht mir eine Frau gegenüber, also genauer gesagt nicht gegenüber, sondern schräg unter mir. Bei dem Gedanken, daß sie es vielleicht seltsam finden könnte, mich fliegen zu sehen, kommt mir eine spitzbübige Idee. Ich werde einfach einen Engel spielen, wie man sie aus der Bibel kennt. Sofort strecke ich meine Arme seitlich aus und spreche salbungsvoll: "Fürchte dich nicht! Denn du bist auserwählt!" Leider reagiert die Frau gar nicht, sondern dreht sich nur um und geht weg. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich überhaupt gesehen hat. Also fliege ich hinter ihr her und gebe noch etwas hartnäckiger den Engel, mit dem Ergebnis, daß sie sich irgendwann genervt, aber keineswegs beeindruckt umdreht und sinngemäß sowas sagt wie, ich solle abhauen. Nun ja, hat wohl nicht geklappt mit dem Engelstreich, aber es kümmert mich nicht sehr. Dann fliege ich eben noch ein bißchen umher.

Und schon wache ich erneut auf, erinnere mich aber noch an das vorherige Erlebnis. Bin ich nun wirklich wach? Ich kann mich gar nicht erinnern, daß der Traum zuende gegangen ist! Doch nach und nach wird mir klar, daß ich noch immer träume. Schon deshalb, weil vor meinem Fenster eine riesige fliegende Untertasse im Himmel hängt. Diese strahlt viele bunte Lichter ab, vor allem in pink, welche durch Löcher im schwarzen Rollo auf der anderen Fensterseite dringen. Dabei beginnen sie zu wirbeln und zu vibrieren, wie ein großes rundes bewegtes Kaleidoskop. Dieser Anblick macht mich schwindlig und hypnotisiert mich anscheinend, denn danach weiß ich nichts mehr, bis ich erneut erwache.

Bin ich denn jetzt endlich wach? Mir schwant schon, daß dies nicht der Fall ist. Man, diese Träume sind aber auch hartnäckig! Und nun? Fliege ich jetzt wieder? Aber immer nur fliegen ist ja auch ein bißchen langweilig. Was könnte ich denn sonst noch so machen? Da ich weiß, daß es ein Traum ist, aber nicht so richtig mit diesem Traum etwas anzufangen, marschiere ich ein bißchen wie ein Elefant im Porzellanladen durch ihn hindurch, was nur chaotische Erinnerungen hinterläßt, bis ich schließlich tatsächlich aufwache. Dessen bin ich mir aber anfangs gar nicht so sicher. Ich sondiere erst vorsichtig meine Umgebung und halte nach seltsamen Dingen Ausschau, bis ich es wirklich glaube.

2 Kommentare:

  1. Krass... SOOOO luzid war ich noch nicht (maximal kann ich "weiterträumen", nachdem ich aufs Töpfchen gegangen bin und im Halbschlaf träumen mit dem Bewusstsein, dass ich im Halbschlaf träume). Aber derartig bewusst zu steuern - toll!!! Spannend!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, finde ich auch spannend. Leider kann ich solche luziden Träume aber nicht bewußt hervorrufen. Ich merke aber sofort, wenn es zufällig soweit ist. ;-)

      Löschen

Die Kommentare werden im Tresor gebunkert und bei Gefallen freigeschaltet. ,-)