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Sonntag, 29. November 2020

Hardcore-Weihnachten

Jetzt erst recht! Das ist vermutlich ein beliebtes Motto von mir. Vielleicht habe ich deshalb erst mit 45 Jahren angefangen zu tanzen, denn als Kind oder Jugendlicher damit zu beginnen, kann ja jeder. Und auch in diesem Jahr denke ich mir, gerade was Weihnachten betrifft - jetzt erst recht! Die Voraussetzungen für ein wirklich genussvolles und besinnliches Weihnachtsfest sind zur Zeit ja besser denn je, da viele stressige Vorweihnachtsaktivitäten wegfallen und es in diesem Jahr wunderbar ruhig ist. Während in den vergangenen Jahren das Gebimmel an der Haustür so ab Ende November bis zum Weihnachtsfest unerträgliche Ausmaße annahm, da viele ungebetene Gäste diese Zeit gerne für Umfragen, Spendensammlungen oder was weiß ich nutzen (ich weiß das nicht so genau, da ich nie aufmache, wenn ich niemanden erwarte), ist es in diesem Jahr himmlisch ruhig. Nur sehr selten klingelt der Postbote, der mir dann ein Päckchen vor die Türe wirft. Nun definiert jeder genussvolle und besinnliche Weihnachten anders, aber für mich hat Weihnachten definitiv nichts mit Highlife und vielen Weihnachtsfeiern zu tun. Ein bißchen Konsum ist ganz ok, schließlich möchte man sich und andere gerne beschenken, aber nie so, daß es meine Besinnlichkeit stört. Stattdessen verbinde ich Weihnachten seltsamerweise vor allem damit, Geschichten aus dem Radio zu lauschen, am liebsten Literaturlesungen. Ich weiß gar nicht, woher ich das habe, denn eigentlich bin ich gar nicht so der Typ für Hörbücher und Hörspiele, aber pünktlich zum Dezember bekomme ich einen Radiorappel, der genau bis Neujahr anhält. Besonders in den Rauhnächten, wenn der Weihnachtstrubel nachläßt und Stille einkehrt, liebe ich es, mir Geschichten erzählen zu lassen. Und natürlich alles ganz gemütlich, mit Kerzen, weihnachtlicher Deko, einer Kanne Tee und das beste daran - während man lauscht, kann man prima noch anderen weihnachtlichen Aktivitäten nachgehen, wie Basteln oder Backen. Das ist für mich Weihnachten pur. 

Im letzten Jahr hatte ich fast kein Weihnachten, sondern nur Zahnarzt- und Hotelstress. Auch keinen Adventskalender oder Weihnachtsbaum. Um so mehr ein Grund zu sagen - jetzt erst recht! Ich habe beschlossen, in diesem Jahr gibt es bei mir Hardcore-Weihnachten und so stellte ich heute schon mal einen Baum auf und schmückte ihn. Den letzten Baum hatte ich vor sieben Jahren, und ich finde es viel klüger, den Baum bereits zum ersten Advent aufzustellen. Man hat viel länger etwas davon, es reduziert unheimlich viel Stress kurz vor dem Weihnachtsfest selbst, da man sich um den Baum nicht mehr kümmern muß und man kann ihn gleich noch als riesigen Adventskalender mißbrauchen. Ich hatte mir, wie schon mal erwähnt, den ersten Trendraider-Adventskalender gesichert und außerdem später noch den von Simply-Keto bestellt, der Leckereien ohne Zucker und Getreide verspricht. Schließlich hatte ich im letzten Jahr keinen, da muß ich jetzt etwas nachholen. In den Beuteln von Trendraider sind ziemlich viel richtig große Pakete drin und auch die Tütchen von Simply-Keto sind so groß, daß sie in keinen anderen Adventskalender hineinpassen. Um so besser, wenn man dann einen Weihnachtsbaum hat, unter welchem man die Säckchen und Tüten alle aufbauen kann. 

Das Wichtigste für mich am Weihnachtsbaum ist jedoch gar nicht der Baum an sich, sondern der Duft, den er in das Haus bringt. Der schönste Duft überhaupt im Dezember, neben vielleicht dem von frisch gefallenem Schnee - ja, auch der duftet. In der letzten Nacht war draußen so eine neblige Waschküche, daß ich beinahe dachte, es könnte anfangen zu schneien. Leider gibt es kaum noch Fichten zu kaufen, die viel intensiver duften, als die Tannen, die man fast ausschließlich nur noch bekommt, zumindest bei mir. In meiner Kindheit hatten wir immer Fichte und sobald das Fichtengrün im Haus war, duftete es in der ganzen Wohnung nach Wald. Bei den Nordmanntannen hat man davon nicht mehr viel, wobei ich aber mit meiner feinen Nase es im Zimmer, wo der Baum aufgestellt ist, trotzdem noch riechen kann. Mein erster Advent dagegen war dann doch etwas unorthodox, denn ich hatte einen Weihnachtsbaum und daneben mit vielen Kerzen und einer Kanne Tee ein entspanntes Stretch-Programm. Vielleicht sollte ich das für die nächsten Adventssonntage beibehalten. 

Weihnachten 2020

2 Kommentare:

  1. Tolle Idee, den Weihnachtsbaum jetzt schon aufzustellen!

    Die Nordmanntanne erinnert mich an was: Mir flatterte gestern ein Handy-Vertrags-Angebot ins Haus, das mit diversen Geschenken beworben wurde, u.a. sollte man eine Nordmanntanne geschenkt bekommen. Erst im Kleingedruckten war der Fallstrick: Bedingung war der Abschluss von ZWEI Handyverträgen zu je 29,99 monatlich, was dann ausgeschrieben so aussah: 29,99(=59,98). Also, wo 29,99 gleich 59,98 ist, da verzichte ich auf eine Nordmanntanne, am Ende liefern die mir dann eine Nordmanntanne=Fichte ... ;-)

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    1. Es ist immer gut, das Kleingedruckte zu lesen. Wenn sie eine Fichte liefern, dann aber nur die Blaufichte, die man online noch manchmal findet, und nicht die "echten" - gegen die hätte ich persönlich ja nichts einzuwenden. Doch egal was, einen Weihnachtsbaum bekommt man ohne zwei Handyverträge vermutlich billiger. ;-)

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