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Donnerstag, 12. November 2020

Party bei Dieter Bohlen

Das Fax geht los und spuckt unendlich viele bunte Seiten aus, als ich noch in meinen tiefsten Träumen liege. Ich lasse es quietschen und beobachte im Halbschlaf, wie die bunten Blätter zu Boden segeln. Schlaf werde ich heute wohl nicht mehr bekommen. Die Flut hört gar nicht mehr auf, während ich nur ganz langsam wach werde. Schließlich schaffe ich es, aufzustehen und sammle die bunten Blätter ein. Es ist ein dicker Stapel geworden und interessiert blättere ich einige Seiten durch. Es handelt sich um ein Drehbuch! Keine Ahnung, wer da meine Telefonnummer hat und mir Drehbücher faxt - und wozu. Was soll ich damit? Es scheint eine TV-Produktion zu sein. Vielleicht bittet man mich, Aktien davon kaufen. Doch das muß erstmal liegen bleiben, denn mir fällt ein, daß ich zur Geburtstagsparty von Dieter Bohlen eingeladen bin. Das wundert mich ebenfalls ein bißchen, denn ich war zwar bereits früher zwei- bis dreimal auf den großen Parties eingeladen, dann jedoch lange Zeit nicht mehr. Hat er sich jetzt wieder an mich erinnert? Etwas irritiert bin ich darüber, daß diese Geburtstagsparty im November stattfindet, denn meines Wissens hat er im Februar Geburtstag. Aber vielleicht feiert er ja nach. Voller Begeisterung bin ich nicht gerade, doch sowas läßt man sich nicht entgehen. Wer weiß, wann ich das nächste Mal eingeladen werde. 

In den Partyhallen angekommen, werde ich zuerst in eine Schlange von wartenden Menschen eingereiht, welche in einem Raum das Outfit für die Party verpaßt bekommen. Dieses ist nämlich vorgeschrieben, zumindest bei einem Teil der Gäste. Ich gehöre auch dazu. Beim langen Warten werden schon einige Krabben geknabbert und Witzchen gerissen. Viele Krabben liegen auf dem Boden verschüttet, man muß aufpassen, nicht hineinzutreten. Mein vorgeschriebenes Outfit ist leger und ziemlich knapp bemessen. Als ich damit die große Partyhalle betrete, werde ich gleich von Klabauterbach, der am Eingang mit anderen plaudert, doof angemacht, daß man sich zu solchen Anlässen aber anders kleidet. Ich beachte ihn gar nicht und gehe weiter. Der Depp hat wohl noch nicht mitbekommen, daß sich hier nicht jeder sein Outfit aussuchen kann. Interessiert schaue ich mir stattdessen die Einrichtung der großen Partyhalle an. Es gibt eine Einfriedung aus exotischen Palmen für einen inneren Party-Zirkel und ein Partygeschehen außen herum. Überall wimmelt es von Menschen. In den inneren Patry-Zirkel stoße ich gar nicht erst vor. Ich bleibe außen und sehe Klabauterbach und Angela Merkel zusammen auf einer Bank sitzen und plaudern. Klabauterbach trägt eine rote Krawatte, Merkel ein graues Kostüm und beide keinen Mundschutz. Das fällt mir erst jetzt auf, aber Mundschutz trägt hier im Grunde niemand und niemand kümmert sich um Abstände. Doch mehr Sorge macht mir meine luftige Bekleidung - eine Erkältung wäre jetzt nicht so toll, weshalb ich mir von irgendwo eine weiße Bettdecke schnappe und mich darin einwickle. So spaziere ich in den inzwischen im schummrigen Halbdunkel liegenden Garten hinaus. Hier sind kaum Menschen, nur in der Entfernung sieht man einige herumstehen und lachen. Auf einem Gartenpfad entdecke ich eine sehr große und dicke graue Katze. Entzückt nähere ich mich ihr, da ich Unterhaltungen mit Katzen sehr viel spannender finde als solche mit Menschen. Doch alarmiert halte ich inne, als ich mich zu ihr herunterbeugen will, denn irgendwie wirkt diese Katze extrem mißmutig. Grumpy Cat ist gar nichts dagegen und zudem fängt sie auch noch an zu knurren. Nun gut, dann halt nicht. Mit meinen nackten Füßen und der um mich herum schleifenden Bettdecke versuche ich ihr aus dem Weg zu gehen und mache kehrt, doch sie hat nicht mehr vor, mich gehen zu lassen. Knurrend schleicht sie um mich herum und schlägt mit den Krallen nach meinen Füßen. Da hebe ich leicht und lässig meine beiden Beine schräg über den Boden ab, so daß nur noch die Bettdecke ihn berührt. Wie erwartet schlägt die Katze jetzt nach der Bettdecke und verfängt sich mit ihren Krallen darin. Und ich mache mir einen Spaß daraus, die Bettdecke mit der darin verfangenen Katze um mich herum rotieren zu lassen, indem ich mich drehe. Immer schneller und schneller, ich lache, während die Katze bei ihrer unfreiwilligen Karussellfahrt faucht und knurrt. Irgendwann ist auch die schönste Party zuende und auf dem Nachhauseweg denke ich, daß ich ein richtiges Jet-Set-Leben führe. Und ich wundere mich sehr darüber. 

3 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Ist nich von mir, paßt aber wie die Faust auf's Auge - wo er auftaucht geht alles unter. ;-)

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    2. Und ich....Depp... habe tatsächlich erst mal an den HEINER gedacht - unfassbar, gell?

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