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Montag, 1. Februar 2021

FFP2-Maske und Uhrenfluch

Vorhin war ich das erste Mal mit FFP2-Maske einkaufen. Ich habe es so lange hinausgezögert, wie es nur ging, da ich schon ahnte, daß es schwierig werden könnte, aber irgendwann muß man ja mal wieder Beute in die Höhle schleppen. Das Problem ist dabei gar nicht die Atmung - es ist zwar in der Tat anstrengender damit zu atmen, aber man kann es auch einfach als Atemtraining nehmen, weil man so gezwungen wird, tiefer zu atmen. Doch leider habe ich ein Problem mit Druck hinter den Ohren, was genau der Grund ist, warum ich niemals Brillen trage. Denn egal wie gut die Brillen vom Optiker angepaßt werden, früher oder später bekomme ich immer Schmerzen. Bei Brillen im Vergleich zur Maske natürlich später, da die Bügel ja nur aufliegen, aber selbst das reicht bei mir schon. Ich hatte trotzdem die Hoffnung, daß ein Supermarktbesuch schnell genug über die Bühne geht, um nichts davon zu merken. Na ja, das war bei Gummibändern wohl zu zuversichtlich, denn ich habe es bereits nach ca. 15 bis 20 Minuten gespürt und als es länger dauerte, hätte ich mir am liebsten die Maske oder meine Ohren vor Schmerzen abgerissen. Es ist jetzt zwei Stunden her und tut immer noch weh. Keine Ahnung, warum das bei mir so ist, vielleicht weil ich mit 50 noch grün hinter den Ohren bin, aber wenn diese Maskenpflicht für "Ohrenträger" länger anhält, bekomme ich ein ernsthafteres Problem. Denn durch den Supermarkt kann ich meinetwegen noch durchrennen und muß ja nicht so viel kaufen, aber wenn ich mit Öffentlichen in Berlin unterwegs bin, kann es durchaus mal länger dauern, eine Stunde oder mehr sind bei manchen Fahrten locker drin. Zur Zeit meide ich alles, wo ich mit den Öffentlichen hin muß, aber das kann man ja nicht ewig. Ich frage mich, ob es vielleicht dicke Schaumstoffrollen gibt, die man über den Gummi ziehen kann, allerdings bezweifle ich, daß es damit besser ist und vermutlich bekomme ich davon abstehende Ohren. Vielleicht wäre ich ja mit vollständigem Schutzhelm besser bedient. 

Im Discounter kaufte ich mir eine ganz billige Wanduhr als kurzfristigen und vorübergehenden Ersatz für meine Küchenuhr, die sich leider nicht mehr einkriegt. Ich habe bereits im letzten Jahr und auch schon in den Jahren davor das Internet ständig nach einer vernünftigen Küchenuhr durchsucht, die meinem Geschmack entspricht, aber da öffnet sich einem das Tor zur Hölle. Es ist einfach nichts zu kriegen und ich glaube nicht, daß mein Geschmack bei Küchenuhren so abartig ist. Entweder gibt es nur diese total kitschigen Exemplare als Tasse, Kanne, Teller, mit bunten Blümchen usw. oder die unheimeligen Bahnhofsuhren. Diese billige Uhr vom Discounter war natürlich auch nicht wirklich, was ich suchte, sah aber doch etwas vernünftiger aus als die Bahnhofsuhren und zumindest hätte ich endlich wieder die Zeit vor Augen, dachte ich mir. Tja, ich brachte sie also an, sie hing ca. 2 Minuten, dann tippte ich sie an, hatte aber nicht daran gedacht, daß sie in der billigen Plastikhöhlung viel unsicherer hängt, als die andere Uhr mit ihrem Metallbügel - und schwupps, sie fiel runter und zersprang in Scherben. Acht Euro in die Tonne gekloppt. Anscheinend hängt über meiner Küche ein düsterer Fluch, der rigoros verhindert, daß mir dort die Zeit angezeigt wird, ganz besonders jetzt während der Pandemie. 

Auf dem Weg zum Supermarkt kam ich am Sportplatz vorbei und dort bot sich mir auf der "Zuschauerwiese" ein seltsames Bild: ein Mann umarmte einen Baum, bzw. man wußte gar nicht so richtig, ob er den Baum nun umarmt oder doch eher an ihm Halt sucht, um nicht umzufallen, denn er lehnte mit der Wange und Oberkörper an den Baum geschmiegt nach vorne, während der Unterkörper Abstand hielt und die Arme nach unten hingen. Es sah ein bißchen aus wie im Comic, wenn Goofy oder Tom mit einem Baum kollidieren. Vielleicht hatte er ja Kuschelbedarf. Ich glaube die Leute werden jetzt langsam immer seltsamer, was ihnen nicht zu verdenken ist. Diesem Corona-Virus kann man einfach nicht entkommen. So wie ich gestern, als ich mich mal mit einem alten Film ablenken wollte. Schon im ersten Viertel des Films fragt jemand: "Wo sind wir hier eigentlich?" und der Angesprochene antwortet: "Ca. zehn Meilen westlich von Corona." - Toll, danke. - Schließlich endet der Film damit, daß alle feindlichen Marsmännchen an irdischen Viren und Mikroben zugrunde gehen, gegen welche die Menschen immun sind. Das war dann wohl das falsche Pferd....

4 Kommentare:

  1. Hab das Problem mit den Schmerzen hinter den Ohren auch gehabt, aber eine Lösung gefunden indem ich die beiden Schlaufen der Maske mit einem Gummiband zusammenband und diese über den Kopf zog: so sind die beiden Schlaufen über das Gummiband am Hinterkopf miteinander verbunden, ohne dass sie hinter den Ohren anliegen. Vielleicht magst du es auch mal versuchen.

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    1. Danke - genau diese Idee ist mir auch schon gekommen, ich habe es bisher aber noch nicht ausprobiert, weil ich eh nur selten rausgehe und ich bisher den Aufwand gescheut habe. Falls das mit den FFP2-Masken aber doch etwas Längerfristiges wird und ich keine einfachen Schalmasken mehr tragen kann, werde ich es auf jeden Fall versuchen. Hat vermutlich auch den Vorteil, daß man die Masken einfach um den Hals hängend transportieren kann, wenn man sie zwischendurch absetzt.

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  2. Ja, es gibt wohl zwei menschliche Unterarten:
    Die mit Hörohren.
    Und die mit Henkelohren.
    Vielleicht noch ein paar Misch- und Unterarten (um etwa die Schwerhörigen und Gehörlosen nicht unerwähnt zu lassen).
    Ich würde mich Deiner Gruppe zuordnen: Gummiband an den Ohren schmerzt.
    Bänder hinterm Kopf ist eine Alternative mit anderen Begleiterscheinungen.
    Bänder muss man zubinden, Gummiband muss man auch gut anpassen.
    Und beides sieht doof aus. Na ja, die Frisur ist derzeit eh oft suboptimal-egal.

    Ich trage die FFP2 nur, wenn es unbedingt notwendig ist, weil es Vorschrift ist oder weil ich mich sicherer fühle. Ansonsten: runter mit dem Ding!

    Gestern las ich in einer Reformhaus(werbe)zeitschrift von einem Lungenfacharzt (Dr. Köhler):
    "Beim Gesunden ist der Atemwiderstand gerade so erhöht, als würde er vier bis fünf Treppenstufen hochsteigen, das ist wirklich irrelevant."
    Und weiter:
    "Alle Therapiegeräte zum Training der Atmung erhöhen den Atemwiderstand, sie machen quasi das, was die Maske macht."
    An anderer Stelle - jetzt kann ich nicht anders, muss lachen:
    "Spürt man nichts, dann taugt die Maske auch nichts."

    Quintessenz:
    Morgens Zähne putzen, dann Maske auf den Schnüss!
    Dabei finden dann wenigstens meine vielen mit Liebe genähten Masken als häusliches Trainingsgerät eine sinnvolle Verwendung.
    Willste auch eine?

    Ulrike

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    1. Also ich finde ja, es reicht vollkommen, wenn ich unterwegs meinen Atem trainiere, zu Hause trage ich keine (außer, wenn ich sehr selten mal mit Maske tanze). ;-)

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