"In den 1920er-Jahren machte der Physiker Werner Heisenberg (und andere Begründer der Quantenmechanik) eine Entdeckung, die so seltsam ist, dass sich die Welt immer noch nicht so recht damit abgefunden hat. Bei der Beobachtung subatomarer Phänomene ist es unmöglich, den Beobachter (das heißt, den Wissenschaftler, der das Experiment macht) vollständig vom Beobachteten zu trennen. Im Alltag übersieht man diese Tatsache allerdings leicht. Wir sehen das Universum als einen Ort voller einzelner Objekte (Tische und Stühle, Menschen und Planeten), die gelegentlich miteinander interagieren, aber dennoch im Wesentlichen voneinander getrennt bleiben. Auf der subatomaren Ebene erweist sich die Vorstellung der Getrenntheit der Objekte jedoch als vollkommene Illusion. Auf der Ebene winzigster Teilchen ist jedes Objekt des physischen Universums eng mit jedem anderen Objekt verbunden. In Wirklichkeit gibt es überhaupt keine »Objekte« in der Welt, sondern nur energetische Schwingungen und Beziehungen.
Was das bedeutet, sollte eigentlich offensichtlich sein, ist es für viele aber nicht. Es ist unmöglich, die innerste Realität des Universums zu erforschen, ohne sein Bewusstsein einzusetzen. Das Bewusstsein ist nicht nur alles andere als ein unwichtiges Nebenprodukt körperlicher Prozesse, wie ich vor meinem Erlebnis gedacht hatte, es ist auch sehr real, und zwar sehr viel realer als der Rest der physischen Existenz und höchstwahrscheinlich die Basis von allem...
...Vor meinem Erlebnis dort draußen wusste ich zwar generell etwas über all diese modernen wissenschaftlichen Konzepte, aber sie waren weit von mir entfernt. In der Welt, in der ich lebte und mich bewegte — der Welt der Autos und Häuser, der Operationstische und der Patienten, denen es gut oder weniger gut ging, was teilweise auch davon abhängig war, wie erfolgreich ich sie operiert hatte -, waren diese Gegebenheiten der subatomaren Physik nicht sonderlich präsent. Sie mochten wohl wahr sein, aber sie hatten nichts mit meinem Alltag zu tun. Doch als ich meinen physischen Körper hinter mir ließ, erlebte ich diese Fakten unmittelbar, und ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass ich, während ich im Übergangsbereich und im Zentrum war, tatsächlich »wissenschaftlich arbeitete«, auch wenn ich zu der Zeit den Begriff nicht einmal kannte. Es war eine Wissenschaft, die sich auf das wahrste und anspruchsvollste Werkzeug für die wissenschaftliche Forschung stützte, das uns zur Verfügung steht: das Bewusstsein selbst...
...Die Vorherrschaft der ausschließlich auf dem physischen Bereich basierenden wissenschaftlichen Methoden während der letzten vierhundert Jahre stellt ein großes Problem für uns dar. Wir haben den Kontakt zu dem tiefen Mysterrum im Zentrum unserer Existenz verloren: unserem Bewusstsein. Es war (unter verschiedenen Namen und in Form von verschiedenen Weltbildern zum Ausdruck gebracht) in den vormodernen Religionen wohlbekannt und wurde von ihnen gehütet, ist jedoch in unserer säkularen westlichen Kultur in dem Maße verlorengegangen, in dem wir uns von der Macht der modernen Wissenschaft und Technik haben fesseln lassen. Für all die Erfolge der westlichen Zivilisation hat die Welt einen hohen Preis bezahlt, und zwar im Hinblick auf die wichtigste Komponente unserer Existenz: unsere menschliche Seele. Die Schattenseite der Hochtechnologie - moderne Kriegführung, gedankenloser Mord und Selbstmord, Verfall der Innenstädte, ökologische Schäden, katastrophaler Klimawandel, Polarisierung der wirtschaftlichen Ressourcen — ist schlimm genug. Doch was noch viel schlimmer ist: Unsere Konzentration auf den exponentiellen Fortschritt in Wissenschaft und Technologie hat vielen von uns relativ viel Lebenssinn und Freude geraubt und auch das Wissen darüber, wie unser Leben bis in alle Ewigkeit in den großen Plan der Existenz eingebunden ist.
Fragen zur Seele, zum Leben nach dem Tod, zur Reinkarnation, zu Gott und dem Himmel sind mit den Mitteln der konventionellen Wissenschaft schwer zu beantworten, was dann so gedeutet wurde, dass all das möglicherweise gar nicht existiert. Desgleichen entzogen sich erweiterte Bewusstseinsphänomene wie Remote Viewing, außersinnliche Wahrnehmung, Psychokinese, Hellsichtigkeit, Telepathie und Vorauswissen hartnäckig einem auf »standardmäßigen« wissenschaftlichen Untersuchungen basierenden Verständnis. Vor meinem Koma zweifelte ich vor allem deshalb an ihrer Richtigkeit, weil ich sie noch nie auf einer tieferen Ebene erfahren hatte und weil sie nicht ohne Weiteres mit meiner vereinfachenden wissenschaftlichen Sicht der Welt in Einklang gebracht werden konnten. Ebenso wie viele andere wissenschaftliche Skeptiker weıgerte ich mich sogar, mir die Daten genauer anzuschauen, die für Fragen zu diesen Phänomenen relevant waren. Ich fällte vorschnelle Urteile über diese Daten und diejenigen, die sie zur Verfügung stellten, weil meine eingeschränkte Sichtweise es mir nicht erlaubte, mir auch nur eine vage Vorstellung davon zu machen, wie solche Dinge tatsächlich geschehen können. Diejenigen, die behaupten, es gäbe keine Beweise für Phänomene, die auf ein erweitertes Bewusstsein hinweisen, obwohl es überwältigende Belege dafür gibt, sind willentlich unwissend. Sie glauben, dass sie die Wahrheit kennen, ohne sich die Fakten anschauen zu müssen.
Denjenigen, die immer noch in der Falle des wissenschaftlichen Skeptizismus sitzen, empfehle ich das 2007 veröffentlichte Buch 'Irreducible Mind. Toward a Psychology for the 21st Century'. Diese schlüssige wissenschaftliche Analyse erbringt überzeugend den Beweis für ein außerkörperliches Bewusstsein. Irreducible Mind ist das bahnbrechende Werk einer hoch angesehenen Forschergruppe des Fachbereichs für Wahrnehmungsstudien an der University of Virginia. Die Autoren bieten einen erschöpfenden Überblick über die relevanten Daten, und die Schlussfolgerungen daraus sind unumgänglich: Diese Phänomene sind real, und wir müssen versuchen, sie in ihrem Wesen zu verstehen, wenn wir die Realität unserer Existenz begreifen wollen...
...Und zu denken, diese physische Welt sei alles, worauf es ankommt, ist etwa so, als sperrte man sich selbst in einen kleinen Schrank und stellte sich vor, es gäbe außerhalb davon nichts anderes. Und drittens würde ich die entscheidende Macht des Glaubens nennen, die den »Triumph des Geistes über den Körper« erleichtert. Als Medizinstudent war ich oft irritiert über die Macht des Placeboeffekts. Medizinische Studien zur Wirkung von Arzneien müssen daher die etwa 30 Prozent übertreffen, die dem Glauben des Patienten an die Wirksamkeit des ihm verabreichten Medikaments zugeschrieben werden und die auch dann eintritt, wenn es sich dabei um eine völlig unwirksame Substanz handelt. Statt die allem zugrundeliegende Macht des Glaubens und seinen Einfluss auf unsere Gesundheit zu sehen, bewertete die Ärzteschaft das Glas als »halb leer« und den Placeboeffekt eher als Hindernis denn als Beweis für die Wirksamkeit einer Behandlung...."
Von der Heisenbergschen Unschärferelation habe ich wohl schon gehört und gelesen, mich aber noch nicht bemüht, das wirklich vollumfänglich zu verstehen. Ein oder zwei Merksätze mussten mir bisher genügen.
AntwortenLöschenIn diesem Buch wird das nur kurz in diesem Absatz angeschnitten und es als Nicht-Physiker vollumfänglich zu verstehen, ist eh nicht so einfach. Aber wichtig ist, daß man die Konsequenzen und Schlußfolgerungen daraus kennt. Ich lese gerade noch ein anderes Buch über Nahtodeserfahrungen, wo auch sehr viel Physik darin vorkommt und eine sehr spannende Hypothese. Besser als ein Krimi!
LöschenSehr interessant, vom wissenschaftlichen Standpunkt aus. Obwohl ich bei Weitem nicht alles verstehe. Die Frage ist nur: Was mache ich im Leben damit? Ich kaufe nach wie vor einen einzelnen Stuhl, eine Zahnbürste oder Schuhe. Na, davon eher zwei. Trotzdem bleiben es in unserer Wahrnehmung einzelne Objekte und für unser Leben ist es egal, wieviele Elektronen um ihren Kern kreisen.
AntwortenLöschenNatürlich ist es richtig, daß wir im normalen, materiellen Leben nur mit sichtbaren materiellen Dingen umgehen, aber auf der psychischen Ebene als auch ganz eng verbunden damit mit der gesundheitlichen Ebene, da die Psyche die Basis für Gesundheit und Wohlbefinden sowohl für Menschen als auch den Planeten ist, sind solche Erkenntnisse sehr sehr wichtig, besonders in einer Zeit, wo die spirituellen Aspekte in verschiedenen Wissenschaften gerne außer acht gelassen werden.
LöschenWie z.B., was der Autor ja auch schreibt, daß Placebo-Effekte in der Medizin eher abschätzig als eine Fehlerquelle und eigentlich überflüssig betrachtet werden, dabei ist dieser Effekt eigentlich ein großartiges Indiz für eine innere Macht des Geistes, zu der jeder einzelne Zugang haben kann. Nicht Erklärbares wird immer viel zu schnell abgewertet, selbst wenn es sogar hilfreich ist, darsn sieht man, wie stark die Abwehr der Menschen ist, die komplett den Zugang zu ihrer Intuition verloren haben und glauben, die wahre Macht liege in der Kontrolle ihrer Ängste.
LöschenEben Alexander ... ah ja ... der Text kam mir doch gleich so bekannt vor. Ich habe ja eigentlich nach interessanten Schreibblogs geguckelt. Und landete wieder beim Thema "Bewusstsein ", das mich derzeit eh dauernd umtreibt. Aber gerade das bestätigt ja, dass vor allem das existiert, was wir quantenphysikalisch in die Welt hineinsehen. Ist unser Fokus auf etwas gerichtet, ziehen wir es damit aktiv in unser Leben. In meinem bunten Schreibblog habe ich auch einige solcher Phänomene erzählt, die sich einem offenen Bewusstsein häufig darstellen. Ich persönlich nenne sie Sinnkronen (Verhübschung von Synchronizitäten).
AntwortenLöschenHier solcherlei und mehr:
https://lebensver-dichtung.blogspot.com
Liebe Grüße und nette Entdeckungen Dir,
Ulrike
... werde bei Dir noch weiterspazieren...
Willkommen und liebe Grüße zurück! Sinnkrone ist ja eine wirklich süße Vereinfachung für den Zungenbrecher und lustigerweise auch passend.
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