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Dienstag, 11. Mai 2021

Ausführliche Berichterstattung und erste Sonnenbäder

Gestern und heute die ersten Sonnenbäder in diesem Jahr. Um diese Jahreszeit merkt man sofort, wie wenig man eigentlich braucht - ein bißchen Sonne, ein bißchen Regen, etwas Bewegung, etwas schmackhafte Beute und erholsame Nachtruhe. Über meine Nachtruhe kann ich nicht mehr klagen, ich schätze, daß ich das erste Mal seit der Wende wieder durchschlafe. Vorher ging es ja schon früh um 6 Uhr mit den Flugzeugen los, die dann gleich alle drei Minuten flogen. Da war man natürlich stets wach, besonders bei offener Balkontür, bevor man neu einschlafen konnte. Und der Schlaf war wahrscheinlich weniger erholsam, jedenfalls ist auffällig, daß sich meine Schlafdauer zwar nicht stark, aber im Durchschnitt doch etwas verkürzt hat. Und weil die Flugzeuge früher bis nachts um 1 Uhr oder sogar manchmal bis halb 2 Uhr flogen, war auch nichts mit früher ins Bett gehen im Sommer. Jetzt herrscht hier himmlische Ruhe, außer die Ringeltauben geben sich mal wieder auf meinem Balkon der hemmungslosen Leidenschaft hin. Das wird laut, sehr laut, und zwar tendenziell gegen 7 Uhr morgens. Da ich beim Saubermachen des Balkons einige Taubenfedern gefunden habe, muß es bei ihren Liebesspielen ziemlich wild hergehen. Inzwischen denke ich ja immerhin nicht mehr, daß eine Wildkatze auf meinem Balkon sitzt, denn dazu kenne ich diese Knurr- und Gurrlaute schon zu gut. 

Aber auch andere Dinge fand ich beim ersten Saubermachen und Pflanzen, nämlich unzählige Eicheln in meinen Balkonkästen, mehr als in den letzten Jahren. Ich weiß gar nicht, wo der Eichelhäher die immer herholt, denn in der Nähe gibt es gar keine Eichen. Aus einigen Eicheln sproß sogar schon eine kleine Eiche hervor. Wenn ich dem Eichelhäher die Balkonbepflanzung überlassen würde, würde ich hier bald in einem Eichenwald sitzen. Der gesäte Löwenzahn vom letzten Jahr ist wie erwartet wiedergekommen. Der ist wirklich zäh und dabei noch so anspruchslos und praktisch, sowohl mit schönen Blüten als auch Blättern gesegnet, die als leckeres Pesto eßbar sind. Die Erdbeerpflanzen überleben in den Kästen ebenfalls meist gut, zudem die eine Kamtschatka-Blaubeere, die ja trockene und harte Winter gewöhnt ist. Leider hatte sie aber noch nie Früchte. Vielleicht muß ich dazu erst eine zweite Pflanze kaufen. Die Himbeere, die ich im letzten Jahr gekauft hatte, sieht dagegen leider nicht so aus, als hätte sie überlebt. Deshalb habe ich meiner neuen Bestellung nicht nur Kräuter, die ich jedes Jahr neu kaufen muß, sondern auch eine andere Kletter-Himbeersorte, eine Klettererdbeere und eine chinesische Beere. Mal schauen, was davon überlebt. Probieren geht über Studieren. 

Außerdem bekomme ich jetzt regelmäßig Berichterstattungen über die letzte Let's Dance-Folge. Ich selbst schaue kein "Let's Dance", weil ich seit der digitalen Umstellung der Fernsehsender kein RTL mehr empfange. Ich habe bisher nicht viel vermisst, denn vorher habe ich ehrlich gesagt ebenfalls nur sporadisch mal "Let's Dance" geschaut. Um vier Stunden lang anderen beim Tanzen zuzuschauen, habe ich einfach zu wenig Sitzfleisch. Und Paartanz ist sowieso nur bedingt meins, trotzdem es natürlich hübsch aussieht - meistens. Aber meine Mutter ist jetzt ganz "Let's Dance" verfallen und berichtet mir jede Woche ausführlich, was der Llambi beim letzten Mal wieder gesagt hat, wer wie getanzt hat und wa da sonst so passiert. Ich bin also genauestens informiert. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Zucker (kommt das von tänzerisch zucken?),

    an die ersten Sonnenbäder des Jahres erinnere ich mich gut. Ich hatte sie gegen Ende Februar, als es so ungewöhnlich warm war. Leider nur zwei Tage. Und seitdem erst wieder am vergangenen Sonntag. Also mit sehr langer Pause. Fehlt mir derzeit aber nicht sonderlich, weil ... Du weißt ja ... kramen, sortieren, Spannendes lesen, entduften (echt ein krasses Phänomen bei Fertighaus der 60er), schreiben.

    Die Außenkonzerte der Gefiederten genieße ich immer sehr jedes Jahr. Daher muss das Fenster derzeit nachts offen sein, damit ich den lauten Konzertbeginn, den meistens die Amsel einläuten, nicht verpasse (derzeit so ca. 5 Uhr). Da wird dann früh schon das Gehör verfeinert mithilfe von Amsel, Singdrossel, Zaunkönig, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Hausrotschwanz, Elster, Ringeltaube und einem Greifvogel, der in Wirklichkeit gar nicht da ist, sondern von einer Singdrossel imitiert wird. Ich liebe diesen Tagesbeginn im Frühling! Ende Juni wird dieses Morgenkonzert in der Dämmerung schon deutlich dünner. Achte mal drauf ...

    Dass der Fluglärm bei Dir so entscheidend weniger ist, liegt ja sicher am Coronahype. Es wäre natürlich schön, wenn das Virus sich verpieseln könnte, ohne den Fluglärm wieder ins Land zu schicken, aber davon träumen wir wohl nur.

    Löwenzahn als Salat - gemischt mit anderen Salatblättern und mit einer leckeren Vinaigrette angemacht (Gürkchen MUSS!!!) - ist im Frühjahr ein Highlight im Rezeptfundus.

    Sitzfleisch - hm ... habe ich viel, brauche ich auch ... täglich neue Be- und Erleuchtungen aus dem eigenen Ahnenstamm. Wow!
    Bin ja in Versuchung, ein Blog draus zu machen.

    Die Ahnen und ihr Zeitgeist. Die Zeit ist eine lange Spur. Peace/piece in the Puzzle. Oder so ...

    Oder doch ein Buch.

    Noch sitze ich mitten in der Stoffsammlung. In der Sintflut ...
    (von der meine Mutter immer sagte, dass sie nach ihr kommen können). Na ja, es hat zwei seiten. Die Masse nervt, der Geruch auch. aber die Fundstücke sind schon sehr belebend für mich.

    Hab einen erfüllten Tag und danke fürs Erzählen!
    Ulrike

    (Schreibe meistens "Anonym" - geht schneller - weißt ja, wer scheibt.)





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    1. Ich kenne die Morgenkonzerte der Vögel noch aus Zeiten, als ich erst um 4 oder 5 Uhr morgens zuhause war oder als ich so früh aufstehen mußte. Und ehrlich gesagt mag ich weder dieses Morgenkonzert noch die Tageszeit, außer es ist ein wattiger und nebliger Morgen, wo die Geräusche alle gedämpft sind - die liebe ich, sind aber leider sehr selten. Deshalb bin ich sehr froh darüber, daß ich trotz dieser Morgenkonzerte tief und fest durchschlafe, und genieße lieber abends Amsel, Mauersegler und Ringeltaube. Der Fluglärm ist nicht wegen Corona weg, sondern weil jetzt Tegel geschlossen ist. Bis Oktober oder November flogen trotzdem noch tüchtig Flugzeuge. Aber nun sind andere im Süden mal mit dem Fluglärm dran. *fg* Dir weiterhin spannende Entdeckungen!

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