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Freitag, 9. Juli 2021

Lieblingsgeräusch und Hobby-Einkäufe

Mein Lieblingsgeräusch: Wenn ich früh aufstehe und mein NAS piepst. Herrjeh, denke ich, ich habe doch erst letztens die Festplatten ausgetauscht, da dürfte doch gar nichts sein. Was will es denn jetzt schon wieder? Eine Festplatte fehlerhaft, teilt es mir mit. Erzürnt schaue ich nach, wann dieser letzte Austausch erfolgt ist und stelle fest: 2013/2014! Ok, das war also "letztens", aber die Zeit ist auch wie im Fluge vergangen, ehrlich jetzt. Und 7-8 Jahre Lebensdauer sind ja immerhin schon besser, als die drei Jahre, die ich bei allen Samsung-Festplatten hatte, die kurz hintereinander fast zur selben Zeit "starben". Da weiß man dann schon, daß die wohl eine eingebaute Lebensendung haben, weshalb ich die nicht mehr kaufe. Sowas müßte verboten werden. Wahrscheinlich würden sich die meisten Menschen sowieso früher neue Produkte kaufen, aber die übrigen werden dann dazu indirekt gezwungen, weil ihre Konsumleistung nicht die gewünschte ist, und diesen indirekten Konsumzwang finde ich ebensowenig feierlich, wie in vielen anderen Bereichen die Gängeleien für unmündige Bürger, die immer mehr überhand nehmen. Ich habe seitdem stets zwei Festplatten von verschiedenen Herstellern im NAS, weil sich so die Wahrscheinlichkeit verringert, daß die fast zur selben Zeit ihr Leben aushauchen, wenn da irgendeine Lebensbegrenzung eingebaut ist. Von Seagate hatte ich eine Platte, die 3-4 Jahre gelebt hat und die nun verschiedene Platte hat es auf 7-8 Jahre gebracht - da kann man davon ausgehen, daß die Lebensdauer reiner Zufall ist, obwohl nicht optimal.

Um aber nicht zu lange wie auf Kohlen zu sitzen, weil ich nur noch eine funktionierende Festplatte habe (die jederzeit ebenfalls den Abgang machen könnte, wenn es auch ziemlich unwahrscheinlich wäre), bestellte ich sofort am Donnerstag eine neue Platte. Im Shop gab es viele positive Kommentare, daß die Päckchen schon am nächsten Tag angekommen sind, das wäre natürlich optimal. Das Paket wurde sofort vom Shop per GLS losgeschickt. Tja, mein Pech war wohl, daß ich am Donnerstag bestellte, denn das Paket war zwar am Freitag bereits im Verteilzentrum Berlin, allerdings hatte GLS am Freitag anscheinend keine Lust zu arbeiten. Also mußte ich am Wochenende weiter auf Kohlen sitzen und setzte meine Hoffnung auf Montag. Am Montag wartete ich ein Stunde, als plötzlich die Botschaft im Tracking-Verlauf erschien, daß ich nicht angetroffen werden konnte. Bei mir hatte niemand geklingelt, ich habe keinerlei schriftliche Benachrichtigung bekommen, ich glaube der GLS-Fahrer war noch nicht einmal in der Nähe von meinem Haus. Nun gut oder auch nicht, wenn das Paket wenigsten irgendwo in der Nähe abgegeben worden wäre, aber nein - ganz am Ende von meinem Bezirk, wo ich nur mit den Öffentlichen und zweimal Umsteigen hinkomme. Vielen Dank GLS für nix! Wenn ich alt und nicht mehr gut zu Fuß wäre, hätte ich das Paket zurückgehen lassen oder mich beschweren müssen. Aber da ich das nicht bin, biß ich in den sauren Apfel, kam allerdings erst am gestrigen Donnerstag dazu, so daß ich inzwischen eine ganze Woche wie auf Kohlen saß. >> Vor einigen Jahren war ich schon einmal in diesem extraordinären Rumpelshop, hatte aber diesmal das Gefühl, ich hätte mich in der Tür geirrt, denn zum einen war es dort sehr viel ordentlicher und zum anderen kleiner. Nebenan ist nun ein Bistro, vielleicht hat der Geschäftsführer seine Räumlichkeiten verkleinern lassen und die andere Hälfte weitervermietet. Und der Hund bewachte gestern nicht die Tür, sondern schlief zwischen den Paketen. Zum Glück gestaltete sich der Einbau der neuen Festplatte relativ reibungslos, bis auf eine kleine Verwirrung, weil sich die Begriffe in der neuen Software-Version des NAS verändert hatten. Ich suchte verzweifelt nach diesem Speicherpool mit Reparieren-Funktion bis ich endlich mitkriegte, daß es nun Diskgruppe heißt. Da mein NAS-Gehäuse ebenfalls schon etliche Jahre auf dem Buckel hat, ich es aber nicht austauschen möchte, weil mir die neueren Modelle viel zu groß sind und designtechnisch nicht ansprechend, zumal ich ja keine extra Server-Kammer betreibe und besitze, existieren nur noch ältere Anleitungen im Netz. Damit ich beim nächsten Mal nicht erneut blöd aus der Wäsche gucke, habe ich mir alles in einer Textdatei aufgeschrieben und auf dem NAS-Desktop abgelegt.

Weil ich sowieso schon gezwungen war, zu shoppen, habe ich gleich meinen Mal- und Bastelbedarf aufgestockt. Ich sollte hierbei künftig kürzer treten, denn leider verbrauche ich das Zeug viel langsamer als ich es kaufe. Bei nur ein paar Bildern im Jahr sind meine vorhandenen Malmittel und Stifte eigentlich noch völlig ausreichend, allerdings ist gerade hier das Angebot so riesig und vielfältig, daß man dauernd etwas kaufen könnte. Ich war schon als Kind lieber im Büro- und Künstlerbedarf als in der Spielwarenabteilung. ( Die Buntstifte auf dem Bild sind aber von Lidl, die es für 1,99 EUR im Angebot gab.) Im Vergleich zu anderen, die ganze Wände damit voll haben, ist es noch im überschaubaren Rahmen, aber mir wird es persönlich schnell zu anstrengend, wenn zu viel Auswahl vorhanden ist. Ich finde, das lenkt irgendwie oft vom Wesentlichen ab. Auch Bücher und anderes Lernmaterial zu bestimmten Hobbies. In Maßen mag es zwar nützlich sein, aber zu viel davon zieht Energie ab, weil man nur noch damit beschäftigt ist, Informationen aufzunehmen. Und das ist ein ganz enormer Vorteil, der mir beim Tanzen aufgefallen ist: Das Angebot an Suchtmitteln zum Konsumieren ist hier wesentlich kleiner bis fast gar nicht vorhanden. Zum einen ist man natürlich sein eigenes Werkzeug und braucht keine Werkzeuge zum Tanzen kaufen und zum anderen gibt es bei Büchern und Infos kaum brauchbares Material. Was man als Tänzer am meisten kauft, sind wahrscheinlich Schuhe, weil man immer mal wieder neue braucht oder ausprobiert. Anziehend sind natürlich ebenfalls Trainingsklamotten, allerdings muß ich ehrlich sagen, daß ich das normale Sport- und Tanzbekleidungsangebot absolut abturnend finde und nichts davon kaufen möchte. Das einzige, was ich mal in einem Tanzshop gekauft habe, sind ein Paar Woll-Ballett-Leggings, die tatsächlich sehr schön, bequem und warm sind, während ein anderes Paar ein Fehlkauf war. Ansonsten habe ich weder bei Sport- noch bei Tanzbekleidung je etwas brauchbares gefunden. Aber so wird man wenigstens nicht in Versuchung geführt. Das meiste, was ich zum Training anziehe, ist Second Hand gekauft, und auch da muß man lange suchen. Weil aber der Preis weniger eine Rolle spielt, kann man angenehmere Materialien oder Designstücke wählen. 

Second Hand hat so ein bißchen was von der Kindheit, als wir auf der Treppe unter dem Dachboden in einer großen Kleidertruhe der Laien-Gemeinde-Schauspieler wühlten, uns verkleideten und dann auf der Bühne vor dem Dachboden unseren großen Auftritt hatten. Für ein normales Training habe ich kein Bedürfnis, mich zu verkleiden oder groß aufzumotzen - wenn ich jedesmal darüber nachdenken würde, was ich anziehe, würde ich wohl gar nicht erst anfangen. Alles viel zu ablenkend. Aber ab und zu, für eine Tanzparty, wenn ich wirklich Lust dazu habe, darf es eben doch mal sein. Und nicht zuletzt gibt es normale Lieblingsstücke, die man sonst nirgends zu kaufen bekommt. Wie zum Beispiel die schwarz-weiße Trainingshose. Die ist mein absolutes Lieblingteil, dabei war sie schon, als ich sie second hand gekauft habe, relativ ramponiert. Und trotzdem werde ich sie wohl tragen, bis sie mir in Fetzen von den Beinen fällt, da es solche Modelle anscheinend nirgends mehr zu kaufen gibt. (Falls doch, nehme ich sachdienliche Hinweise gerne entgegen.) Ich glaube, das sind Trainingshosen aus den 90ern und in einigen 90er-Videos kann man sie noch entdecken. Auf den Bildern sind alle Outfits Second Hand bis auf die Stulpen und das rosa Oberteil.

Tanz-Outfits

Auch an Büchern und sonstigen Medien hat man wie gesagt nicht viel Auswahl, um dem Tanz-Shopping zu frönen. Ab und zu vielleicht eine Biografie, wobei die meisten eher von Balletttänzern sind, die es gibt. Im letzten Jahr kaufte ich mir zwei Bücher über die Laban-Bewegungsanlalyse, über die ich in Infos zur Tanz-Therapie gestolpert bin und in einer Fernsehdoku. Außerdem eine DVD mit dem Film "Pina Bausch" in 3D. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen, mir den Film anzuschauen, deshalb weiß ich nicht, ob Tanzfilme in 3D sich wirklich lohnen. Und ich griff ich zu einer Doppel-DVD, von der ich gar nicht wußte, was da eigentlich drauf ist, die aber nur 2,99 EUR kostete und sich "Tanzplaner" mit Jahreszahl nannte. Ich dachte erst, da ist vielleicht nur Werbung für irgendwelche Veranstaltungen aus diesem Jahr drauf, aber als ich vor kurzem mal in die DVDs reinschaute, war ich positiv überrascht. Es befinden sich nämlich sieben zweiteilige Workshops aus verschiedenen zeitgenössischen Tanzschulen für sieben verschiedene Tanztechniken darauf, sowie jeweil ein oder zwei Choreografien. So richtig geeignet, um die Workshops mitzumachen, sind die DVDs zwar nicht, weil die immer so nebenher aufgenommen sind, aber sie sind super, um sich mal anzuschauen, was die jeweilige Tanztechnik ausmacht, was die Lehrer dabei so erzählen und quasi mal "reinzuschnuppern". Das war ein blindes, aber lohnendes Schnäppchen. Ansonsten muß man sich als Tänzer wahrscheinlich am meisten vor You-Tube-Videos in acht nehmen. Die kosten zwar nix, können einen aber auch ziemlich gut vom Eigentlichen ablenken. 

Hobby-Einkauf

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