Mit verschiedenen Leuten, wohl ehemaligen Mitschülern, eile ich die Treppen zur S-Bahn hinunter. Der Zug ist eingefahren und durch die Massen hindurch steigen wir ein. Wir sind auf dem Weg zum Fritten essen, ich jedenfalls habe das vor. Später in einem größeren Gebäude fällt mir ein, daß ich am Freitag ein Date mit jemandem habe. Ich kann mich an den Mann kaum erinnern und bin mir nicht sicher, ob ich ihn überhaupt sehen möchte. Aber ich denke mir, ich lasse mich mal überraschen, wie er jetzt so auf mich wirkt. Als ich das große Gebäude verlasse, heftet sich ein frecher kleiner Junge an meine Fersen. Ich beachte seine kindlichen Frechheiten gar nicht weiter, hebe ihn hoch und trage in ein ganzes Stück die Straße hinunter vor mir her, was er sich gerne gefallen läßt. Schließlich wird er mir zu schwer und ich setze ihn ab.
Es ist nun freitags, dämmert schon und ich bin auf dem Weg zu meinem Date. Seltsamerweise ist mein Ziel die ehemalige Wohnung meiner besten Freundin. Ich weiß genau, es ist das letzte Haus im Block und auch die Hausnummer 25 kenne ich noch. Als ich den Block hinunter gehe, fällt mein Blick durch ein beleuchtetes Fenster. Im Zimmer dahinter sehe ich ein mir irgendwie bekanntes Bild hängen. Es sieht aus wie das Bild von Otto Müller, das in meiner elterlichen Wohnung hing, allerdings nicht im Hochformat, sondern viel größer und breiter. An der letzten Haustür angekommen, versperrt mir ein umgekehrt geparktes Boot den Weg, um welches ich erst herumlaufen muß. Dabei verheddere ich mich in einem Fischernetz. Erst als ich mich daraus befreit habe, trete ich durch die Haustür und laufe eine Treppe hoch, klingel an der Tür. Eine junge Frau macht mir auf. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr so richtig, wozu ich hier bin und was ich sagen soll, weshalb ich nur meinen Namen sage. Das reicht aber und sie bittet mich herein. Sie hängt sich sofort wieder an ein Telefon und ich stehe etwas verloren herum, als sie mir den Hörer reicht, der wie ein kleiner Bluetooth-Ohrhörer aussieht. Ich nehme ihn einfach ohne zu wissen warum und höre am anderen Ende eine Frauenstimme, die die ganze Zeit etwas erzählt. Irgendetwas oder jemand, um den sie sich Sorgen macht. Ich sage nur "Mhhh", "ahhh", "aha" usw., werde mit der Zeit aber ungeduldig - was soll das hier? Wirkt, als sei ich die Telefonseelsorge. Nun sehe ich, daß sich die junge Frau ziemlich erleichtert vor ein Essen gesetzt hat. Anscheinend ist sie froh, daß sie mal etwas essen kann, indem sie den Hörer an mich weiter gereicht hat. Nun gut, ich gebe ihr noch ein bißchen Zeit, indem ich zuhöre, aber dann lege ich den Hörer zurück auf den Tisch.
Schon vorher habe ich in einer Ecke den Vater meiner Freundin gesehen, wie er mich beobachtet. Ich habe ihn sofort erkannt, auch wenn er älter geworden ist. Wir gehen aufeinander zu und geben uns die Hände. Sein Haar ist schlohweiß und sein Daumen verkrümmt, vermutlich Artrithis. Meine Freundin ist nirgendwo in der Nähe, aber ihr Vater scheint sich sehr zu freuen, daß ich gekommen bin. "Beste Freundin ever" nennt er mich, was mich irgendwie rührt, denn ich finde das eher unverdient. Dann führt er mich zu einem alten Sekretär in einer Ecke, welcher von alten Papieren und anderem Zeug überquillt. Ich kann mich nicht erinnern, daß sonst jemals ein Schreibtisch, geschweige ein Sekretär in der Wohnung stand. Aus einem Fach quellen auch Pillendosen und -schachteln. Der Vater sagt etwas von einem Geheimfach, daß sich durch Druck öffnet, und dessen Inhalt er mir überläßt, zeigt mir allerdings nicht, wo es sich befindet. Oh, das erstaunt mich doch sehr! In dem Fach befinden sich bestimmt alte Familienpapiere. Warum soll ich die bekommen?
Und bevor ich noch das Geheimfach finden konnte, erwachte ich.
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