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Donnerstag, 3. März 2022

Weltgemeinschaft?

Zur Zeit lese und höre ich immer wieder so oberschlaue Leute, die erklären, Russland und alles was russisch ist, müsse aus der Weltgemeinschaft ausgeschlossen werde, inklusive Kultur und normalen russischen Bürgern, egal welcher Gesinnung, die meist nichts für die Politik und deren Versagen können, damit Russland sich ganz klein mit Hut fühlt und der Widerstand im Land wächst. Und es wird ja auch schon fleißig auf völlig unsinnige Arten praktiziert. Was bitte ist die Weltgemeinschaft? Halten sich Europa und USA tatsächlich für DIE Weltgemeinschaft? Die Welt ist eine ganze Ecke größer und wenn irgendwo ein Volk ausgegrenzt wird, gibt es garantiert andere, die sich ebenfalls schlecht behandelt fühlen und sich als Verbündete anbieten. Ich möchte nicht wissen, wo das hinführt, wenn Russland sich noch mehr mit einer Macht wie China verbündet. Dann haben wir bald zwei Weltgemeinschaften mit verhärteten Fronten und bis oben hin nuklear bewaffnet. Das kann niemand wollen. Aber genau das wird mit solchen menschenunwürdigen Aktionen forciert und vorangetrieben, die über die rein wirtschaftlichen und politischen Sanktionen hinausgehen, welche angemessen sind. Ja, im Grunde ist es sogar größenwahnsinnig, wenn man glaubt, man sei so unersetzlich. Den Größenwahnsinn findet man also nicht nur auf einer Seite. 

Und würde so etwas tatsächlich den inneren Widerstand in Russland verstärken? >>Er ist ja vorhanden, viele Menschen gehen seit Beginn des Krieges in Russland auf die Straße, über 7000 wurden bereits verhaftet. Aber wenn diese Menschen keinen Rückhalt und Unterstützung bekommen und gar nicht wissen, ob sie überhaupt irgendwohin flüchten könnten, wenn es nötig wäre, ob das wirklich so motivierend ist? Jedenfalls macht es das Risiko noch größer und besser wäre es doch, sich mit jenen Menschen zu verbünden und sie zu unterstützen. Und überhaupt, angenommen, der Krieg weitet sich auf russisches Territorium aus und es gäbe Flüchtlingswellen aus Russland, würde man ihnen ohne jede individuelle Einzelprüfung dann die Tür vor der Nase zuschlagen mit dem Hinweis: "Nee, ihr nicht! Ihr wart böse!"? Wenn es den Deutschen im Zweiten Weltkrieg so ergangen wäre, könnte man es ja noch verstehen. Ist es aber nicht!

Man erreicht mit solchen Aktionen allein, daß sich der ethnische Konflikt, der jetzt seit vielen Jahren schon in der Ukraine schwelt, sich nun über Europa ausbreitet und vielleicht auch hier noch bis hin zu Gewalt eskaliert. Wenn die Ukraine so etwas fordert, ist das aufgrund des vorhandenen Hasses und Leids zwar verständlich, aber solch eine Ausweitung eines ethnisches Konflikts hat noch nie zu einer Konfliktlösung beigetragen. Frieden ist damit schon gar nicht zu erreichen. 

3 Kommentare:

  1. Und wie sähe dann eine Lösung aus? Nach der pseudomäßigen Anerkennung der Krim dann auch die Abtretung von Donezk und Luhansk? Oder die ganze Ukraine? Die Ambitionen sehen eher nach letzterer Möglichkeit aus. Make Russia great again oder so ...

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    1. Sanktionen, Sanktionen, Sanktionen. Aber eben nicht beim Ausschluß aus dem Swift-System bestimmte Banken ausnehmen, um Verluste für Europa zu mindern, aber dafür dann auf kleinliches und rein pauschales Mobbing von russischen friedliebenden Zivilbürgern und Kultur setzen, die auf derselben Seite stehen wie wir! Verhandeln, verhandeln, verhandeln. Was wäre so schlimm daran, wenn sich die Nato aus der Ukraine zurückzieht, so wie Putin das fordert, sofern dadurch tatsächlich der Frieden eingehalten wird? Es geht ja an sich nicht um die Übernahme der Ukraine, sondern darum, daß sie nicht der Nato beitreten soll. Und letzten Endes hoffen, daß man Putin irgendwie mal anders loswerden kann...

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