Obwohl ich gerade viel beschäftigt bin, wie man auch der Stille in meinem Blog entnehmen kann, gab ich mir trotzdem die Zeit, um mir am Samstag wieder den Eurovision Song Contest anzuschauen. Schließlich bin ich immer auf der Suche nach neuem Tanzfutter. Viel fällt ja davon beim ESC meist nicht ab, aber diesmal war alles anders. Ich habe noch niemals ever ever, so viel gute Songs auf einmal bei einem einzigen ESC gehört. Noch niemals! Ein ESC aus der Parallelwelt! Sonst finde ich eigentlich nur gerade mal zwei Lieder, die mir mindestens einigermaßen gefallen. Ich bin deshalb auch fast zusammengebrochen, weil ich richtig überfordert war: Oh, das Lied ist ja nicht schlecht. Und das ist auch ganz gut. Und das ist ja noch besser. Hilfe!!! Ich kann mir die alle nicht mehr merken! Kann ich das nochmal hören? Stress pur!
Und es war ja außerdem erstmalig in der Geschichte, daß man vorher schon wußte, wer gewinnen wird. Nun ja, am Lied von der Ukraine lag der Sieg sicherlich nicht, obwohl es auch durchaus nicht schlecht war, aber bei diesem riesigen Angebot diesmal, wären sie unter normalen Bedingungen wohl eher vergessen worden. Das bedeutet aber, daß der ESC im nächsten Jahr in der Ukraine stattfinden muß. Bleibt zu hoffen, daß der Krieg bis dahin vorbei ist, denn ansonsten könnte vielleicht erstmalig in der Geschichte der ESC ausfallen.
Und dann zum Schluß noch ein Schock - aber nicht Deutschland auf dem letzten Platz, das ist man ja gewöhnt, sondern Frankreich auf dem zweitletzten Platz. Und ehrlich, ich fand das Lied so richtig richtig geil. Allerdings habe ich es bei ihrem Auftritt nur gehört und nicht die Show dazu gesehen, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war, und es ging sofort in die Beine. Und diese interessante Mischung aus Mittelalter und Electronic. Wow, das geht ja so richtig ab bei den Franzosen, dachte ich. Erst nach der Show, habe ich den Auftritt auch gesehen. Nun ja, für dieses Lied fehlte dem Auftritt deutlich an Dynamik, darüber konnten auch die Feuereffekte nicht hinwegtäuschen. Wahrscheinlich ist das der Grund, daß es allgemein nicht so gut ankam. Und die eine Tänzerin war ziemlich einsam und verloren auf der Bühne. Da hätten sie ruhig noch ein paar mehr raufstellen können. Diese Gelegenheit hat man schließlich nur einmal im Jahr.
Aber auch bei diesem wahnsinnigen Folkrock der Moldawier mußte man sofort mitspringen. Ich mag nicht unbedingt alles, was Folkrock ist, aber der Song war genauso wie Folkrock sein muß. Stillsitzen ist dabei unmöglich. Das waren die beiden tanzbarsten Lieder, aber die Tschechen haben ebenso bereits am Anfang gut vorgelegt. Das Lied war ein bißchen gefälliger, also nichts, was besonders hervorsticht, könnte man sich durchaus aber häufiger anhören oder dazu tanzen. Oh, dachte ich, das geht ja schon richtig gut los. Und es sollte noch besser werden. Überhaupt waren wirklich die Mehrzahl der Lieder sehr gefällig, also etwas, was man sich darüber hinaus nochmal anhören würde, während das früher eigentlich nur bei wenigen der Fall war, und es stattdessen ganz viel Sachen gab, die man nie wieder hören wollte oder sofort vergessen hat. Sowas gab es diesmal nur zweimal. Einer davon der serbische Beitrag, der wohl mehr so eine Art Singtheater war. Und den Auftritt fand ich sogar spannend, denn ich fragte mich ständig: Was kommt jetzt? Was kommt jetzt? Kommt da noch was? Das kann doch nicht alles gewesen sein? Aber das Lied war leider Schrott.
Außerdem ziemlich gut fand ich die Beiträge von Belgien und Polen, dessen Sänger mich mit seiner interessanten Stimme gefesselt hat. Der Auftritt des Herrn mit der Gesichtsgardine war ebenfalls bemerkenswert, aber mir etwas zu esc-klischeehaft. Und die Schweden, die ja fast Erster geworden wären, waren natürlich nicht schlecht, allerdings fand ich das Lied doch im Vergleich zu anderen etwas zu gewöhnlich und die Sängerin gefiel mir nicht. Man darf gespannt sein, ob nach diesem ESC überhaupt noch Steigerungen drin sind.
Niederlande hab ich ganz vergessen. Die haben sich auch gut geschlagen.
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